Als der Zweiradgroßhändler Thalinger auf die ERP-Software Frida umstellte, wurde gleichzeitig die Forderung nach einer neuen Außendienstlösung laut. Seit Januar sind sämtliche Laptops der Mitarbeiter vor Ort mit der neuen E-Business-Lösung Frida-Seller ausgerüstet. Damit verfügt Thalinger über ein elektronisches Bestellwesen samt Außendienstunterstützung.
Ralf M. Haaßengier ist Journalist in Stuttgart
Im letzten Jahr hat der Zweiradgroßhändler Thalinger aus Wels in Österreich die ERP-Software Frida für die IBM AS/400 eingeführt und die alten EDV-Individualanwendungen abgelöst. „Mit der Software der Ettlinger Command AG haben wir den Weg vom individuellen, aber wenig flexiblen EDV-Maßanzug zum integrierten ERP-Standard geschafft“, kommentiert Geschäftsführer Dr. Claus Fasthuber den Entschluss. Was ihm noch fehlte: Eine Unterstützung des Außendienstes und die Anbindung der rund 3000 Fachhändler.
Noch gehen die meisten Bestellungen und Ersatzteilnachfragen per Post, Fax oder Telefon ein. Dank Frida-Sellers wird sich dies in Kürze ändern: Die neue Außendienst-Applikation von Command und Infocom aus Wels hat die Pilotphase bei Thalinger beendet. Alle Vertriebsmitarbeiter sind mit der E-Business-Software ausgestattet. Nun sollen die Fachhändler folgen. Erst jüngst ging ein Rundschreiben an rund 800 Händler, um ihnen die Vorzüge der neuen Software näher zu bringen.
Zwei Händler haben die Außendienstlösung bereits getestet und vor allem eines erkannt:
– Zeitraubendes Nachschlagen in Katalogen und Auflistungen wie auch das Suchen nach Artikelnummern oder Namen entfällt gänzlich. Waren früher falsch georderte Ersatzteile und Artikel an der Tagesordnung, schafft die Bestellsoftware bei Thalinger hier Abhilfe.
– Eine grafische Produkt- und Artikelsuche nach Warenmerkmalen, Texten und Nummern erlaubt es Händlern und Außendienstmitarbeitern, das gewünschte Produkt oder die Komponente rasch zu finden.
– Über Anklicken der Teile in Explosionszeichnungen können Ersatzteile und Artikel zuverlässig identifiziert und geordert werden.
Vor Ort beim Händler läßt sich die E-Business-Lösung unterschiedlich einsetzen: entweder direkt online über das Internet, lokal mit einer Datenbank oder als CD-Version.
„Wir versprechen uns durch den breiten Einsatz von Frida-Seller, Falschbestellungen und Fehllieferungen mittelfristig von bis zu 50 Prozent zu reduzieren“, ist der Thalinger-Chef überzeugt. Obwohl die Fehllieferungen oder Fehlbestellungen gemessen am Gesamtvolumen der 1,7 Millionen Bestellungen nur 2 % ausmachen, ist deren Zahl mit 60 000 doch recht hoch. Fasthuber rechnet mit Einsparungspotenzialen in sechsstelliger Höhe.
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