Das Spritzgießverfahren X-Melt ist jetzt serienreif: Auf einer vollelektrischen Standardmaschine lassen sich filigrane Mikroteile wiederholgenau in kurzen Zykluszeiten herstellen.
Das Expansions-Spritzgießverfahren X-Melt der Engel Austria GmbH, Schwertberg/Österreich, soll sich besonders eignen, um dünnwandige und kleine Präzisionsteile zu fertigen. Jetzt zeigt die HTP High Tech Plastics AG in Neudörfl/Österreich, dass dieses Verfahren serienreif ist: Der Anwender hat bereits rund 5 Mio. Linsenhalter für den Laserkopf eines DVD-Players gefertigt.
Eingesetzt wird eine vollelektrische Standardmaschine des Typs E-Motion 200/55 mit einer Schließkraft von 550 kN. Die rund 0,1 und 0,05 g leichten, filigranen Ober- und Unterteile mit dünnen Stegen und Auskragungen werden getrennt in jeweils ein 4-Kavitäten-Werkzeug gespritzt und vollautomatisch entnommen. Anders als bei speziellen Mikrospritzgießmaschinen, soll die verwendete Standardmaschine dank ihres großen Schneckendurchmessers von 25 mm den flüssigkristallinen Kunststoff – LCP mit 30 Gewichts-Prozent Glasfasern – problemlos einziehen.
Im Schneckenvorraum wird die Schmelze auf rund 2000 bar Druck vorgespannt. Bei anschließender Entlastung expandiert sie nahezu explosionsartig und füllt dabei die Kavität im Werkzeug sehr schnell. Bei diesem Vorgang verbraucht die Schmelze Energie, das Material wird thermisch nicht geschädigt. Da für das Einspritzen kein Schneckenhub erforderlich ist, soll das Verfahren besonders wiederholgenau sein. bk/re
Teilen: