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Mit 8 kW Ausgangsleistung durch dick und dünn

Blechbearbeitung: Laser-Lohnfertiger wird zum Komplettdienstleister
Mit 8 kW Ausgangsleistung durch dick und dünn

Erfolgreich in einem engen Markt agiert der Laser-Lohnfertiger PS Laser. Damit dies so bleibt, investiert das Unternehmen in moderne, leistungsfähige Fertigungssysteme wie Laserschneidanlagen mit Linearantrieb.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bernhard Reichenbach – bernhard.reichenbach@konradin.de

Neues Bürogebäude, neue Halle, neue Maschinen – Grund genug für die PS Laser GmbH & Co. KG in Thedinghausen bei Bremen, Geschäftspartner und Freunde zu einem Tag der Offenen Tür einzuladen, und sich mit Vorträgen und Führungen den zahlreichen Gästen vorzustellen.
Das 1988 gegründete Unternehmen zur Laserlohnfertigung produziert mit 50 Mitarbeitern auf einer Fläche von 4000 m² Blechteile aus Stahl, Edelstahl und NE-Metallen wie Aluminium für derzeit rund 1300 in- und ausländische Kunden aus der gesamten Metall verarbeitenden Industrie. Ein Großteil der Auftraggeber stammt aus dem Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau, vertreten sind aber auch Unternehmen der Chemie-, Papier- und Verpackungsindus-trie, des Handwerks sowie des Design- und Architektur-bereichs.
Im Jahr 2000 erzielte PS Laser einen Umsatz von 10,5 Mio. DM. In diesem Jahr soll der Verkaufserlös trotz der konjunkturellen Abschwächung um etwa 20 % höher liegen. „Damit gehören wir zu den fünf führenden Laser-Job-Shops in Deutschland“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Dipl.-Ing. oec. Jürgen Schröder. Ihren Maschinenpark haben die Thedinghausener sukzessive modernisiert und erweitert. Er umfasst heute neun mehrachsige CO2-Laseranlagen mit zusammen 40 kW Leistung. Dazu gehören sechs Flachbett-Schneidsysteme im Groß- und Überformat mit Arbeitsbereichen bis 3000 mm x 2000 mm sowie drei mehrdimensionale Portal- und Ständerschweißanlagen mit Kreuztisch und integriertem Drehhandling.
PS Laser bearbeitet zu etwa gleichen Teilen Dünn- und Dickblech. „Mit unserer 6-kW-Anlage können wir Edelstahl bis 30 Millimeter Dicke oxydfrei schneiden“, berichtet Schröder. Zum Leistungsspektrum gehört auch das 2½D-Schneiden bei Konturen und Rohren. Der Einsatz des Lasers bietet diverse Vorteile: „Die Zuschnitte sind konturgenau, die thermische Belastung des Werkstoffs ist gering und die Reproduzierbarkeit hoch“, erklärt der Geschäftsführer.
Das Laserschweißen – auch von Edelstahl – steht seit etwa zehn Jahren auf dem Programm. Die stärkste der Anlagen arbeitet mit einer Ausgangsleistung von 8,6 kW. Die maximale Einschweißtiefe liegt bei 12 mm. „Das Verfahren bietet ein großes Marktpotenzial, da die Teile verzugsarm und damit präzise gefügt werden können“, verrät der Wirtschaftsingenieur. PS Laser schweißt vor allem Getriebe- und Motorenkomponenten in Serie.
Das Tätigkeitsspektrum beschränkt sich jedoch nicht auf das Schneiden und Schweißen: Hinzu kommen das mechanische Anarbeiten und Entgraten sowie das Oberflächenbehandeln und Markieren der Teile. Das Unternehmen ist jedoch nicht nur im Bereich Fertigung aktiv: Das Serviceangebot beinhaltet auch Beratung sowie Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Kunden. Darüber hinaus sind die Norddeutschen dabei, ihr Bearbeitungsspektrum durch Abkanten, Oberflächenbearbeitung und Montage in Richtung Baugruppenfertigung zu erweitern.
Um der positiven Geschäftsentwicklung gerecht zu werden und um seine Wettbe- werbsfähigkeit weiterhin zu sichern, schaffte sich PS Laser zwei hochdynamische Laserschneidsysteme mit digitalem Linearantrieb an. Die erste Anlage des Typs FPL6 des finnischen Herstellers Finn-Power ist seit Oktober 2000 im Einsatz, die zweite kam im August diesen Jahres hinzu. Für jede der mit einem 3,5-kW-DC-Laser von Wegmann-Baasel ausgestatteten Einrichtungen in-vestierte das Unternehmen etwa 1,3 Mio. DM – Fundamentierung inklusive.
