Die Goindustry AG, München, ist einer der größten Verwerter gebrauchter Maschinen. CEO Herbert Willmy blickt zuversichtlich in die Zukunft.
Das Interview führte Sven Hardt, freier Journalist in Berlin
Wie hat sich Goindustry in den letzten Monaten entwickelt?
Durch die Fusionen und Übernahmen der Auktionshäuser konnten wir klar die Marktführerschaft einnehmen. Der reine Provisionsumsatz der Gruppe liegt heute bei deutlich über 40 Mio. Euro pro Jahr. Wir schreiben mit 245 Mitarbeitern schwarze Zahlen. Unser Ziel ist ein globales Netzwerk der Be- und Verwertung. Wir haben über 30 qualifizierte Bewerter im Haus, die ihre Dienste erfolgreich anbieten. Bei unseren Auktionshäusern arbeiten noch einmal 65 Bewertungsexperten.
Was ist vom E-Commerce in Ihrem Konzept übrig geblieben?
Sehr viel. Wir wickeln heute mehr als 20 % des Umsatzes komplett online ab, für 2003 rechnen wir mit 35 bis 40 %. Hierzu zählen auch der Webcast-Anteil der Live-Auktionen und die Online-Bewertungen, die wir via Internet anbieten. Unsere Datenbank kann aktuelle Preise für Standardmaschinen ermitteln. Basis sind die mehr als 350 Auktionen, die wir jedes Jahr durchführen. Ich erwarte, dass wir in drei Jahren mehr als 50 % des Umsatzes über reinen E-Commerce machen werden.
Was stimmt Sie so zuversichtlich?
Wenn unsere Kunden einmal Geschäfte mit uns über das Internet abgewickelt haben, tun sie es immer wieder. Und diese Gruppe wächst stetig. Bei einer Versteigerung von Anlagen zur Herstellung von Schaltkreisen vor einigen Monaten haben die Online-Bieter 55 % des Umsatzes beigesteuert. Sie sind weitergegangen als die Saalbieter. Wir konnten so einen Mehrwert von 18 % oder 440 000 Euro für den Verkäufer erzielen.
Wie ist Ihr Verhältnis zu den Gebrauchtmaschinenhändlern?
Die Händler gehören zu unseren stärksten Käufergruppen. Goindustry ist aber weniger eine Angebotsplattform für Händler. Wir sind keine Zwischenhändler, sondern Verwerter für Direktverkäufer. Maschinen von Händlern sind deshalb häufig zu teuer für unsere Plattform. Auf dem Beschaffungsmarkt stehen wir mit den Händlern im Wettbewerb.
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