Kontrolle bis in den letzten Winkel

Produktivitätsfortschritte in der Prozessindustrie sind nicht mehr allein durch das Optimieren einzelner Produktionsschritte zu erreichen. „Vielmehr ist die Gesamtbetrachtung aller Haupt- und Nebenprozesse nötig“, erklärte Gerald Hehn, Geschäftszweigleiter MES-Solution bei der Erlanger Siemens AG, Bereich Industrial Solutions & Services (I&S). Die Voraussetzung dafür sei, dem Management und den Mitarbeitern Informationen aus den unterschiedlichen Dateninseln der gesamten Wertschöpfungskette für einen Vergleich zur Verfügung zu stellen. Im tschechischen Pilsen hat I&S bei Plzenský Prazdroj, a.s. jetzt ein durchgängiges Manufacturing Execution System (MES) in Betrieb genommen. Die MES-Lösung sammelt alle relevanten Prozess-, Analyse- und Logistikdaten der Brauerei und stellt sie unter einer einheitlichen Bedienoberfläche anlagenweit zur Verfügung. „Mit diesen Informationen lassen sich der gesamte Brauprozess einschließlich der Abfüllung und der Produktionslager sowie der Energieversorgung und anderer Nebenprozesse optimieren und die Produktionskosten verringern“, berichtet Gerald Hehn.

Das neue Production Management and Information System (PMIS) erfasst die unterschiedlichsten Daten aus der Prozesskette – von der Anlieferung der Rohmaterialien bis zum fertig verpackten Endprodukt – zentral in einer Echtzeitdatenbank und analysiert sie. Bediener, Technologen und Management haben dabei einheitliche Sichten für quantitative und qualitative Aussagen.

In Kombination mit dem neu installierten Laboratory Information Management System (Simatic IT Unilab) lassen sich alle Produkte lückenlos verfolgen. Das System unterstützt die mikrobiologische, die chemisch-technische und die sensorische Analyse mit Arbeitsblättern und Berichten, die nach Biersorten, Zeiträumen oder Produktionsbereichen selektiert werden können oder es kann die Herstellungshistorie einer Charge ausgegeben werden. Die Verbindung des Laborsystems mit dem MES-System gestattet die produktionsnahe Führung. wm