Blinde, bei denen sich die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut zurückgebildet haben, sollen mit Hilfe des Retina Implantats größere Objekte erkennen und sich in ihrer gewohnten Umgebung wieder frei bewegen können. In vier Jahren entwickelten Wissenschaftler aus 13 Forschergruppen eine Sehprothese zum funktionstüchtigen Labormuster. Ein lernfähiger Neurocomputer, der sogenannte Retina Encoder, wandelt Bildsignale entsprechend den ausgefallenen Netzhautfunktionen in Nervensignale um. Er befindet sich zusammen mit einem Photosensor-Array zur Bildaufnahme und einem Sender für die Signal- und Energieübertagung in einem Brillengestell. Die übertragenen Signale gelangen drahtlos zum Retina Stimulator. Diese Mikrokokontaktfolie wird an der Ausgangsschicht der Netzhaut implantiert. Sie besteht aus einem Empfänger, einer Stimulationsmikroelektronik und mehr als 100 Mikrokontakten, die die Informationen über die Ganglienzellen der Netzhaut an den Sehnerv weiterleiten. Derzeit wird das Projekt im Tierversuch erprobt. In wenigen Jahren sollen die Implantate serienreif sein.
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