In diesem Jahr konnte die Vision ´99, Fachmesse für industrielle Bildverarbeitung, mit 124 Ausstellern einen neuen Rekord verbuchen. 4800 Besucher informierten sich über den Stand der Technik.
Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Böttger
Norbert Stein, Vorsitzender der Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er die Fachmesse Vision bewertet und einordnet: „Mit der Zahl der Aussteller, dem breiten Angebot und der hohen Besucherqualität ist die Vision derzeit die Leitmesse für industrielle Bildverarbeitung in Europa.“ Stein charakterisiert die Veranstaltung auf dem Stuttgarter Killesberg als „lupenreine Fachmesse ohne Streuverluste“.
Mit der industriellen Bildverarbeitung (BV) geht es nach wie vor steil nach oben. In immer mehr Applikationen wird diese Schlüsseltechnologie eingesetzt, auf die kaum ein Industriezweig mehr verzichten kann.
Machine Vision, wie der BV-Sektor auch genannt wird, kommt mittlerweile überall zum Einsatz: Vom Maschinenbau über die Automobilbranche bis hin zur Elektronikindustrie.
Die Branche kann mit zweistelligen Zuwachsraten aufwarten. Im Frühjahr führte die Fachabteilung Industrielle Bildverarbeitung/Machine Vision im VDMA eine Marktbefragung durch. Aus der Erhebung geht hervor, daß der Umsatz der Branche in den kommenden Jahren kontinuierlich anwachsen wird. Die positive Erwartunghaltung und die Prognosen aus dem vergangenen Jahr wurden sogar leicht übertroffen. 1988 stieg der Umsatz um 24 % auf 710 Mio. DM. Auch für die kommenden Jahre prophezeien die Anbieter kräftige Steigerungsraten. Für 1999 werden knapp 24 % erwartet, für 2000 und 2001 jeweils rund 25 %. Damit soll im Jahre 2000 die Umsatz-Marke von 1 Mrd. DM geknackt werden. Die Fachabteilung schließt daraus, daß immer mehr Unternehmen erkennen, welche Vorteile sie mit dem Einsatz der Vision-Technologie erzielen können. Insbesondere der Mittelstand soll zukünftig von der Bildverarbeitung profitieren.
Angesichts des neuen Ausstellerrekords von 124 Firmen waren die Produktankündigungen breit gestreut. Eine preisgünstige Lösung im Grenzbereich zwischen Sensorik und Bildverarbeitung stellte die Omron Elektronics GmbH aus Hilden vor. Der Advanced Sensor F-10 ist eine Lösung für Referenzobjekt-Inspektionen im Materialfluß und in der Qualitätskontrolle. Nach Ansicht des Herstellers liefert das optische Erfassungssystem Meßergebnisse, die bisher nur durch den Einsatz mehrerer Sensoren oder eines kostenintensiven BV-Systems erreicht werden konnten. Einsatzbeispiele für das System sind das lagerichtige Verpacken von bemusterten Produkten oder das Erkennen von Etiketten. Der F-10 ist einfach zu bedienen: Die Meß-Konfiguration erfolgt per Knopfdruck über eine Teach-Funktion, wenn sich das Meßobjekt im Bereich der Kamera befindet. Den Rest erledigt das System intern.
Mit der M40 bringt die Stemmer Imaging GmbH, Puchheim, eine Progressive-Scan-Kamera auf den Markt, die sich für Applikationen im Bereich der High-Speed-Bildaufnahmen und Inspektion eignet. Laut Anbieter werden im Vollbildmodus 60 Bilder/s erreicht. Im sogenannten Partial-Scan-Modus läßt sich die Abtastrate auf maiximal 240 Vollbilder/s steigern. Der CCD-Sensor ist kompatibel zum VGA-Standard. Die Auflösung beträgt 659 x 494 Bildpunkte bei quadratischer Pixelgröße.
Die CLK GmbH stellte auf der Vision ein Produkt vor, das zusammen mit der Laser Technik Berlin GmbH entwickelt wurde. Mit dem Highspeed CLTB-System lassen sich Objekte mit einer Größe von wenigen µm kontrollieren. Dabei kann sich das Objekt zusätzlich mit einer Geschwindigkeit von maximal 1 km/s bewegen. Möglich wurde dies durch ein neu entwickeltes Blitzlicht. Mit dem System sollen schnelle Abläufe in industriellen Prozessen erfaßt werden.
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