Ist es nicht immer wieder faszinierend, einem Roboter bei der Arbeit zuzuschauen? Wenn er sich blitzschnell dreht, den Hals lang macht und im hintersten Winkel einer Fahrzeugkarosse einen Schweißpunkt setzt? Einfach toll. Man ist geneigt zu glauben, ein intelligentes Wesen vor sich zu haben.
Weit gefehlt. „Der klassische Industrieroboter ist ein dummes, blindes System, dessen Hirn in einer externen SPS abgelegt ist.“ Das sagt kein Geringerer als Bernd Liepert, Geschäftsführer der Kuka Roboter GmbH in Augsburg. Warum sagt er das? Weil er was Besseres zu bieten hat: Die kooperierenden Roboter.
Die Generalprobe läuft bereits bei DaimlerChrysler in Sindelfingen. Dort sollen intelligente Roboter-Teams die sogenannten Totzeiten in langen Fertigungsstraßen theoretisch auf Null drücken. Das funktioniert so: Während der Transferroboter das Werkstück von einer Fertigungszelle zur nächsten übergibt, bearbeiten in beiden Zellen die Prozessroboter das Teil weiter. Transport- und Bearbeitung überlagern sich, Wertschöpfung findet selbst in der Bewegung statt. Das ist ein Novum.
Das Ganze erinnert fast an den fliegenden Wechsel einer Sprintstaffel in der Leichtathletik. Ob DaimlerChrysler sich Hoffungen auf Gold machen darf, lesen Sie in der Titelgeschichte ab Seite 24.
Und wenn Sie einen fliegenden Wechsel einmal live erleben wollen, dann besuchen Sie die Fachmesse Automatica in München. Einen Vorbericht finden Sie in unserem Robotik-Special ab Seite 27.
Uwe Böttger
Teilen: