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Mehr Funktion auf weniger Raum

Fräsen mit hoher Dynamik
Mehr Funktion auf weniger Raum

Sie benötigen nicht nur weniger Stellfläche: Die Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren neuen Typs bieten mehr Zerspanleistung wie auch deutlich kürzere Span-zu-Span-Zeiten. Vor allem bei häufigen Werkzeugwechseln bringt dies Gewinn.

Von Chefreporter Wolfgang Filì – chefreporter@fili.net

Zu viele kleine und mittelgroße Teile werden auf schweren Maschinen gefertigt – davon ist man bei der Toyoda GmbH in Krefeld (Halle 14.0, Stand 143) überzeugt. Auch mit Blick auf die ständig sinkenden Stückzahlen in der Metallbranche sei dies betriebswirtschaftlich kaum sinnvoll. Deshalb stellt das Unternehmen jetzt ein Bearbeitungszentrum mit einer schmalen Front von 1,10 m vor. Die Maschine ist nicht nur kompakt, sie bietet sich durch die clevere Zusam-menführung der vierten und fünften Achse auch für die Bearbeitung komplexer Teile auf fünf Seiten an. Die lineare Achsbeschleunigung des Piccocenter genannten Bearbeitungszentrums liegt bei 12 m/s²; die Spindel rotiert mit 30 000 min-1 und im Werkzeugmagazin haben 17 Tools Platz. Wie der Hersteller unterstreicht, lässt sich das Piccocenter sowohl einzeln als auch verkettet einsetzen und eignet sich für die Trockenbearbeitung von Aluminium genauso gut wie für die Near-net-shape-Fertigung von Gussteilen. Mit einem Arbeitsbereich von 200 mm x 200 mm x 160 mm bietet die Maschine Raum für ein breites Teilespektrum.
Auch die HSC-Maschine Gamma 1214 der Göttinger Wissner GmbH (Halle 5.0, Stand 140-17) bietet viel Funktion auf wenig Raum. Verfahrwege von 1200 mm x 1500 mm x 700 mm sind auf knappen 3,1 m x 3,7 m Stellfläche realisiert. Ein Fundament ist nicht notwendig. Die Maschine steht frei auf Schwingfüßen. Der Bearbeitungsraum ist von drei Seiten zugänglich. Konventionell angetrieben, beschleunigt die Gamma 1215 alle drei Achsen mit 15 m/s². Eine Schwenkachse ist optional verfügbar. Die Hochfrequenzspindel lässt sich um ±120° simul-tan ausschwenken, ohne die Höhe der Maschine zu verändern.
Mehr Dynamik auch bei großformatigen Fahrständer-Zentren
Kompakt organisierte, blitzschnell ausführbare Funktionen plus Hochleistungszerspanung bietet die Tuttlinger Chiron-Werke GmbH (Halle 4.0, Stand 231) mit ihrem Bearbeitungszentrum Vision an. Spindeldrehzahlen bis 27 000 min-1 erlauben hohe Schnittgeschwindigkeiten. Die lineare Achsbeschleunigung bis 30 m/s² und 120 m/min schnelle Eilgänge machen Span-zu-Span-Zeiten von 1,2 s möglich. Erreicht hat das Unternehmen solche Werte jedoch nicht durch gnadenloses Ausreizen konventioneller Techniken, sondern vielmehr durch Einsatz paralleler statt kartesischer Kinematiken in der X- und Y-Achse. Direkte Messsysteme und eine konstant gehaltene Maschinentemperatur garantieren die Präzision. Durch ihre kleine Aufstellfläche und einfache Verlagerung an beliebige Fertigungsorte ist die Vision ein gutes Beispiel für die neue Generation flexibler Präzisionsmaschinen.
Die Kunst minimaler Toleranzen pflegt die Murnauer Kern GmbH (Halle 5.0, Stand 450) mit ihren Hochpräzisionsmaschinen. Das neue Mikrobohr- und -frässystem MMP ist außerdem klein, kompakt und wechselt bis zu 95 verschiedene Werkzeuge vollautomatisch ein. Die fertig bearbeiteten Teile werden noch im Arbeitsraum vermessen und protokolliert. Damit sind bedienerlose Schichten möglich.
