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Konsortium will neuen Bus im Markt etablieren

LIN könnte auch im Maschinenbau Fuß fassen
Konsortium will neuen Bus im Markt etablieren

LIN beschreibt einen Kommunikationsstandard unterhalb des CAN-Busses. Es wurde von der Automobilindustrie als preisgünstiges Netz entwickelt und bietet die Anbindung neuartiger Mechatroniksysteme nicht nur im Fahrzeugbau.

Die Automobilhersteller Audi AG, Ingolstadt, BMW AG, München, Daimler-Chrysler AG, Stuttgart, Volkswagen AG, Wolfsburg und Volvo Car Corporation, Göteborg, haben zusammen mit dem Kommuniktionsspezialisten Volcano Communications Technologies AB, Gothenburg, und der Motorola GmbH, München, das LIN (Local Interconnect Network)-Konsortium gegründet. Gemeinsam wollen die beteiligten Unternehmen einen offenen Industriestandard für Class-A-Kommunikationsnetzwerke etablieren. Es wird erwartet, dass der LIN-Standard zukünftig eine entscheidende Rolle bei der Implementierung von hierarchischen Netzwerken in Fahrzeugen oder Maschinen spielen wird. Die Standardisierung wird auch die Anzahl existierender Low-End-Multiplex-Lösungen minimieren und dadurch die Kosten bei Entwicklung, Produktion, Service und Logistik der Elektronik weiter reduzieren.

Typische LIN-Anwendungsgebiete im Auto sind Tür, Lenkrad, Sitz, Klimaanlage, Beleuchtung, Regensensor oder Lichtmaschine. In diesen Bereichen ermöglicht LIN die Einführung neuer Mechatronik-Systeme, beispielsweise von intelligenten Sensoren, Aktuatoren und Lichtquellen. Diese Systeme können dann sehr einfach in das Netzwerk integriert und damit in Diagnose- und Serviceroutinen eingebunden werden. Das bisher übliche analoge Verfahren zur Kodierung von Signalen wird durch digitale Signale ersetzt, was auch zur Reduzierung des Kabelaufwandes im Fahrzeug beiträgt. Zahlreiche Anwendungen unter Berücksichtigung des LIN-Standards sind bereits in der Entwicklung und werden die Märkte in Europa, USA und Japan deutlich beeinflussen.
Einzigartig ist, dass die LIN-Spezifikation nicht nur das Protokoll selbst, sondern auch die Schnittstellenstandards für die Entwicklungswerkzeuge und die API (Application Programm Interface) berücksichtigt. Die Einführung und Anwendung von LIN wird durch eine Kette aufeinander abgestimmter Entwicklungswerkzeuge unterstützt. Diese sollen den Herstellern in allen Phasen der Entwicklung zur Verfügung stehen.
Hinsichtlich der Kosten und Geschwindigkeit ergänzt LIN den CAN-Standard und ist nicht als Ersatz oder gar als Alternative anzusehen. LIN ist auf Anwendungen abgestellt, bei denen die Kommunikationskosten pro Knoten gegenüber CAN um den Faktor zwei bis drei niedriger liegen müssen und bei denen die Geschwindigkeit, Bandbreite und Komplexität nicht erforderlich ist.
Bei LIN wird keine quarzgenaue Taktquelle benötigt
Das Prinzip der Nachrichtenidentifizierung erlaubt die Mehrfachadressierung aller Knoten im Netzwerk durch den Master. Ein besonderes Merkmal von LIN ist die Einbindung eines Synchronisations-Mechanismus für Slave-Knoten. Dadurch wird – im Unterschied zu CAN – keine quarzgenaue Taktquelle benötigt. Dies ermöglicht die kostengünstige Realisierung von Single-Chip-Mechatronik-Systemen.
Der LIN-Standard schließt die Spezifikation des Übertragungsprotokolls und -mediums ebenso ein wie die Beschreibung der Programmierschnittstellen und der Schnittstellen zwischen den Entwicklungswerkzeugen. Der Standard garantiert die Interoperabilität aller Netzwerkknoten sowie ein vorhersehbares EMV-Verhalten. LIN ist nicht ausschließlich auf die Anwendung in Fahrzeugen beschränkt. Es wird erwartet, dass eine erfolgreiche Einführung auch in anderen Bereichen der Industrieelektronik erfolgt. Eine Vielzahl von Halbleiter- und Softwareprodukten stehen bereits jetzt zur ersten Implementierung von LIN zur Verfügung. wm
Embedded Systems: Digital-DNA-Lösungen schaffen neue Geschäftsfelder
Das schwedische Unternehmen Volcano Communication Technologies (VCT) wurde 1998 gegründet. Sowohl Volvo Technology Transfer als auch das 6th Funds Board des schwedischen National Insurance Fund haben in VCT investiert.
Volcano Communication Technologies hat sich eigenen Angaben zufolge zum Ziel gesetzt, bei Echtzeit-Kommunikationslösungen für Embedded Systems die Ergebnisse der Hochschulforschung mit industriellen Praxiserfahrungen zu verschmelzen und sie für den kommerziellen Markt nutzbar zu machen.
Als weltweit führender Hersteller von Embedded-Prozessoren bietet der Halbleitersektor von Motorola seinen Kunden vielfältigste Digital-DNA-Lösungen, die die Entwicklung innovativer Produkte und neuer Geschäftsfelder ermöglichen. Dies gilt vor allem für den Consumer-, Networking- und Transportation-Bereich sowie für den großen Markt der drahtlosen Kommunikation. Der Halbleitersektor erzielte 1999 einen Umsatz von 7,4 Mrd. US-$.
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