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Leistungsschau im Dreiländereck

Zuliefermesse Swisstech
Leistungsschau im Dreiländereck

Die Zuliefermesse Swisstech in Basel ist dabei, sich als kleine aber feine Leistungsschau im Herzen Europas zu etablieren. Schweizerische Zulieferer gelten nicht selten als Geheimtipp.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner

In der Schweiz sitzen nicht nur ein paar wenige stille Grübler, sondern recht zahlreich innovationsfreudige, umsetzungsorientierte Macher – die schweizerische Zulieferindustrie bemüht sich derzeit heftig, das Bild einer modernen Industrienation zu vermitteln. Im Vorfeld ihrer wichtigsten Messe, soll die Branche in vollem Glanz erstrahlen. Vom 21. bis 24. November präsentieren sich die Eidgenossen auf der Swisstech in Basel.
Überwiegend kleine und mittlere Unternehmungen – die KMU – prägen das Industriebild der Schweiz. Statistisch gut erfasst ist die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie), zu der ein Großteil der Zulieferindustrie – es dürfte sich um ungefähr ein Drittel handeln – gezählt werden kann. Rund 75 % aller Betriebe innerhalb der MEM-Industrie weisen eine Betriebsgrösse mit bis zu 100 Beschäftigten auf. Die zweite Gruppe der mittelgroßen Betriebe mit bis zu 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen haben einen Anteil von rund 20 %.
Ein Problem der Zulieferindustrie im Nachbarland: Die Schweiz gilt noch immer als Hochlohnland. Mit 24,22 US-$ liegt sie aber hinter Deutschland mit einem durchschnittlichen Industriestundenlohn inklusive Sozialabgaben von 27,89 US-$, aber auch deutlich vor Frankreich (17,79 US-$) und Italien (16,43 US-$). Diese Werte lassen sich jedoch relativieren, wenn man dazu die Jahresarbeitsstunden vergleicht. Mit dem höchsten europäischen Arbeitsstundenwert von 1861 Stunden ist die Schweiz nämlich auch führend, während Deutschland nur 1699, Frankreich 1742 und Italien 1821 Stunden erreichen.
Zulieferer aus der Schweiz entdecken den Weltmarkt
Auf der Messe wird sichtbar werden, dass – wenig bekannt – aus dem Alpenland viele europäische Automobilhersteller beliefert werden. Die Palette der Zubehörkomponenten reicht von simplen Normteilen über spezielle Guss- und Stanzteile, komplette Armaturen bis hin zu großen Fahrzeugaggregaten. Auch namhafte größere und kleinere Werkzeughersteller in der Schweiz beliefern die großen Automobilkonzerne. Hohe Qualität sowie Zuverlässigkeit in der Konstruktion und bei den Terminen gelten als die Aushängeschilder. Einen Namen gemacht haben sich auch die meist hochspezialisierten Giessereien in der Nordschweiz, die hoch beanspruchte Sicherheitsteile des Fahrwerks und Antriebs fertigen.
Auch für Schweizer Zulieferer ist die Standortwahl immer mehr zu einem entscheidenden Faktor geworden. Dabei zeichnet sich ein Trend ab: Neben den großen Unternehmen trauen sich zunehmend auch mittelständische und kleine Zulieferer, Fertigungen in anderen Ländern aufzubauen, Kooperationen mit dort ansässigen Unternehmen einzugehen und selber weltweit Produkte und Leistungen zuzukaufen. Notwendig gewordene Logistik- und E-Commerce-Aufgaben sind somit für sie keine unbekannten Begriffe mehr.
Mit einem soliden Serviceprogramm wollen die Messe-Macher in Basel Besucher und Aussteller anlocken. So wird für Einkäufer eine Tagung organisiert: Der deutsche Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik BME und der Schweizerische Verband für Materialwirtschaft und Einkauf SVME verantworten diese Veranstaltung, die am ersten Messetag, dem 21. November 2000 im Kongresszentrum der Messe stattfindet. Die Tagung unterteilt sich in zwei Blöcke. Der erste Teil von 14.00 bis 16.00 Uhr wird vom BME gestaltet und widmet sich dem aktuellen Thema „Virtuelle Marktplätze – Digitales Beschaffungsmarketing im Internet“.
Der zweite Teil der Einkäufertagung von 17.00 bis 19.00 Uhr wird vom SVME inhaltlich gestaltet. Prof. Dr. Attila Chikán, Präsident IFPMM und Wirtschaftsminister a.D. von Ungarn, wird ein Referat zum Thema „Ungarns Weg in die erweiterte EU – Einfluss auf nationale Gesetze, Industrie, Investoren“ halten. Danach spricht Hans-Joachim Lumbe, Vorstandsmitglied des BME, Leiter Global Procurement Office, Siemens AG, München über „E-Procurement bei Siemens – Auswirkungen auf Lieferanten“.
Während besondere Angebote für Einkäufer zwischenzeitlich schon beinahe zum Standard von Zuliefermessen gehören, dürfte eine Sonderschau innerhalb der Swisstech einmalig sein: die Präsentation der virtuellen Fabrik Nordwestschweiz/Mittelland (s. Kasten). Mehr als 30 kleine und mittlere Unternehmen haben sich in diesem Projekt zusammengefunden und nutzen Synergien im Bereich Vertrieb und Einkauf.
Die Ausstellerbereiche: Was auf der Messe zu sehen sein wird
Auch zur diesjährig zehnten Ausstellung gliedern die Messemacher die Swisstech wieder in die Bereiche:
– Sämtliche Fertigungsleistungen in Metall, Kunststoff und anderen Werkstoffen
– Halbfabrikate und deren Verfahrenstechnologien
– Apparate- und Maschinenbauteile jeglicher Art (Getriebe, Lager, Kupplungen, Ventile, Dichtungen, Mess- und Kontrollgeräte, Normteile usw.)
– Betriebseinrichtungen und Werkzeuge sowie Betriebsmittel
– Unternehmen für Wärme- und Oberflächenbehandlungen
– Qualitätssicherung und Werkstofftechnologie mit Messgeräten, Managementmethoden und Dienstleistungen,
– Industrielle Elektronik mit Bauelementen und kompletten Komponenten
– Forschung, Bildung und Fachwissen
– Wirtschaftsförderung, Verbände und Organisationen
Info: Messe Basel, CH-4021 Basel
Virtuelle Fabrik: Eine Organisationsform der Zukunft
Mit 30 Partnerunternehmen ist die virtuelle Fabrik „Nordwestschweiz/ Mittelland“ auf einem Gemeinschaftsstand auf der Swisstech 2000 vertreten. Die virtuelle Fabrik „Nordwestschweiz/Mittelland“ ist ein Netzwerk aus Unternehmen der unterschiedlichsten technologischen Ausprägungen und Kernkompetenzen. Mit dieser Art der Zusammenarbeit wollen kleine und mittlere Unternehmen auch größere Aufträge und Projekte realisieren können.
Die virtuelle Fabrik, „ist ein Zusammenspiel von Kompetenz, Technologie Know-how, Leistungsbereitschaft und vor allem, dem Vertrauen in den mitwirkenden Partner”, heißt es in einer Selbstdarstellung des Projektes.
Auf rund 400 m² Ausstellungsfläche in der Halle 22 am Stand E 81 kann man mehr über diese zukunftsorientierte Organisationsform erfahren. Dort sind auch Produkte ausgestellt, die durch diese Art der Kooperation entstanden sind.
Virtuelle Fabrik, CH-5210 Windisch, www.virtuelle-fabrik.ch
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