Steigende Engineering-Kosten werden im Verpackungsmaschinenbau schon lange thematisiert. Schuld ist aber nicht nur der wachsende Elektronik- und Software-Anteil an den Maschinen. Viel Zeit und damit Geld wird immer noch durch ineffiziente Engineering-Prozesse verspielt, denn der Einstieg in die Entwicklung mechatronischer Systeme erfordert angepasste, interdisziplinäre Engineering-Prozesse. Der Verpackungsmaschinenbau hat zwar durch Einsatz von Motion Control-Technologie den Schritt zur Mechatronik auf breiter Ebene vollzogen. Mit der begleitenden Einführung geeigneter Engineering-Prozesse hapert es in vielen Fällen jedoch sehr. In vielen Unternehmen fehlt das Bewusstsein, dass aus diesem Missstand schnell eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit erwachsen kann. Gerade kleine und mittlere Maschinenbauunternehmen haben erfahrungsgemäß große Probleme, geeignete Engineering-Prozesse im Haus zu installieren.
Aktuelle Forschungsprojekte wie BestVor (www.bestvor.de) verfolgen daher das Ziel, solchen Unternehmen mit praktischen Anleitungen die Einführung der notwendigen Projektprozesse zu vereinfachen. Es sind oft nicht die Prozesse selbst, die den Maschinenbauer überfordern, sondern deren Einführung. Gewachsene Prozesse, alte Gewohnheiten und gegebene Hierarchien sind typische Hindernisse, die Veränderungen im Wege stehen. Diese Einführungsstrategie setzt sich aus drei Bausteinen zusammen: Ein Self-Assessment-Tool dient der Analyse. Der zweite Baustein führt zu einem Modell eines anwendungsgerechten Entwicklungsprozesses. Dritter Baustein ist dann konsequenterweise die Entwicklung der praktischen Einführungsstrategie.
Die wichtigsten Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung mechatronischer Systeme kann der Maschinenbau jedoch selbst schaffen: Der modulare Maschinenbau in Mechanik, Hard- und Software bieten einen hervorragenden Ansatz, um unabhängig von wissenschaftlich erarbeiteten Projektprozessen mechatronische Systeme wirtschaftlich zu entwickeln. Ein ausführliches und von allen Seiten verabschiedetes Pflichtenheft muss dabei den Grundstein für jeden Projektprozess bilden. Komplexe Maschinen-Features sind heute sonst nicht durch den gesamten Entwicklungsprozess hindurch handhabbar.
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