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Mit Mach 3 durchs Material

Wasserstrahlschneiden: 6000-bar-Anlagen im praktischen Einsatz bewährt
Mit Mach 3 durchs Material

Die Messe EMO machte deutlich, dass beim Wasserstrahlschneiden verschiedene Wege nach Rom, sprich zu höherer Produktivität, führen – seien es höhere Drücke oder mehr Schneidköpfe.

Das Wasserstrahlschneiden birgt ein hohes Innovationspotenzial – kein Wunder, dass das zum Trennen „moderner“ Werkstoffe wie Edelstahl, Titan, Magnesium, Keramik oder Verbundmaterialien besonders geeignete Verfahren auch auf der Messe EMO in Hannover ein wichtiges Thema war. Die führenden Anbieter gehen allerdings unterschiedliche Wege, um ihren Kunden möglichst wirtschaftlich und präzise arbeitende Lösungen anbieten zu können.

Auf einen extrem hohen Dauerarbeitsdruck setzt beispielsweise die Brettener Flow Europe GmbH. 6000 bar liefert das neu vorgestellte HyperPressure-System, das sich bereits im praktischen Einsatz bewährt hat. Ziel der Neuentwicklung war, die Schneidzeiten zu reduzieren und die Betriebskosten zu senken. Das Herz des Systems ist die Ultra-Hochdruckpumpe. Ein Öldruck von 210 bar wirkt auf einen großen Kolben, an dessen Enden kleine Druckstempel angebracht sind, die den eigentlichen Wasserdruck aufbauen. Aus dem Verhältnis von Hydraulikkolbenfläche zu Druckstempelfläche ergibt sich der Arbeitsdruck des Wassers. Bei einem Flächenverhältnis von 30 : 1 werden so aus 210 bar mehr als 6000 bar.
Der gegenüber herkömmlichen Anlagen um fast 50 % höhere Wasserdruck ist technisch und wirtschaftlich sinnvoll: Je höher der Druck an der Düse, desto höher auch die kinetische Energie des Strahls, der auf bis zu 1000 m/s beschleunigt wird. Daher soll sich bei 6000 bar die Zugabe von kostspieligem Abrasivsand um 30 bis 50 % reduzieren lassen. Gleichzeitig sinkt der Wasserverbrauch. Zudem verbessert der energiereiche Strahl sowohl Schnittkantengüte als auch Schneidleistung. Laut Anbieter steigt die Schneidgeschwindigkeit um 30 bis 50 %, die Stückkosten sinken entsprechend.
Hohe Produktivität und Präzision mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten verbinden will die Bystronic Laser AG, Niederönz/Schweiz, mit ihrer Wasserstrahlschneidanlage ByJet Pro. Diese besitzt eine neue Schneidbrücke, die sich mit bis zu vier unabhängig angetriebenen, schlanken Z-Achsen/Schneidköpfen ausrüsten lässt. Zusammen mit einem ergonomisch gestalteten neuen Wechseltisch soll dies zu deutlich gesteigerter Wirtschaftlichkeit beitragen. Laut Hersteller lassen sich pro Zeiteinheit bis zu fünf Mal mehr Teile fertigen – und dies bei erheblich reduzierten Nebenzeiten und niedrigem Materialverbrauch. Dabei sorgt die Kapselung der Maschine für eine saubere, geräuscharme Arbeitsumgebung. Um den Kundenbedürfnissen möglichst umfassend gerecht werden zu können, legten die Entwickler besonderen Wert auf einen modularen Aufbau des Systems.
Möglichst hohe Präzision war das Ziel bei der Entwicklung des Wasserstrahlschneidsystems Omax 2626XP JetMachining Center, das die Innomax AG, Mönchengladbach, vorstellte. Bei Genauigkeitswerten von bis zu ± 0,015 mm sollen sich damit Präzisionsteile fertigen lassen, die bisher ausschließlich über andere Verfahren wie Drahterodieren oder Fräsen erzeugt wurden. Zielgruppen sind insbesondere die Medizintechnik und der Werkzeugbau, aber auch alle anderen Teilefertiger mit hohen Genauigkeitsanforderungen, etwa im Bereich Prototypen, Vorrichtungen und Maschinenbau.
Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de
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