Da waren‘s nur noch zwei. Mehr als zehn Jahre hat das einstige Vorzeigeunternehmen der DDR, die Umformtechnik Erfurt (UTE), den beiden großen Wettbewerbern – Schuler und Müller Weingarten – Paroli geboten. Jetzt wurde der Vollzug der 100-prozentigen Übernahme durch die Müller Weingarten AG gemeldet. Laut Pressemeldungen soll dieser Schritt der Existenzsicherung der Erfurter dienen.
Kennern der Szene klingen allerdings noch die heftigen verbalen Attacken des früheren Geschäftsführers in Weingarten gegen die subventionierten Thüringer Pressenbauer in den Ohren. Der Weltmarkt habe nur Platz für zwei deutsche Unternehmen in diesem Bereich, ließ er häufig verlauten.
Seine Vorstellungen wurden nun realisiert. Sicher, mit 605 Arbeitsplätzen, die in Erfurt gesichert werden, hat auch die UTE einen Nutzen von diesem Zusammenschluss. Dennoch werden 150 Mitarbeiter in Erfurt und weitere 70 in Weingarten freigesetzt. Für Müller Weingarten eröffnet sich aber ein erweiterter Marktzugang und man gewinnt zusätzliche Produktionskapazität. Bleibt zu hoffen, dass der jetzt vollzogene Zusammenschluss dem neuen Riesen den Weg in eine krisenfreie Zukunft weist. Das wäre den Mitarbeitern beider Unternehmen zu wünschen.
Dr. Rolf Langbein
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