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Messe mausert sich zum Branchentreff

Z 2004: Breites Angebot an Aussteller und Besucher
Messe mausert sich zum Branchentreff

Messe mausert sich  zum Branchentreff
In Leipzig können die ausstellenden Zulieferer ihr Innovationspotenzial über den eigenen Kundenkreis hinaus darbieten (Bild:Messe Leipzig)
Zum fünften Mal öffnet die Zuliefermesse in Leipzig diesen Monat ihre Tore. Noch nie gab es so viele Zusatzveranstaltungen wie in diesem Jahr. Das neue Messegelände avanciert im Sommer zu einem wichtigen Branchentreff.

Thomas Baumgärtner ist Journalist in Kusterdingen

Für Dr. Klaus Urbat, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) sind Spezialmessen „ein wertvolles Marketing-Instrument“. Denn dort könnten Zulieferer ihr Innovationspotenzial über den eigenen Kundenkreis hinaus darbieten. Urbat arbeitet im Beirat der Leipziger Zuliefermesse Z mit, die in diesem Jahr vom 22. bis 24. Juni stattfindet.
Die in Leipzig ausgestellten Teile, Komponenten, Module und auch Technologien werden vorwiegend im Automobilbau sowie im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt, gefolgt vom Einsatz im Bereich Elektrotechnik/Elektronik. Einkäufer, Konstrukteure und Entwickler aus diesen Branchen bilden nach Angaben der Veranstalter den Hauptanteil der Messebesucher. Rund ein Viertel der Aussteller kommen aus dem ost- und westeuropäischen Ausland – erstmals beteiligen sich Zulieferer aus Serbien und Singapur. US-amerikanische Zulieferer stellen sich zum zweiten Mal auf einem Gemeinschaftsstand vor. Ebenfalls zum zweiten Mal präsentiert sich der Automobil-Cluster Wales, ein Zuliefernetzwerk für Baugruppen mit 15 Unternehmen, die auch international für Systemlieferanten aktiv sind. Damit zeigt die Z, dass sie auch ausländische Aussteller anziehen kann, die auf der Subcontracting in Hannover nicht vertreten sind.
Bereits Tradition hat die Teilnahme des Automobil-Clusters Oberösterreich. Dessen Geschäftsführer Wolfgang Bittner ist überzeugt: „Netzwerke sind im Automobilzulieferbereich das Zukunftsthema schlechthin.“
Neben dem hohen Auslandsanteil spiegelt die Leipziger Zuliefermesse auch das gesunde Branchenwachstum in ihrem regionalen Umfeld wider. „In Sachsen hat allein der Werkzeugmaschinenbau 2002 einen Umsatz von 698 Millionen Euro generiert. Das entspricht 80 Prozent des Gesamtumsatzes dieser Branche in Frankreich“, konstatiert Prof. Reimund Neugebauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz.
Die Leipziger Zuliefermesse wird von einem Fachprogramm aus Tagungen, Vorträgen und Foren begleitet. So veranstalten die Bundesvereinigung Logistik und die Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen 2005 die Tagung Automobillogistik in Sachsen. „Die Tagung soll ständiger Begleiter der Leipziger Zuliefermesse werden“, sagt Dr. Volkmar Vogel, Geschäftsführer von Hörmann-Rawema und Mitorganisator dieser Veranstaltung.
Wie bereits im vergangenen Jahr spielt auch dieses Mal das Thema Mikrosystemtechnik auf der Messe eine wichtige Rolle. Schließlich haben Mikrosysteme im Auto Konjunktur. Das Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz organisiert eine Fachausstellung zur Mikrosystemtechnik im Fahrzeugbau. „In einem Mittelklassefahrzeug finden Sie heute schon 30 Prozent Elektronik“, so Prof. Thomas Geßner, Direktor des Zentrums für Mikrotechnologien am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration. In der Fachausstellung geht es um Marktentwicklungen und Chancen für Unternehmen, die sich mit Mikrosystemtechnik beschäftigen. Aber auch um technologische Verfahren wie Waferbonden oder Hochtemperaturprozesse sowie um Anwendungen im Automobil wie Airbag-Anzünder, Reifendrucksensoren, Neigungssensoren für Nutzfahrzeuge und andere.
Für ihr zweites Symposium „Digitale Fabrik“ hat die Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen 2005 (AMZ) diesmal die Z 2004 gewählt. Mit der digitalen Fabrik, der Computersimulation von kompletten Produktionsanlagen, liebäugeln derzeit fast alle großen Automobilhersteller, um mit diesem Planungsinstrument künftig Zeit und Kosten zu sparen. Das Symposium am 24. Juni 2004 will OEM, Systemlieferanten und Anlagenherstellern eine Diskussions-Plattform bieten. Anforderungen an die Anlagenhersteller und die Datenintegration werden die zentralen Themen der Veranstaltung sein.
Mit dem neuen Automobil-Cluster, der mittlerweile in Ländern Mittel- und Osteuropas entstanden ist, beschäftigt sich die internationale Tagung „Automobilforum Mittel-Osteuropa“, veranstaltet von der Wirtschaftsförderung Sachsen. Sie rückt den Automobilmarkt Mittel- und Osteuropa in den Blickpunkt, zeigt neue Chancen und Risiken kleiner und mittlerer Automobilzulieferunternehmen, analysiert die Kette Entwicklung-Einkauf-Produktion und informiert über länderübergreifende Kooperation und Zulieferernetzwerke.
Zwischenzeitlich zum festen Bestandteil der Messe gehören die Einkäufertage. Sie sollen helfen, neue Kunden-Lieferanten-Beziehungen anzubahnen. Auf der Nachfrageseite beteiligen sich 18 Unternehmen, darunter einige, die bereits in den vorigen Jahren teilnahmen wie Behr, Isringhausen, Siemens, Thyssen Krupp Automotive sowie aus Italien Comau SpA. Zu den namhaften Unternehmen, die erstmalig die Einkäufertage für ihre Lieferantensuche nutzen, gehören Benteler, ZF Friedrichshafen, der Bahnzulieferer HFG HVAC Faiveley und Snamprogetti, einer der führenden Anlagenbauer Italiens.
Und erneut organisieren das Euro Info Center der IHK zu Leipzig und die Handwerkskammer zu Leipzig das Unternehmertreffen „Contact: Zulieferer treffen Zulieferer“. Das Angebot soll dabei helfen, Kooperationen zwischen den Unternehmen auf den Weg zu bringen. Zulieferallianzen erfreuen sich wachsender Beliebtheit, stellen sie doch ein Instrument dar, im Wettbewerb zu bestehen. Nach einer aktuellen Studie von Pricewaterhouse Coopers würden sich daher immerhin 66 % der befragten kleinen und mittleren Zulieferer für Kooperationen bei Entwicklung und Herstellung von Produkten entscheiden, um die Position ihres Unternehmens zu verbessern.
Einkäufertage helfen, neue Kunden-Lieferanten- Beziehungen anzubahnen

