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Messing kauft Stahl den Schneid ab

Alternativen zu teurem Stahl auf dem Markt
Messing kauft Stahl den Schneid ab

Messing kauft Stahl den Schneid ab
Die Messinglegierung Ecobrass ist nicht nur korrosionsbeständig. Sie bietet auch Festigkeiten bis 1000 MPa und lässt sich leicht zerspanen
Die Werkstoffhersteller schrauben die technologischen Eigenschaften immer höher und versuchen zugleich, den Preis zu begrenzen: durch Senken des Nickelanteiles in Stahl, durch Substitution mit Messing und durch Präzisions-Halbzeug.

Stahl bekommt Konkurrenz aus unerwarteter Richtung: vom vermeintlich weichen Messing. Die neuartige Legierung Ecobrass, die sich aus 76 % Kupfer, 21 % Zink und 3 % Silizium zusammensetzt, soll Zugfestigkeiten bis zu 1000 MPa (im gezogenen Zustand) erreichen. Gleichzeitig ist sie sehr korrosionsbeständig. Der Hersteller berichtet von Tests, in denen das Material eine deutlich höhere Seewasserbeständigkeit bewiesen hat als das so genannte „Admiralsmessing“. Außerdem lässt sich Ecobrass warm und kalt umformen und gut zerspanen. Die Legierung wird damit zu einem interessanten Konstruktionswerkstoff für mechanisch und korrosionschemisch beanspruchte Teile. Denkbare Anwendungen sind etwa Fahrzeugkomponenten, die mit Spritzwasser in Kontakt kommen, oder Fittings, Armaturen und Batterieklemmen. Wählt der Anwender dafür einen Automatenstahl (den er oberflächenbehandeln muss) oder einen Edelstahl als Werkstoff, erreicht er dasselbe Kostenniveau wie mit Ecobrass, nur dass sich das High-Tech-Messing leichter zerspanen lässt – und somit höhere Produktivität bietet.

Interessant ist auch, wie die bleifreie Legierung entstanden ist: Mit ausschlaggebend für die Neuentwicklung waren die anstehenden Verordnungen für Altfahrzeuge sowie Elektro- und Elektronikschrott. Der Hersteller ersetzte das Legierungselement Blei durch Silizium und konnte dadurch nebenbei die Korrosionsbeständigkeit gegenüber herkömmlichem Automatenmessing deutlich verbessern.
Geld sparen soll der Anwender auch mit einem neuen, rostfreien Stahl: Um den Einfluss des Nickel-Preises auf den bekannten Edelstahl 1.4301 zu minimieren, hat ein Stahlhersteller den rostfreien Werkstoff Ugine 204 Cu mit einem vergleichsweise niedrigen Nickel-Gehalt entwickelt. Bei „sehr ähnlichen technischen Eigenschaften“ liege das Einsparpotenzial bei 150 bis 600 Euro/t, wenn die Nickelpreis-Schwankungen der letzten drei Jahre zugrunde gelegt werden. Ugine 204 Cu biete im Vergleich zu dem Edelstahl „bei etwas erhöhten mechanischen Eigenschaften“ dieselbe Korrosionsbeständigkeit und eine verbesserte Temperaturbeständigkeit.
In den High-Tech-Bereich entführen will ein weiterer Stahlhersteller mit seinem Werkstoff Nanoflex. Mit Superlativen wie „extreme Härte“ und „hervorragende Oberflächenbeschaffenheit“ spart er nicht, um die Eigenschaften zu beschreiben. Für die Härte des Edelstahls gibt er Werte zwischen 45 und 58 HRC an. Die Zugfestigkeit könne bei 1700 MPa liegen für eine Dehnung von 8 %, oder alternativ bei 2000 MP für 6 % Dehnung. Als typisches Einsatzgebiet für Nanoflex sieht der den Leichtbau. Die Korrosionsbeständigkeit sei so gut, dass sich auf eine Rostschutzbehandlung verzichten lasse. Um die Kosten für nutengefräste Bauteile zu senken, bietet der Hersteller das Material auch als präzisionsgefertigten Hohlstahl an. os
Weitere Informationen:
Ecobrass 695
Ugine 204 Cu 696
Nanoflex 697

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