Startseite » Allgemein »

Man muss nur miteinander reden

Messe Logimat: Intralogistik zeigte ihr Spektrum in Stuttgart
Man muss nur miteinander reden

Pick-by-Voice konnten die Besucher der Stuttgarter Logimat gleich selbst ausprobieren und mit anderen Kommissioniertechniken vergleichen. Daneben ließen sich aber auch andere Produkte des innerbetrieblichen Materialflusses – der Intralogistik – finden.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Zum zweiten Mal fand in Stuttgart die Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss statt, kurz Logimat. Mit Erfolg, wie die Veranstalterin, die Münchner Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH, bekannt gab. Fast 6400 Besucher fanden den Weg nach Stuttgart – 73 % mehr als bei der ersten Logimat – und konnten sich so über alle Aspekte der Intralogistik informieren. Besonders häufig ging es dabei um verbesserte Schnittstellen zum Menschen, wie etwa bei der sprachgesteuerten Kommissioniertechnik Pick-by-Voice. Ebenfalls im Brennpunkt standen IT-Lösungen, denn ohne sie lässt sich auch der Materialfluss nicht mehr bewältigen. Im folgenden werden alphabetisch nach Hersteller sortiert einige Produktneuheiten vorgestellt.
Die Meisenheimer Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH stellte einen Mehrwegbehälter mit den Maßen 800 mm x 600 mm vor, den MB 800×600, der auf das Europalettenmaß abgestimmt ist und ein Volumen von mehr als 150 l besitzt. In der Doppelbodenausführung trägt der Behälter bis zu 200 kg. Bei den Regalsystemen lag der Schwerpunkt auf Durchlaufregalen, die laut Bito den Vorteil haben, auf geringem Raum vergleichsweise große Artikelmengen bereitzustellen. Dadurch ließe sich eine hohe Umschlagleistung erreichen. Das Fifo-Prinzip (First-in-First-out), auf dem dieses System basiert, erleichtere etwa die Chargenverfolgung.
Hand anlegen oder besser die Sprache nutzen konnte der Besucher bei der Ehrhardt + Partner GmbH & Co. KG aus Boppard-Buchholz. So ließ sich herausfinden, ob sich die sprachgesteuerte Pick-by-Voice-Technologie für das Kommissionieren nutzen lässt. Zudem wurde täglich live die Leistungsfähigkeit der Pick-by-Voice-Technologie mit der der mobilen Datenerfassung verglichen. Wichtigster Vorteil des Pick-by-Voice ist hier, dass der Anwender die Hände frei hat – er muss keine Erfassungsgeräte in die Hand nehmen.
Ausgezeichnet als bestes Produkt in der Kategorie „Beschaffen, Fördern, Lagern“ wurde auf der Logimat eine Lösung der Ludwigsburger MLR System GmbH. Dabei handelt es sich um ein Informations- und Kommunikationssystem zur Diagnose und Nachrichtenübermittlung, zur Fernwartung und -überwachung, das zusammen mit einem lasergeführten Gabelhubwagen präsentiert wurde. Der Clou dabei: Das Fahrzeug lässt sich mit einem Pocket PC (PDA) bedienen.
Die Paxar Deutschland GmbH aus Löhne zeigte den Pathfinder Ultra für die mobile Lagerausgangsverwaltung. Dieser mobile Barcode-Drucker kombiniert Laser-Scanner, programmierbaren Rechner und Etikettendrucker in einem einzigen Handgerät. Der Versandmitarbeiter nimmt damit einen Pathfinder in die Hand, in den bereits die Lieferscheine aller zu verschickenden Warenposten gespeichert sind. Auch Stellplatznummern zeigt das Gerät an. Dort angekommen liest der Mitarbeiter den Barcode ein. Sollte der Ist- vom Soll-Bestand abweichen, registriert das der Pathfinder und liefert diese Information später der zentralen EDV zur Prüfung. Der Pathfinder kann in einer Spezial-Ausführung mit Funkanbindung mit einem Desktop-Drucker aus der 98xx-Serie zusammenarbeiten. Für diese Drucker wurde eine mobile Druckerstation auf Rollen entwickelt. Dadurch lässt sich der Druck von Einzeletiketten und Versandlabels auf einen Arbeitsgang reduzieren. Der Pathfinder liest die Barcode-Daten ein, gleicht sie online mit der zentralen EDV ab und spendet Einzel-Etiketten zum Aufbringen auf den Artikel an Ort und Stelle. Sobald eine frei definierbare Anzahl von Scan-Vorgängen erreicht ist, generiert der Pathfinder eine Batch-Datei mit einem Druckauftrag, der umgehend per Funk an den Desktop-Drucker übertragen wird. So lässt sich einfach die Versandpalette auszeichnen.
