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Laserschneiden mit über 4 g Beschleunigung

Trenntechnik: Linearantriebe sorgen für Tempo
Laserschneiden mit über 4 g Beschleunigung

Mit dem verstärkten Einsatz von Linearantrieben erreichen die Hersteller von Laserschneidanlagen deutlich höhere Geschwindigkeiten beim Bearbeiten, Positionieren und Handhaben. Interessante Neuentwicklungen bietet die Euro-Blech aber auch beim Wasserstrahlschneiden.

Dipl.-Ing. Lothar Handge ist Fachjournalist in Velbert

Die Branchen-Leitmesse Euro-Blech kommt den Herstellern von Geräten, Maschinen und Anlagen zum Laser- und Wasserstrahlschneiden oder Stanzen gerade recht, um ihre Neuentwicklungen vorzustellen. Die besonders im Inland schwache Konjunktur geht an den Anbietern dieses Marktsegmentes nicht spurlos vorüber. Es gibt jedoch auch Lichtblicke: So konnte beispielsweise die Amada GmbH, Haan, unter anderem bei Automationskomponenten für den Stanz- und Laserbereich zuletzt Zuwachsraten erzielen, wie Christof Behrendt, Vertriebsleiter Deutschland, im Messevorfeld berichtete: „Wir verzeichneten im Juli einen Aufwärtstrend, der darauf hindeutet, dass die Talsohle durchschritten ist.“
– Laserschneiden
Mit seiner neuen Hochgeschwindigkeits-Laserschneidanlage FOL-3015 will Amada in eine neue Dimension vorstoßen (Halle 12, Stand D08). Besonderes Merkmal der Maschine sind Linearantriebe, die Verfahrgeschwindigkeiten von 240 m/min auf X- und Y-Achse sowie Beschleunigungswerte von über 4 g ermöglichen sollen. Dennoch benötigt die FOL-3015 durch den Einsatz neuartiger Werkstoffe und Verfahren, die sie gleichzeitig leicht und steif machen, kein Fundament. Neben den Linearantrieben wurde auch der neue Laserschneidkopf HS 2002 im Gewicht deutlich reduziert. Die Schaltzentrale der gesamten Anlage ist die neue Multi-Media-Netzwerksteuerung AMNC, die sämtliche Funktionsabläufe der Maschine regelt und selbst sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten zu steuern vermag.
Ebenfalls auf Linearantriebe setzt die Finn-Power Lillbacka GmbH, Hallbergmoos, die in Halle 12, Stand D70, erstmals ihre neue Stanz-/Laserkombination Laser Brilliance LB vorstellt. Mit Hilfe der Linearantriebstechnik soll ein schnelles und gleichzeitig hochgenaues Positionieren und Bearbeiten über den gesamten Arbeitsbereich möglich sein. Die hydraulische Stanze der Laser Brilliance ist mit einer Stößelkraft von 300 kN und dem auf 30 Stationen vergrößerten Revolver passend abgestimmt auf die Leistungsfähigkeit des 3,5-kW-Lasers. Die Anlage verspricht deutlich reduzierte Bearbeitungs- und Nebenzeiten. Außerdem lässt sie sich den unterschiedlichen Anforderungen entsprechend automatisieren.
Mit dem Anspruch, „das Fertigteil-Handling zu revolutionieren“, kommt die Trumpf GmbH & Co. KG, Ditzingen, nach Hannover. Das in Halle 11, Stand C32, gezeigte System Sort-Master soll nun auch für Flachbett-Laserschneidmaschinen eine prozesssichere Automatisierungslösung bieten, die die Teile sortiert, schonend entsorgt und dennoch mit der Geschwindigkeit der hochproduktiven Anlagen mithalten kann. Laut Hersteller wird das lästige Sortieren der Fertigteile aus dem Restgitter deutlich reduziert. Das modular aufgebaute Automatisierungssystem ermöglicht die mannlose Produktion, vom Aufnehmen der Rohbleche vom Stapel über das Ablegen kleiner und großer Fertigteile bis hin zur Restgitterablage. Der Ablauf wird von der Maschinensteuerung beim Programmieren der Laserbearbeitung der Blechtafel automatisch generiert. Um hohe Verfahrgeschwindigkeit zu erreichen, setzt Trumpf bei der Entnahmeeinrichtung auf Linearachsen.
