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Man darf den Gürtel nicht zu eng schnallen

Verpackung: Anwender haben es bei Betrieb und Wartung leichter
Man darf den Gürtel nicht zu eng schnallen

Wenn die Palette fehlt, hängt das Schicksal des Packgutes davon ab, ob der Maschinenbauer sein Metier versteht. Dass selbst Steine empfindlich sind, berücksichtigen die Hersteller von Umreifungsmaschinen – und bekommen auch Schmutz in den Griff.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann – birgit.oppermann@konradin.de

Beim Verpacken im Betrieb ist jeder Tag wie Weihnachten: Unter Zeitdruck müssen die Mitarbeiter zahlreiche Produkte und Pakete in unterschiedlichen Größen versandfertig machen. Damit das nicht in Stress ausartet, hat die Wuppertaler Sander GmbH & Co. KG die Wechsel an ihrer Horizontal-Umreifungsmaschine Variomaster 9490 möglichst einfach gestaltet: Im Schaltschrank sind Programme für verschiedene Umreifungsvorgänge hinterlegt, die der Anwender lediglich abrufen muss. Der Austausch von Formatteilen an der Maschine entfällt damit genauso wie zusätzliche Einstellarbeiten.
Diese Eigenschaft allein hat jedoch für Armin Löw, Betriebsleiter der Betonsteinfabrik Dr. Arnold Schäfer GmbH in Riegelsberg, nicht den Ausschlag gegeben. Entscheidend war für ihn, dass der Variomaster auch unter rauen Bedingungen zuverlässig arbeitet und Steinpakete aus verschiedenen Materialien transportsicher stapelt. Besonders heikel wird diese Aufgabe bei Leichtbetonprodukten, deren Kanten auf überhöhten Druck sofort reagieren. „Bis zu 90 Prozent unserer Steine stapeln wir ohne Palette“, erläutert Löw. „Gerade deshalb müssen wir sie gut sichern, ohne aber die empfindlichen Kanten zu beschädigen.“
Mit dem Variomaster, dessen Maschinenrahmen nach dem Baukastenprinzip mit Standard- oder Hochleistungs-Umreifungsaggregaten bestückt werden kann, hat er nach eigenen Angaben inzwischen gute Erfahrungen gemacht. Die Maschine erwies sich als weniger störungsanfällig als die bisher eingesetzte Anlage und arbeitet „seit Februar 2001 stets zuverlässig und problemlos“.
Sie umreift in Riegelsberg bis zu 27 verschiedene Steinformate mit Polypropylenband vom Typ PP 12360 S4A. Wie der Hersteller der Anlage mitteilt, bietet dieses Bandmaterial im Vergleich zu Stahlbändern mehrere Vorteile: Zum einen hinterlässt es auf den Steinen keine Flecken, da es nicht rostet – ein Problem, das sonst selbst bei beschichteten Stahlbändern auftritt, wenn deren Überzug durch die scharfen Steinkanten beschädigt wird. Darüber hinaus lässt sich das PP-Band mit einer höheren Vorspannung einsetzen, so dass Schrumpf- und Setzvorgänge während des Transportes besser ausgeglichen werden als bei den Bändern aus Metall.
Der dritte Vorteil betrifft die Arbeitssicherheit: Wenn der Mitarbeiter kurz vor dem Verarbeiten der Steine die Umreifungsbänder öffnet, geht er bei Stahlbändern ein größeres Risiko ein, da diese schlagartig auffedern. Doch erreichen auch die PP-Bänder eine Bandfestigkeit von bis zu 4500 N, wenn sie im Variomaster mit dem Reibschweißverfahren verschlossen werden. Toxische Dämpfe treten bei diesem Verfahren nach Angaben des Herstellers nicht auf.
Belastbar sollte auch die Umreifungsmaschine LB 2000 werden, die die Oberhausener Evers GmbH anbietet. Damit sie der Beanspruchung durch den industriellen Dauereinsatz standhält, haben sich die Konstrukteure besonders mit dem Problem des Bandstaus befasst. Sie haben eine Lösung gefunden, die selbst bei 52 Umreifungen/min funktioniert: Sollte im Akkord eine Fehlumreifung auftreten – weil die Maschine ausgelöst wurde, obwohl sie noch nicht mit Packgut beladen war – wird das überschüssige Umreifungsband einfach ausgeworfen. Darüber hinaus verfügt die Maschine über eine automatische Bandrückführung, so dass sie sich selbst korrigieren kann. Das Umreifen löst der Anwender aus ergonomischen Gründen über einen Fußschalter aus und hat damit beide Hände frei, um das Packgut an der richtigen Stelle zu positionieren.
Um den Aufwand für die Wartung zu reduzieren, arbeitet das Gerät mit PP-Bändern. Sie schonen zum einen die Metallteile in der Maschine, zum anderen ist ihr Abrieb hier sogar erwünscht: Er schmiert die bewegten Teile. Auf Gleitelemente und Magnete, die gegenüber Staub oder Schmutzpartikeln empfindlich sein könnten, haben die Konstrukteure hingegen verzichtet.
Damit der Servicetechniker möglichst gar nichts mehr mit der Umreifungsmaschine zu tun hat, sind darüber hinaus alle Verschleißteile gesteckt. So kann der Werker sie selbstständig austauschen und muss sie danach nicht einmal justieren.
Bei maschineller Unterstützung dieser Art konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter auf den reibungslosen Ablauf des Prozesses – für aufwendige und kreative Verpackungslösungen mit Schleifen und Konfetti ist es schließlich im Dezember noch früh genug.
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