Seit 1992 mischt sie den Markt für Futter-Drehmaschinen auf. Und in den kommenden Jahren, davon ist Emag-Geschäftsführer Häcker überzeugt, wird sie es immer mehr tun: Die VSC sei die Maschine des Jahrzehnts.
Das Interview führte Chefreporter Wolfgang Filì
?Herr Häcker: Zur Emo präsentiert Ihr Haus die vertikale Drehzentren-Reihe VSC als die „Maschine des Jahrzehnts“. Solch ein Anspruch ist nicht eben schüchtern. Wo zeigt sich denn dieser gewaltige Stellenwert: In der metallbearbeitenden Industrie oder bei Ihnen als Hersteller?
! Bei beiden. Und ich füge hinzu: Im Grunde gilt diese Position für die komplette Branche. Eingangs der 90er Jahre war die VSC eine der ersten Serienmaschinen, mit der deutsche Hersteller wieder Geld verdienen konnten und die gezeigt hat, dass man vor dem japanischen Wettbewerb nicht den Kopf in den Sand zu stecken braucht, sondern ihn vielmehr sehr erfolgreich gebrauchen kann.
?Wo lag und liegt denn der besondere Nutzen für den Anwender?
!Vor allem deutsche Automobil-Zulieferer konnten ihre Futterteile mit der VSC wieder konkurrenzfähig fertigen. Sie hat die Durchlaufzeiten zwischen 30 und 50 Prozent gesenkt. Dadurch wurden vor allem im Kontext des sogenannten Lopez-Effekt Arbeitsplätze im Land gehalten. Ganz nebenbei: Bei Herrn Lopez und VW war Emag 1995 Lieferant des Jahres.
?Im vertikalen Gewerbe haben Sie mittlerweile 20, teils äußerst erfolgreiche Wettbewerber. Wo ist Emag noch besser?
! Es gibt etwa 6000 senkrecht arbeitende Drehmaschinen und -zentren im Markt. Gut die Hälfte kommt von uns. Dabei haben wir vor allem in der Komplettbearbeitung einen Vorsprung, der kaum einzuholen ist. Neben dem Drehen können die VSC fräsen und schleifen, unrunddrehen, prägen, rollieren, verzahnen und laserschweißen. So werden wir bei hochgenauen Elementen des Antriebsstrangs in Kürze bereits alles – ich wiederhole: wirklich alles – machen können. Bei der Fertigungspräzision haben wir ebenfalls zugelegt und liegen derzeit bei 0,01 mm und besser.
?Das VSC-Konzept ist mittlerweile fast zehn Jahre alt. Gibt es da überhaupt noch Potenzial fürs nächste Jahrzehnt?
! Besuchen Sie uns auf der Emo, Sie werden überrascht sein. Wir stellen dort unter anderem eine Maschinenplattform vor, die auf der multifunktionalen VSC basiert, aber auch wellenförmige Werkstücke komplettbearbeiten kann.
Den Markt und das Drehen auf den Kopf gestellt: Die Emag-Gruppe
1867 im sächsischen Bautzen gegründet als Eisengießerei und Maschinenfabrik sowie 1952 in Baden-Württemberg neu formiert, stellt die Emag GmbH zunächst Drehbänke und Automaten her. 1977 folgen die ersten CNC-Drehzellen, 1992 die erste VSC Futter-Drehmaschine. Mit dem selbstbeladenden Zentrum stellt das Unternehmen das Drehen auf den Kopf und findet in kurzer Zeit Nachahmer. Emag integriert ergänzende Verfahren und stylt die VSC zu multifunktionalen Produktionszentren. Dazu binden die Salacher weitere Gesellschaften ein wie Wema in Zerbst für die zentrale Fertigung, Liebherr in Kempten als Partner für Verzahnungstechnik, Karstens in Neuhausen sowie Reinecker, Ulm, für die Schleiftechnik, Kopp in Neu-Ulm für die Unrund- und Kurvenbearbeitung sowie Heilig, Heubach, für die Automationstechnik. Homepage der Gruppe ist www.emag-vsc.de
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