Die Kuhlmann Werkzeugmaschinen+Service GmbH in Bad Lauterberg (Halle 8.0, Stand 143), stellt ihre neuen High-Speed-Maschinen des Typs Rubin vor. Diese bieten mit 1020 mm x 800 mm x 350 mm Arbeitsraum und den drei Ausstattungsvarianten zahlreiche Bearbeitungsoptionen. Für Feinstfräs- und Gravierarbeiten empfiehlt der Hersteller die Variante Rubin Expert mit einer 3,4-kW-Schnellfrequenzspindel. Rubin Premium bietet mit einer 8,4-kW-Spindel höhere Abtragsleistungen sowie durch das Linearmesssystem auch mehr Genauigkeit. Die Ausführung Rubin Spezial verfügt schließlich über eine Absauganlage für die Bearbeitung von Graphit, eine Mehrspindeleinrichtung für die Serienfertigung sowie Rund- und Schwenkachsen für die Walzenfertigung.
Speziell für das Hartfräsen entwickelt wurde das vertikale Bearbeitungszentrum V33 der Hamburger Makino GmbH (Halle 5.0 Stand 140-12). Dabei handelt es sich um die kleinste Version einer Serie, die das Schruppen und Schlichten in einer Aufspannung möglich macht und die Prozesskette dadurch erheblich abkürzt. Die V33 wurde für 0,005 mm Konturgenauigkeit und Oberflächengüten mit Ra-Werten von 0,4 µm konzipiert. Sie ist in unterschiedlichen Automatisierungsgraden lieferbar.
Span-zu-Span-Zeiten von 1,8 s sowie spurtschnelle 10 m/s² Achsbeschleunigung bietet das vertikale Bearbeitungszentrum DMP 60V Linear der Bielefelder Deckel Maho Gildemeister-Gruppe (Halle 4.0, Stand 131). In den drei Linearachsen erreicht die Maschine Eilgänge bis 80 m/min und garantiert damit einen hochproduktiven Output im Bereich kleiner und mittelgroßer Werkstücke. Die Motorspindel tourt mit 18 000 min-1. Sie leistet 25 kW und bietet ein Drehmoment von 130 Nm. Das Werkzeugmagazin mit 25 Plätzen hat nur während des Werkzeugwechsels Kontakt zum Arbeitsraum, ist ansonsten jedoch vom Prozess abgeschottet. Konzipiert als Fahrständermaschine, führt das Werkzeug alle Achsebewegungen der DMP 60V aus. Der Wechseltisch lässt sich hauptzeitparallel rüsten und binnen drei Sekunden gegen das bearbeitete Teil austauschen.
Die Aalener SHW Werkzeugmaschinen GmbH (Halle 14, Stand 241) stellt die neue Fahrständermaschine Powerspeed 5 vor. Deren Aufbau orientiert sich prinzipiell an der erfolgreichen UF5, jedoch wurden die Flachführungen in Y- und Z-Achse durch Präzisions-Linearführungen ersetzt. Die Y-Achse ist mit dem bewährten Duo-Drive-Antrieb und zwei Kugelrollspindeln in verstärkter Ausführung ausgestattet. Für die X-Achse hat SHW die linearen Wälzkompaktführungen der Vorläufermaschine übernommen. Zur Verringerung der Schnittstellen wurde auf den Schlitten zwischen Fahrständer und Maschinenbett verzichtet. Ein elektrisch vorgespannter Zahnstangenantrieb für die X-Achse überträgt die Antriebskräfte direkter als bislang.
Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ist seit Jahr und Tag auch Geschäft der Cincinnati Machine Ltd. mit Sitz in Birmingham (Halle 4.0, Stand 334). Ihr vertikales Bearbeitungszentrum FTV hat eine Hochleistungsspindel, die für extrem schnelle Bearbeitungen weiter ausgebaut werden kann, bis auf 12 500 min-1 Umdrehungen und eine Leistung von 18,5 kW. Die im Standardumfang enthaltene SK-40-Spindel leistet bei 8000 min-1 ebenfalls 18,5 kW, die SK-50-Spindel bei 5000 min-1 immerhin 42 kW. Die Bauweise mit verfahrbarem Maschinenständer und festem Arbeitstisch ermöglicht es der FTV, Werkstücke bis 3700 mm Länge und einer Masse von 5250 kg zu bearbeiten. Die Stellfläche ist gegenüber früheren Maschinentypen dabei äußerst kompakt. Da ein Absinken des Arbeitstisches konstruktiv ausgeschlossen wird, erhöht sich die Bearbeitungsgenauigkeit. Als alternative Nutzung des großen X-Achsen-Bereichs von bis zu 3700 mm, oder zwei Mal 1550 mm im Doppelstationenbetrieb, bietet sich das Be- und Entladen von Werkstücken im Pendelbetrieb an.
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