Handgeführte kooperierende Roboter, kurz Kobots, sollen die Lücke zwischen Manipulatoren und Robotern schließen. Einen Prototyp bauen Forscher vom Berliner Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK).
Wo ein Roboter im engeren Sinn zu teuer und zu unflexibel ist, die Mitarbeiter mit herkömmlichen Manipulatoren aber nicht auskommen, tut sich der Einsatzbereich für eine neue Klasse von Systemen auf: die Kobots, hand-geführte kooperierende Roboter. Sie vereinfachen die Handhabung der Werkstücke in zweierlei Hinsicht. Zum einen sind sie in der Lage, die Teile auf einer definierten Bahn zu führen. Der Mensch muss dann nur schieben und kann mit Hilfe des Kobots auch große Teile, wie eine Pkw-Tür, genauer positionieren. Bei schweren Komponenten kann zum anderen ein entsprechend ausgelegter Kobot die Kraft von zwei bis drei helfenden Kollegen aufbringen.
Solche Einheiten, die den Menschen nicht ersetzen, sondern ihn unterstützen, werden in den USA bereits hergestellt und teilweise in Europa angeboten, berichtet Dragoljub Surdilovic vom Berliner Fraunhofer-IPK. Dort entwickeln Forscher einen neuen Kobot-Prototypen, der – anders als bisherige Entwicklungen – sowohl die Bahnführung als auch die Kraftverstärkung beherrschen soll. Darüber hinaus soll sein Preis deutlich näher an dem herkömmlicher Manipulatoren liegen als an dem der Roboter. Dieses Ziel verfolgen die Entwickler seit Beginn der Planung und arbeiten bereits mit Manipulatoren-Herstellern zusammen. Weil die Kobots für die Zusammenarbeit mit Menschen gebaut werden und deren Intelligenz und Flexibilität nicht nachahmen müssen, kommen die Systeme beispielsweise ohne teure Kameras und Sensoren aus.
Der Prototyp soll im Dezember in Berlin gebaut werden, die erste Präsentation könnte auf der Hannover Messe im Frühjahr 2003 stattfinden. Und dass entsprechende neue Produkte schon Anfang des kommenden Jahres auf den Markt kommen, hält Surdilovic beim jetzigen Stand der Arbeiten für wahrscheinlich. op
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