Alle Komponenten befinden sich in einem Gehäuse
Mit ihrer neuen, für schnelle Laserschneidmaschinen konzipierten Kompakt-Strahlquelle 44s ist die Bystronic Laser AG, Niederönz/Schweiz, in Hannover vertreten (Halle 14, Stand H05). Der modulare 4,4-kW-Laser bietet statt Röhren- nun Halbleiter-Anregung. Seine Vorteile liegen in einer konstanten, ständig überwachten Schneidleistung, hoher Prozesssicherheit und Verfügbarkeit bei geringem Wartungsaufwand. Alle Komponenten inklusive Steuerschrank sind platzsparend in einem Gehäuse untergebracht. Daher liegt die Stellfläche des 44s um etwa 40 % unter der konventioneller Laser.
– Wasserstrahlschneiden
Höhere Geschwindigkeit ist nicht nur bei der Laserbearbeitung, sondern auch beim Wasserstrahlschneiden gefragt. In Halle 12, Stand B58, präsentiert die Flow Europe GmbH, Bretten, den neu entwickelten Abrasivstrahl-Schneidkopf Paser ECL Plus. Damit will der Hersteller die Lebensdauer aller Verschleißteil-Komponenten wesentlich verlängern und gleichzeitig die maximale Schneidgeschwindigkeit deutlich erhöhen. Die Hauptkomponenten des Schneidkopfes wurden ursprünglich für das Dynamic-Waterjet-Verfahren entwickelt, um hochgenaue Bauteile fertigen zu können. „Mit dem Paser ECL Plus bieten wir jedem Anwender, auch von Fremdprodukten, in wenigen Monaten den ROI (Return on Investment) und machen seine Wasserstrahl-Schneidanlage noch produktiver“, verspricht Andreas Meyer, Bereichsleiter Entwicklung und Engineering.
Auf hohe Leistung setzt die Ingersoll-Rand Wasserstrahl-Schneidetechnik GmbH, Bad Nauheim. Deren Highlight, die Hochdruckpumpe Streamline SL-IV 100S, ist in Halle 12, Stand D01, zu sehen. Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung wurde auf die Attribute Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Servicefreundlichkeit gelegt. Die Pumpe repräsentiert laut Hersteller das weltweit einzige Konzept, das in der Leistungsklasse 75 kW mit nur einem, entsprechend größer dimensionier-ten Druckübersetzer arbeitet. Durch die Verringerung der Verschleißkomponenten reduzieren sich die instandhaltungsbedingten Stillstandszeiten. Einsparungen bei den Betriebskosten von 50 % und mehr sollen so möglich sein.
Für Wasserstrahl- und Plasmaschneidanlagen eignen sich die Universal-Portalführungsmaschinen Hydro-Jet und Supercut der Knuth GmbH & Co. Werkzeugmaschinen KG, Wasbek (Halle 12, Stand H36). „Dank des modularen Aufbaus kann den Kundenwünschen in vielfältiger Weise entsprochen und die Anlage den tatsächlichen Anforderungen ange-passt werden“, betont Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Karsten Knuth. Alle Baugrößen sind mit identischen Antriebskomponenten ausgerüstet. Das gekapselte Achsführungssystem ist auf Wiederholgenauigkeiten von ±0,05 mm bei Verfahrgeschwindigkeiten bis zu 17 000 mm/min ausgelegt. Die PC-basierte Anlagensteuerung bietet eine grafische Bedien-oberfläche, einfache Bedienerführung und ein integriertes CAD-Programm.
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