Die Kunststoffverarbeiter erwarten 2006 ein Rekordjahr: Sie exportieren mehr und planen Investitionen. Die geringe Rendite könnte aber Probleme bereiten.
Dieses Jahr werden die deutschen Kunststoffverarbeiter ihre Position als Schlüsselindustrie ausbauen können. Das meldet der Gesamtverband Kunststoff verarbeitende Industrie (GKV) in Frankfurt/M. „Gleichzeitig muss die Branche sich verstärkt auf eine verbesserte Rendite fokussieren, um die weiterhin positive Entwicklung mittelfristig nicht zu gefährden“, betont Ulf Kelterborn, Sprecher der GKV-Geschäftsführung.
2005 steigert die Branche den Jahresumsatz um knapp 3 % auf 44,8 Mrd. Euro. Die KVI beschäftigte über 275 000 Mitarbeiter in knapp 2800 Betrieben, so lauten die offiziellen Zahlen.
In der jüngsten Konjunkturumfrage waren vor allem die Exporterwartungen für 2006 „erstaunlich hoch“, so die Einschätzung des GKV: Über die Hälfte der meist mittelständischen Mitglieder (53 %) geht von weiter steigenden Exportumsätzen aus. Diese optimistische Erwartungshaltung verdeutlicht nach Verbands-Einschätzung das Selbstbewusstsein der Betriebe, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit angeht.
Schon 2005 waren die Exporte ein wesentlicher Grund für den guten Geschäftsverlauf. Der Exportanteil der KVI wächst seit Jahren stetig um rund einen Prozentpunkt pro Jahr. So auch 2005 – auf jetzt 35,3 %.
Die Ertragssituation sei in dem Industriezweig nach wie vor äußerst angespannt. Der größte Teil der Befragten – über 40 % – ging Anfang dieses Jahres von weiter sinkenden Renditen aus. Gründe seien unter anderem die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Der Branchenverband warnt: Insoweit könnten die deutschen Betriebe vor dem Hintergrund notwendiger Investitionen und der damit verbundenen Kapitalbeschaffung schwereren Zeiten entgegengehen. tv
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