Nach dem historischen Einbruch 2009 erwartet die Präzisionswerkzeug-Branche nun ein deutliches Produktionswachstum. Vom Aufschwung profitieren insbesondere die Zerspanwerkzeuge.
„Die deutschen Präzisionswerkzeug-Hersteller sehen wieder zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) in Frankfurt/M. und fügte hinzu: „In Summe gehen wir von einer Produktionssteigerung von mindestens acht Prozent in diesem Jahr aus.“
Allerdings unterscheidet sich die derzeitige Situation in den Teilbranchen deutlich. Während in den investitionsorientierten Bereichen Werkzeug- und Formenbau, Messtechnik und Spannzeuge der Aufschwung zwar begonnen habe, aber noch nicht so deutlich sei, freuen sich 80 % der Zerspanwerkzeughersteller über „lebhafte Auftragseingänge“. Im persönlichen Gespräch war von Einzelnen zu hören, dass ihre Produktion zum Jahresende bereits wieder 85 % des Wertes von 2008 erreichen könnte.
Eine deutliche Erholung sei jedoch nach dem historischen Einbruch um 34 %, den die Branche im vergangenen Jahr verdauen musste, wichtig. Die deutschen Hersteller produzierten 2009 Werkzeuge im Wert von 6,7 Mrd. Euro. Der Umsatz schrumpfte im Werkzeug- und Formenbau um rund 14 %, in den drei anderen Teilbranchen jeweils um knapp 40 %. Dennoch ist es den überwiegend mittelständischen Unternehmen über Kurzarbeit gelungen, den Personalabbau moderat zu halten. Von den 77 000 Beschäftigten des Jahres 2008 verloren etwa 5000 ihre Stelle. Aufgrund der positiven Perspektiven erwartet der Verband 2010 keine größeren Anpassungen mehr. Lothar Horn betonte: „Wir sind keine Krisen-, sondern eine Technologiebranche, die als treibende Kraft auf dem Markt sehr viel bewegt.“ hw
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