Die Ausgaben scheinen sich zu lohnen: Die im Drei-Schicht-Betrieb laufenden Großformat-Anlagen mit einem Arbeitsbereich von 3000 mm x 1500 mm „verschaffen uns durch ihre Produktivität und Präzision echte Wettbewerbsvorteile“, ist Schröder überzeugt. Die Linearantriebstechnik ermöglicht simultane Verfahrgeschwindigkeiten von 300 m/min und Beschleunigungen von über 2 g. „Gegenüber konventionellen Anlagen lassen sich die Bearbeitungszeiten oft mehr als halbieren“, erläutert der PS-Laser-Chef.
Auch in puncto Genauigkeit leisten die verschleiß- und wartungsarmen Systeme Überdurchschnittliches. Der Hersteller gibt einen Wert von ±0,05 mm an. „Damit können wir nun sogar maßgeschneiderte Bleche mit nicht-linearen Kantenverläufen für laser-geschweißte Tailored Blanks in sehr engen Toleranzen schneiden“, freut sich Jürgen Schröder. Ausgelegt sind die FPL6 für Baustahl bis 20 mm, Edelstahl bis 12 mm und Aluminium bis 8 mm Dicke.
Edelstahl bis 40 mm soll eine 8-kW-Laserstrahlquelle schneiden können, die sich das Unterrnehmen im kommenden Frühjahr zulegen will. Gleichzeitig soll das System eine schnellere Be-arbeitung von Dünnblech ermöglichen.
Auch der Kauf einer Wasserstrahlschneidanlage wird erwogen: „Damit können wir bis zu 100 Millimeter dicke Bleche schneiden“, erklärt Schröder. „Und vor allem macht das Bearbeiten von Buntmetallen und Titan keine Probleme.“ Durch den Bau der neuen Halle mit einer Fläche von 1400 m² sind die erforderlichen räumlichen Kapazitäten bereits vorhanden.
Neue Aktivitäten auch in Sachen Marketing: Erstmals präsentiert sich das Unternehmen auf der Metall- und Kunststoffverarbeitungsmesse Nortec, die vom 23. bis 26. Januar in Hamburg stattfindet. Schröder: „Wir wollen durch einen eigenen Stand im Rahmen der Sonderschau Laserinnovationen auf unser Leistungsspektrum aufmerksam machen.“
Weitere Informationen:
Nachgefragt: „Als zweites Standbein haben wir das Laserschweißen”
Für Jürgen Schröder von PS Laser sind die mit Linearan-trieben ausgestatteten hochdynamischen Laserschneidanlagen des Typs FLP 6 von Finn-Power ein echter Gewinn.
Wo sehen Sie Ihre Vorteile gegenüber dem Wettbewerb?
Wir sind breit aufgestellt: Wir haben eine gesunde Struktur mit 1300 Kunden aus verschiedenen Bereichen und Regionen, wobei auf keinen mehr als zehn Prozent des Gesamtumsatzes entfallen. Außerdem haben wir als zweites Standbein neben dem Laserschneiden noch das Laserschweißen. Auch sind wir nicht auf Dünnblech beschränkt, sondern besonders stark bei Dickblech. Hinzu kommt eine moderne, leis-tungsstarke maschinelle Ausstattung und ein effizientes durchgängiges EDV-System.
Seit Herbst letzten Jahres setzen Sie Laserschneidanlagen mit Linearantrieb von Finn-Power ein. Wo sehen Sie deren Stärken?
Die Maschinen verschaffen uns im Dünnblechbereich einen echten Wettbewerbsvorteil: Sie bieten eine deutlich höhere Verfahrgeschwindigkeit und Präzision als herkömmliche Systeme. Letzteres macht sich beispielsweise beim Schneiden von Blechen für Tailored Blanks bemerkbar, wo es auf Hundertstel Millimeter an der komplexen Kontur ankommt.
Gab es bisher Probleme mit den Anlagen?
In der Anfangszeit traten sowohl steuerungs- und software- als auch laserseitig kleinere Probleme auf. Diese wurden aber vom Hersteller schnell behoben.
Weshalb setzen Sie bislang nur Stand-alone-Lasersysteme ein?
Stanz-Laser-Kombianlagen erfordern ein anderes Produktspektrum als reine Laserschneidanlagen. Aber was nicht ist…
Wie sehen Sie die derzeitige wirtschaftliche Lage in ihrem Bereich?
Wir haben nach wie vor gut zu tun. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sich im Frühjahr negative Auswirkungen zeigen. re
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