Einen Etikettendrucker, der gleichzeitig auch einen im Etikett enthaltenen RFID-Transponder programmiert, stellte die Bad Homburger Sato Deutschland GmbH vor. Mit RFID (Radio-Frequenz-Identifikation) lassen sich Materialfluss-Lösungen zur Warenverfolgung sehr einfach realisieren, da sich die Daten im Transponder aktualisieren lassen. Der Drucker mit der Bezeichnung CL 400e RFID programmiert die Daten gemäß ISO-Standard 15693 im Bereich von 13,56 MHz und wurde anlässlich der Logimat als bestes Produkt in der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ ausgezeichnet.
Wer mit Software seinen Materialfluss steuern will, vorher aber die Programme testen will, findet Unterstützung bei der Simplan AG aus Maintal. Der positive Nebeneffekt: die Inbetriebnahme kann schneller erfolgen. Dazu lässt sich die Steuerungs-Software einer Anlage bereits vor der Inbetriebnahme testen, so dass aufwendige Tests im realen Betrieb vermieden werden können. Ein Simulationsmodell von Simplan tauscht dazu Daten mit der Anlagen-Steuerungs-Software aus und simuliert so das Verhalten der Anlage. Mögliche Problemfelder lassen sich so frühzeitig erkennen und beheben. Die Kommunikation zwischen dem Lagerverwaltungs- oder Materialflussrechner und dem Modell erfolgt über eine vom Hersteller entwickelte Schnittstellensoftware. Ein weiterer Vorteil für den Anwender ist, dass sich die Steuerungs-Software auch unter Extrembedingungen wie etwa einer Überlast testen lässt.
Mit der Light-Version ihrer Lagerverwaltungssoftware Ant light war die SSI Schäfer Noell GmbH aus Giebelstadt vertreten. Dabei handelt es sich um eine besonders kompakte Version des Programms ohne großen technischen Aufwand. Es verwaltet Fachboden-, Durchlauf-, Paletten- und Blocklager einfach und übersichtlich, verspricht SSI. In der Grundversion verfügt Ant light über bis zu drei Arbeitsplätze und Schnittstellen zu den ERP-Systemen von SAP und Microsoft Business Solutions (Navision). Zu den möglichen Erweiterungen zählt auch die Kommissionierung per Pick-by-Light oder -Voice.
Ebenfalls zur SSI-Schäfergruppe gehörend zeigte die SSI Schäfer Peem GmbH aus Graz/Österreich ihre weiterentwickelte Fördertechnik für Kartons oder Behälter ab 180 mm Länge im Bodenmaß und bis 50 kg Inhaltslast. Vorteile der neuen Generation seien hohe Durchsatz- und Ausschleusleistungen bis 6000 Einheiten/h, meinen die Grazer Fördertechniker. Das Paperless Picking System (PPS), ein Kommissionier- und Arbeitsplatzsystem mit paralleler Auftragsbearbeitung, ist konzipiert für den mittleren bis langsamdrehenden Produktbereich. Ebenso können schnelldrehende Produkte kommissioniert werden, die nicht automatenfähig sind.
SSI Schäfer aus Neunkirchen präsentierte den MF-Behälter mit modifiziertem Boden. Wird ein besonders verwindungssteifer, stabiler Boden verlangt, kann der MF mit „FL-Boden“ zum Einsatz kommen. FL steht für Flap, nach Fertigung des Behälters kann das offene Hohlkammerprofil durch ein spezielles Schweißverfahren dicht verschlossen und zusätzlich ausgesteift werden. Dadurch nimmt der MF bis zu 50 kg Inhaltslast auf. Insbesondere bei beengten Platzverhältnissen eignet sich ein Verschieberegal. Auf einer gleich großen Lagerfläche können gegenüber stationären Regalzeilen bis zu 85 % mehr Material oder Waren untergebracht werden, verspricht der Hersteller.
Der Geschäftsbereich Gabelstapler der Zeppelin Baumaschinen GmbH aus Garching bei München zeigte in Stuttgart sein Programm rund um den Warenumschlag. Neben dem bereits bekannten Elektro-Deichselgabelhochhubwagen S1.4 waren auch zwei neue Produkte zu sehen: der Elektro-4-Rad-Stapler J2.00XM ACX mit Drehstromantrieb und der Gabelhubwagen P1.6 aus der neuen Spectrum-Reihe. Bei dem J2.00XM ACX sorgt die Drehstromtechnik nach Angaben des Anbieters neben der höheren Leistungsfähigkeit auch für einen niedrigeren Schallpegel sowie verlängerte Serviceintervalle. Der Gabelhubwagen P1.6 ist standardmäßig mit einem integrierten Ladegerät ausgestattet, ohne dabei auf eine hohe Batteriekapazität zu verzichten. Hersteller Hyster setzt beim Antrieb und dem Hydrauliksystem auf eine Mosfet-Steuerung, die auch bei anderen Fahrzeugen wie dem Elektro-Deichsel-Gabelhochhubwagen S1.4 zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht eine kontaktlose und damit verschleißfreie Steuerung.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
Ausgabe
7.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de