Das Straßengesetz „Via Sicura“ sorgt in der Schweiz dafür, dass auch Rettungskräfte Tempolimits einhalten müssen. Wer mit Tempo 70 durch eine 30er-Zone oder außerorts mit 140 km/h zu Hilfe eilt oder einen Kriminellen verfolgt, steht mit einem Bein im Gefängnis. Die Fahrt zur Notaufnahme wird zum Bummeltripp. Doch hinter der Absenkung der Geschwindigkeit steht ein klarer Plan. Auf den ersten Blick hat der Langsamverkehr sein Gutes, da er die Umwelt entlastet und die Gesundheit fördert. Das Bundesamt für Straßen, Astra, will den Anteil des Langsamverkehrs kontinuierlich erhöhen. Die nächste Stufe sieht vor, den Individualverkehr auf menschliche Muskelkraft umzustellen. Eidgenössische Rettungshelfer und Polizisten werden aufs Fahren mit Velos und Kutschen sowie aufs Wandern umgeschult. Und der Transitverkehr bewegt sich künftig Menschenketten gleich durchs alpine Naturparadies, das sich per Pedes ja viel genüsslicher betrachten lässt. Ihre Karossen parken Durchreisende und Schweizurlauber derweil auf weiträumigen Parkflächen an den Landesgrenzen. Bei näherer Betrachtung kompensiert die neue Mobilitätsform das ausbleibende Anlagekapital, das Steuersünder aller Länder in den eidgenössischen Banktempeln einst gebunkert hatten. Da die Vignettenpflicht bald pro Fußgänger und nicht mehr je Fahrzeug gilt, rückt der massenhafte Verkaufserlös den Stellenwert des Finanzplatzes Schweiz wieder zurecht. dk
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