Mit Xtra-Combination richtet sich Moeller neu aus. Das Bonner Traditionsunternehmen will seinen Kunden damit ein ganzheitliches Produktsortiment bieten.
Vor einem Jahr vollzog Wolfgang Blome den Richtungswechsel: Der Geschäftsführer der Moeller GmbH teilte die Unternehmensaktivitäten in Industrieautomation, Gebäudeautomation und Anlagentechnik. Auf der Hannover Messe stellten die Bonner nun erste Automationsprodukte mit dem Plattformnamen Xtra-Combination vor.
Auf den ersten Blick war es erstaunlich, dass für die Automatisierung keine Industrie-PC – wie ursprünglich geplant – gezeigt wurden, sondern eine neue SPS-Reihe. Diese basiert durch die Kooperation mit der Siemens AG auf dem original S7-Betriebssystem. „Unterhalb der großen SPS Siemens S7-400 platzieren wir uns in der Klasse der S7-300 und -200 mit der neuen SPS-Reihe XC100, XC200 und XC300, die auf eigener Hardware, aber der Software von Siemens beruht“, sagte der Moeller-Chef. Die ersten Steuerungen sollen bereits in diesem Jahr lieferbar sein. Nach unten rundet die Easy-Linie – die leistungsstärkste Easy-800 ist ein Zwitter zwischen Steuerrelais und Kleinsteuerung – den Steuerungsbereich ab. Die Anbindung ans Feld besorgen die intelligenten Klemmen, die mit dem Zukauf der Weidmüller Connext, heute Moeller Elektronix, erworben wurden.
„Nachdem im Bereich der Antriebstechnik die Zusammenarbeit mit Lenze ausläuft, haben wir uns mit Hitachi zusammengetan und werden die gesamte Palette vom 1-Phasen-Antrieb über den 3-Phasen- bis hin zum vektorgeregelten Antrieb liefern“, zeigte Wolfgang Blome die Wegrichtung auf. Neu sind auch vernetzbare Motorstarter, sowohl in IP 20- als auch in IP 65-Ausführung, aber auch Leistungsschalter, die auch über Profibus oder Ethernet vernetzbar sind. Offen im Bonner Produktportfolio ist das Thema Motion Control. Hier verweist Blome auf laufende Verhandlungen mit Partnern, will aber bereits zur kommenden Messe SPS/IPC/Drives in Nürnberg ein umfangreiches Sortiment anbieten.
Die Automatisierung per Industrie-PC realisiert Blome mit einer 50%igen Beteiligung an dem Schweizer Unternehmen Microinnovation, das die Bonner bislang mit Touch-Panels belieferten. „Jetzt soll Microinnovation für uns Zukunftsprojekte umsetzen und unter eigenem Label anbieten. Wenn wir für Lösungen die PC-Technologie brauchen, greifen wir darauf zurück“, so der Moeller-Geschäftsführer. Microinnovation verwendet dieselbe Moeller-Hardware – verkauft die Produkte aber unter seinem Namen. wm
Teilen:
