In Stuttgart versuchte die Logistikmesse Logimat erstmals ihr Glück. Einen Besucheranstrom konnte sie allerdings nicht vermelden. Und um Themen zu setzen, war die Veranstaltung zu klein.
Auf der ersten Logimat, Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss, haben Anfang Februar in Stuttgart rund 160 Aussteller ihre Lösungen vorgestellt – doppelt so viele wie zur ähnlich positionierten Matlog in Sinsheim vor vier Monaten. Wolfgang Huss, der zusammen mit der Euroexpo GmbH in München die Logimat ausrichtet, rechtfertigte die Messe als „attraktives Praxisforum in Süddeutschland“. Man wolle „neue Themen setzen“ und „Mitarbeiter der operativen Ebene im Tagesgeschäft unterstützen“. Der Verleger träumte, auf der Messe die „computergesteuerte Sackkarre“ zeigen zu können.
Was Huss meinte, war, dass die Informationstechnik in der Logistik ein wichtiges Thema der Messe sei, die erstmals eigenständig stattfand: Ein Drittel der Aussteller ließ sich dem Thema Software/IT zuschlagen. Eine große Rolle spielt hier die Radiofrequenz-Identifikation (RFID), mit der Informationen zwischen einem Transponder und einer Antenne drahtlos übertragen werden können. Experten seien überzeugt, dass diese Technik in zehn Jahren den Barcode abgelöst haben werde, sagte Huss. Profitieren würden Unternehmen etwa, wenn sie jedes gelieferte Teil schon in der Verpackung oder dem Container beim Eingang erfassen könnten, ohne den Karton öffnen oder scannen zu müssen. In den Hallen war davon wenig zu sehen. Die Paul Craemer GmbH in Herzebrock-Clarholz stellte immerhin Kunststoffpaletten vor, die serienmäßig Transponder enthalten. Eine Steuerung könnte diesen Paletten innerbetrieblich die richtige Förderstrecke zuweisen.
Wie die Matlog im Oktober, wurde die Logimat nicht von Besuchern gestürmt. Manche Aussteller schwören trotzdem auf die kleinen Messen. Etwa Gerd Erke, Geschäftsführer Vertrieb der Crown Gabelstapler GmbH in München: „Unser Konzept heißt: drei Leute auf 30 Quadratmetern an drei Tagen.“ Das sei weit günstiger als die Cemat – und es ergäben sich bessere Kontakte. „Man muss nicht nach Köln fahren, um zu beten, nur weil dort der Dom steht“, schickte Erke seinen Segen nach Hannover. tp
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