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„Mit einer Open-Source-Strategie fahren viele Firmen besser“

NACHGEFRAGT
„Mit einer Open-Source-Strategie fahren viele Firmen besser“

„Mit einer Open-Source-Strategie fahren viele Firmen besser“
Pengutronix-Chef Robert Schwebel (Bild: Pengutronix): „Der Anwender hat die volle Kontrolle über seine Software.“
Linux ist nicht der Universalschlüssel für alle Automatisierungsaufgaben. Aber die Stärken der Open-Source-Software bietet viele Vorteile, wie Robert Schwebel, Chef der Pengutronix und Sprecher der Embedded-Sektion im Linux-Verband Live darlegt.

Andreas Beuthner

Ist Embedded Linux ein Thema in Industriebetrieben?
Embedded Linux wird in der Industrie immer mehr zur Erfolgsstory. Viele Firmen stehen auf der Schwelle von alten DOS-Lösungen oder Controller-basierten Produkten hin zur 32-Bit-Welt. Da ist Linux eine naheliegende Lösung. Man bekommt alles, was ein modernes Betriebssystem für Embedded-Anwendungen braucht und ist nicht von einem Betriebssystem-Lieferanten abhängig.
Wann ist ein Betriebssystemwechsel sinnvoll?
Das hängt stark davon ab, welche Strategie bislang gefahren wurde. Anwender, die aus der Microcontroller-Welt kommen, wechseln oft, weil sie moderne Schnittstellen wie USB, Ethernet oder Web-Technologien nutzen wollen. Kunden von proprietären Betriebssystemen, gerade aus dem Mittelstand, haben oft schlechte Erfahrungen mit dem Support ihrer Lieferanten gemacht und wollen ein System, bei dem Probleme selbst behebbar sind. Aber auch für Anwender von sehr unterschiedlichen Prozessoren ist Linux attraktiv, weil es quasi alle am Markt verfügbaren 32-Bit-Prozessoren mit der gleichen Software-Plattform unterstützt.
In welchen Anwendungsbereichen ist Linux eine Alternative zu proprietären Systemumgebung?
Stellen Sie die Frage andersherum: In welchen Anwendungsbereichen stellt Linux keine Alternative dar? Das ist vor allem der Bereich der ausgesprochen kostensensitiven Anwendungen, die keine hohe Rechenleistung und keinen hohen Speicherbedarf haben. Hier sind Mikrocontroller nach wie vor besser aufgehoben. Für alle anderen Applikationen sollte man schauen, was Linux für die konkrete Aufgabenstellung zu bieten hat – und das ist meist eine Menge.
Wo liegen die Stärken von Linux?
Die Stärken liegen vor allem bei der Offenheit und Modularität des Systems. Linux läuft vom Hitachi-H8-Controller bis zum Mainframe auf völlig unterschiedlichen Systemen. Damit das möglich wurde, musste ein hochmodulares System geschaffen werden, das den Bedürfnissen des Embedded-Marktes sehr entgegenkommt. Zudem werden quasi alle denkbaren Schnittstellen unterstützt, und, was noch viel wichtiger ist, es gibt eine große Benutzerbasis, was der Stabilität und Sicherheit zugute kommt.
Gibt es auch Nachteile oder Schwächen?
Schwächen gibt es natürlich auch, so braucht man beispielsweise deutlich mehr Ressourcen für Linux als für eine Controller-Anwendung. Auch im Bereich der Echtzeitfähigkeit sind Controller häufig besser was die Latenzzeit angeht. Aber das ist ein Problem von Software-Echtzeitsystemen generell.
Industrieanzeiger
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