Aktionen auf einen Blick:
Die Veranstaltungen während der Z:
  • Automobillogistik in Sachsen – Tagung
  • Mikrosystemtechnik – Fachausstellung
  • Digitale Fabrik – Symposium
  • Automobilforum Mittel-Osteuropa – Tagung
  • Einkäufertage – Gesprächsforum
  • Contact – Kooperationsforum

  • Ausgewählte Exponate auf der Z 2004

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    Teilereinigung
    Als Neuheit auf der Z präsentiert die Denios AG aus Bad Oeynhausen auf Stand E41 den Reinigungstisch Bio-Circle. Mit dem elektrisch betriebenen Gerät lassen sich nach Angaben des Herstellers Werkstücke, Kugellager, Schrauben sowie Oberflächen vor Lackierungsarbeiten wirtschaftlich reinigen. Bio-Circle soll mühelos Bearbeitungsöle, Schneidkühlmittel, Korrosionsschutzprodukte, leichte Fette und andere Verunreinigungen entfernen. Die biologische, wässrige Reinigungsflüssigkeit Bio-Circle L baut mit Hilfe von natürlichen Bioorganismen Kohlenwasserstoffe ab und schont so die Umwelt.
    Dichtungen
    Mit zwei neuen Dichtungen ist die Deutsche Hutchinson GmbH, Mannheim, auf Stand E01 präsent: mit der perfluoroelastomeren und der aufblasbaren Dichtung. Perfluoroelastomere-Dichtungen steigern mit ihrer hohen Lebensdauer die Maschinenstandzeiten. Nach Angaben des Herstellers verfügen sie über eine sehr geringe Quelleigenschaft und sind dauerhaft bis zu 300 °C einzusetzen. Mit der Weiterentwicklung von Elastomermischungen konnten nach Angaben des Ausstellers die Eigenschaften der zweiten Neuheit, die von aufblasbaren Dichtungen – auch Membramatic-Dichtungen genannt –, weiter verbessert werden. Diese Dichtungen überbrücken Spaltbreiten bis zu 80 mm.
    Farbige Kunststoffteile
    Die Unternehmen der Grafe-Gruppe aus Blankenhain sind Spezialisten auf dem Gebiet der Modifizierung thermoplastischer Kunststoffe. Auf dem Messestand E66 werden neben den mittlerweile traditionellen Interieur-Farben für Kunststoffteile als Novität die Entwicklung von Masterbatches zum Einfärben von Synthesefasern erstmalig vorgestellt. Damit besteht nach Angaben von Grafe zukünftig die Möglichkeit, textile Materialien und Kunststoffteile im Fahrzeug farblich aufeinander abzustimmen.
    Lack in Lederoptik
    Der Dessauer Lackierfachbetrieb König kommt nach eigenen Angaben mit einer Innovation auf die Z 2004 (Stand H42). Es handelt sich um ein neues Lacksystem, das auf Wasserbasis arbeitet und eine Oberfläche in Lederoptik erzielt. Wie es heißt, sei es auch für die Lackierung von Kunststoffteilen geeignet. Das Lacksystem und das dazu gehörige Beschichtungsverfahren sind laut Hersteller für den industriellen Einsatz geeignet, da kurze Durchlaufzeiten realisiert werden.
    Drahtgewebe
    Zu den wenigen Drahtwebereien in Deutschland gehört die Drahtweberei Raguhn, die auf dem Stand A06 vertreten ist. Sie stellt Siebgewebe, Filtergewebe sowie Filterelemente und Formteile aus Metalldrahtgewebe für unterschiedlichste Anwendungen her. Die Drahtweberei in Raguhn wurde 1992 als Betriebsstätte von Haver & Boecker übernommen. Zusammen mit dem Portfolio der Oeldener umfasst das Fertigungsprogramm tausende verschiedener Drahtgewebesorten, von denen mehr als 3600 lagermäßig geführt werden.
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