Immer häufiger suchen Familienunternehmer einen Nachfolger außerhalb der eigenen Familie. Doch die Patrons tun sich bei familienexternen Lösungen deutlich schwerer: Die meisten Übernahmeverhandlungen scheitern.
Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn steht in 71 000 Familienunternehmen pro Jahr die Regelung der Nachfolge an. Familienexterne Lösungen gewinnen in den letzten Jahren an Bedeutung, beobachtet das IfM. Die familienexterne Nachfolge gestaltet sich allerdings deutlich schwieriger – vor allem in der so genannten Matchingphase, wie das Institut in einer Befragung herausgefunden hat.
Viele Unternehmer machen die Suche nach einem externen Nachfolger nicht in der Allgemeinheit publik, sondern nutzen hierfür ihr persönliches Netzwerk. Scheitert diese Art der Suche, gehen sie schließlich an die Öffentlichkeit.
Aber dann erst beginnen die wirklichen Probleme, so das IfM. Die größten Schwierigkeiten in der Verhandlungsphase bilden häufig Finanzierungsschwierigkeiten der Nachfolger sowie die Einigung auf einen Kaufpreis. Diese Probleme führen häufig zum Abbruch der Verhandlungen. Zum Zeitpunkt der Befragung waren etwa 71 % der noch suchenden Eigentümer schon mindestens einmal in konkreteren Verhandlungen gescheitert. Dieser Anteil war unter den noch suchenden Übernahmeinteressierten mit 84 % noch höher. Entscheidend für den Erfolg sei die Attraktivität und die Größe des Unternehmens: Je besser die Gewinnentwicklung und je höher die Mitarbeiterzahl, desto leichter kann ein Unternehmer seine Firma an den Mann bringen.
Das IfM Bonn hat für die Studie rund 900 Unternehmer vor oder nach einem Übernahmeprozess befragt, dazu noch etwa 100 Dienstleister. tv
Kleinunternehmen bleiben Ladenhüter
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