Deutschland ist Spitze – leider nur bei den Arbeitskosten. Knapp 28 Euro kostet eine Stunde im Westen, wenn man Lohn und Zusatzkosten addiert. Der Faktor Arbeit ist um knapp ein Drittel teurer als in den konkurrierenden großen Industrienationen.
Immerhin: In den anderen Ländern steigen die Arbeitskosten schneller. Außerdem sind Personalkosten nur ein Punkt unter vielen. Es zählt die Gesamtproduktivität und andere Faktoren, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes zu beurteilen.
Aber eines ist unbestreitbar: Je höher die Personalkosten, desto mehr Arbeitsplätze sind nicht mehr rentabel und fallen weg – ersatzlos. Und es sind nicht die Stundenlöhne, die deutlich zu hoch sind. Es sind die Personalzusatzkosten, die, weltweit einmalig und unglaublich, fast 80 Prozent der Arbeitskosten ausmachen. Dieses Paket ist also der wichtigste Hebel, an dem die Politik ansetzen muss. Warum sie es nur halbherzig tut, bleibt unverständlich.
Tilman Vögele-Ebering
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