EADS Matra Datavision, ursprünglich Entwickler des CAD-Systems Euclid, hat sich zu einem führenden Softwarehaus in Europa entwickelt.
Die Münchener EADS Matra Datavision GmbH hat ihren Wechsel vor zwei Jahren vom Softwarehersteller zum Servicedienstleister gut gemeistert. „Das konnten wir erreichen, weil wir uns immer wieder neu ausgerichtet haben“, weiß Geschäftsführer Uwe Krakau zu berichten. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro und hat derzeit weltweit etwa 800 Mitarbeiter, 80 davon in Deutschland. Mehr als ein Drittel der Einnahmen stammen aus Dienstleistungen wie Software-Implementierungen.
Anlässlich des 20-jährigen Firmenbestehens stellte Krakau fest: „Wir sind Nummer eins der IBM-Business-Partner im Bereich PLM.“ Das sogenannte Product Lifecycle Management wurde von IBM ins Leben gerufen und beinhaltet alle konstruktiven Schritte von der Idee bis zur Entsorgung eines Produkts. Derzeit wird jedes zweite Catia V5-Projekt von EADS Matra Datavision betreut.
Bis vor wenigen Jahren lag das Hauptaugenmerk auf der Entwicklung des eigenen CAD-Systems Euclid. Heute ist die Lösung noch in über 6000 Unternehmen auf 25 000 technischen Arbeitsplätzen installiert. Die Software wird zwar nicht mehr weiter entwickelt, trotzdem besteht noch technischer Support bis 2008.
Der hauseigene Kernel, die Programmierungsgrundlage eines jeden CAD-Systems, wurde aus Euclid entnommen und steht jetzt als Open Cascade jedem Entwickler kostenlos zur Verfügung. Die französische Open Cascade S.A. aus Les Ulis unterstützt Anwender bei der Programmierung und steht auch als Dienstleister für Entwicklungen bereit. In den erstenbeiden Jahren haben 13 000 Softwareentwickler aus aller Welt die 600 MB großen Dateien aus dem Netz gezogen. „Und das tun die nicht nur so zum Spaß“, behauptet Krakau. be
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