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Laserstrahl und Plasma aus der Nähe betrachtet

Gemeinschaftsstände: Was Oberflächentechnik und Optik bieten
Laserstrahl und Plasma aus der Nähe betrachtet

Verfahren und Technologien, die nach Expertenmeinung für Produkte der Zukunft erforderlich sind, präsentieren Aussteller aus Forschung und Unternehmen in vier Sonderschauen. Sie sollen sich als Foren entwickeln, die den Kontakt zu Instituten und Entwicklern erleichtern.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann – birgit.oppermann@konradin.de

Umsätze in dreifacher Milliardenhöhe sind Schätzungen zufolge für die Bereiche Nanotechnik, Optische Technologien, innovative Oberflächentechnik und Life Sciences für die nächsten Jahrzehnte zu erwarten. Wie der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI), Düsseldorf, weiter mitteilt, könnten diese auch untereinander stark vernetzten Querschnittstechnologien ihre Wirkung nicht nur in einem Wirtschaftszweig entfalten, sondern in den verschiedensten Branchen eingesetzt werden.
Was heute mit diesen Verfahren schon möglich ist, präsentieren Unternehmen und Wissenschaftler auf der Hannover Messe an Gemeinschaftsständen in zwei Hallen, die den folgenden Themen gewidmet sind:
– Nanotechnologie (Halle 18, 1. OG, Stand J06),
– Photonic World – Optische Technologien (Halle 18, 1. OG, Stand J06),
– Surfplanet – Innovative Oberflächentechnik (Halle 27, Stand G16) sowie
– Life Sciences (Halle 18, 1. OG, Stand J06).
Der VDI beteiligt sich an den Präsentationen und will damit sein Engagement in den zukunftsorientierten Bereichen stärken.
Weil die Stände vor allem einen Überblick über die Technologien und die Möglichkeiten bieten sollen, die sich für die Industrie ergeben, stehen nicht die marktreifen Produkte einzelner Hersteller im Vordergrund. Das gilt insbesondere für die Sonderschau im Bereich Life Sciences, mit dem sich der VDI in diesem Jahr zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses Thema sei im Verband selbst noch wenig institutionalisiert und werde zurzeit von vorwiegend verfahrenstechnischen Fachgremien bearbeitet, wie es heißt. Für die Zukunft sei eine stärkere Bündelung geplant, denn die Ingenieure gehen davon aus, dass ihre Zusammenarbeit mit Fachleuten aus den Naturwissenschaften stärker gefragt sein wird.
Optische Technologien hingegen haben die Industrie und den Alltag schon viel stärker durchdrungen, als man zunächst denkt. Das zeigt sich am Gemeinschaftsstand Photonic-World. Jedes Auto sei ein Paradebeispiel dafür, wie die Experten meinen und im Exponat zeigen: Die Blechteile werden mit Laserlicht verschweißt, Leuchtdioden erhellen beim Öffnen der Fahrzeugtüren den Innenraum, sind als Rücklichter im Einsatz und auf dem besten Weg, auch Scheinwerfer-tauglich zu werden.
Dass die Optischen Technologien so gebündelt auf der Fachmesse Research & Technology vertreten sind, geht auf eine Initiative der Unternehmen und Institute zurück, die sich im VDI-Kompetenzfeld Optische Technologien zusammengeschlossen haben.
Als Beispiel für Prinzipien und Möglichkeiten zeigt die Ditzinger Trumpf Lasertechnik GmbH (Halle 18, Stand J06) ein Exponat zum Laser Remote Welding. Ein teilweise demontierter Scanner erlaubt einen Blick auf die Spiegel, die die Laserstrahlen über ein Blechteil lenken, um eine Schweißnaht zu überprüfen. Dabei sei gut zu erkennen, wie die hohe Geschwindigkeit zu erreichen ist – das Ganze funktioniere ohne Roboter oder Linearführungen, auf denen Messeinrichtungen hin und her bewegt werden, wie es aus Ditzingen heißt.
Mehr Anwendungen im industriellen Umfeld wollen die Aussteller mit Vorträgen vorstellen. Wer optische Verfahren im eigenen Betrieb einsetzen will, bereits Entwicklungen begonnen hat oder Kooperationspartner sucht, kann am Gemeinschaftsstand den Kontakt zu Experten und Beratern herstellen. Das Bundesforschungsministerium beispielsweise fördert Arbeiten im Bereich der optischen Verfahren und unterstützt sieben regionale Netzwerke. Deren Vertreter werden auch während der Messe als Ansprechpartner anwesend sein.
Kontakte zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen soll es auch außerhalb der traditionellen Forschungs-Halle geben: In der Halle 27, die der Oberflächentechnik gewidmet ist, präsentiert sich zum ersten Mal der Gemeinschaftsstand Surfplanet 2002. Die 24 Aussteller aus Instituten und Unternehmen wollen mit ihrer Initiative ein „Portal für innovative Oberflächentechnik eröffnen“, an dem sich von nun an Experten im zweijährigen Rhythmus der Fachmesse Surface Technology treffen. In diesem Jahr informiert ein Forum über neue Verfahren und Anlagen, mit denen sich Oberflächen beschichten und modifizieren lassen, sowie über innovative Anwendungen.
Die Steinhagener Plasma Treat GmbH (Halle 27, Stand G17) beispielsweise ist mit einem Roboter vertreten, der auf der Messe die Oberfläche eines Stoßfängers aus Kunststoff mit atmosphärischem Plasma behandelt. So lässt sich ohne den Einsatz von Chemikalien und ohne aufwendige Schutzmaßnahmen die Oberflächenspannung des Kunststoffs soweit erhöhen, dass umweltfreundlichere Klebstoffe und Lacke bei der Verarbeitung eingesetzt werden können. Ein weiterer Vorteil: Da sich dieses Verfahren der Plasmabehandlung automatisieren lässt, müssen die Werkstücke für diesen Schritt nicht aus dem Prozess herausgenommen werden.
Das Verfahren sei bei Zulieferern der Automobilhersteller bereits im Einsatz. Es eignet sich jedoch für weitere industrielle Anwendungen, wie die Steinhagener betonen. Auf plasmabehandelte Metalloberflächen beispielsweise lassen sich Etiketten mit wasserlöslichen Klebstoffen befestigen – was den Verzicht auf teurere Dispersionskleber ermögliche.
Da die Oberflächentechnik mit der Nanotechnologie ebenso eng verknüpft ist wie mit den Optischen Technologien, werden sich nach Angaben des VDI auch die Ausstellungs- und Vortragsthemen an den Ständen teilweise überschneiden.
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