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Neue Messemärkte braucht das Land

Veranstalter zieht es in die Welt hinaus
Neue Messemärkte braucht das Land

Messeveranstalter zieht es zunehmend in die Welt hinaus. Sie schlagen so zwei Fliegen mit einer Klappe: Ihren Kunden bieten sie einen zusätzlichen Service, und für sich selbst erschließen sie neue Märkte. Die Organisatoren verfolgen dabei unterschiedliche Konzepte.

Von unserem Redaktionsmitglied Haider Willrett

Der Drang zur Globalisierung hat die Messegesellschaften erfasst. Sie wollen dort präsent sein, wo ihre Kunden neue Märkte zu finden hoffen oder bereits gefunden haben. Es handelt sich nicht bloß um einen Service für Geschäftspartner. Die großen Messeveranstalter haben es längst erkannt: Das Wachstumspotenzial im Messeland Nummer eins, nämlich Deutschland, ist nicht mehr beliebig groß. Die Terminkalender sowohl der Aussteller als auch der Fachbesucher sind voll.
Bereits seit einiger Zeit bieten internationale Veranstalter wie die Reed Exhibition Companies, Richmond/ England, deren deutsche Tochter in Düsseldorf sitzt, erfolgreiche Konzepte in verschiedenen Ländern an. Ein Flaggschiff der Engländer, die Elektronik- und Halbleitermesse Nepcon, findet inzwischen in zehn Ländern auf vier Kontinenten statt. Auch die Deutsche Messe AG, Hannover, geht mit ihrem erfolgreichsten Produkt ins Ausland: Die Tore der Cebit Bilisim öffnen erstmals am 7. September in Istanbul, und im September 2001 findet die erste Cebit Asia in Shanghai statt.
Das Engagement in anderen Ländern ist nicht nur den Großen im Messegeschäft vorbehalten. Mit der P. E. Schall GmbH aus Frickenhausen geht im kommenden Jahr ein mittelständischer, privater Veranstalter gleich mit drei Messen ins Ausland. Darunter ist beispielsweise die Montage- und Handhabungstechnikmesse Motek Italia, die im Mai 2001 erstmals in Parma stattfindet.
Dabei verfolgen die Veranstalter unterschiedliche Konzepte. Während Reed oder Schall Gelände anmieten, gehen die Hannoveraner einen Schritt weiter. In einem Joint Venture mit den Messegesellschaften von Düsseldorf und München sowie der Shanghai Pudong Land Development Corporation errichtet die Deutsche Messe AG ein eigenes Ausstellungsgelände in der chinesischen Metropole. Die Investoren erhoffen sich von ihrem Engagement rund um das Shanghai New International Exhibition Center eine gute Ausgangslage, um den chinesischen Messemarkt zu erschließen. Moderne, große und jederzeit verfügbare Hallen mit guter Infrastruktur sollen dabei einen Wettbewerbsvorteil schaffen. Reed dagegen schätzt die Flexibilität höher ein, den Standort nach den jeweiligen Anforderungen des Marktes wählen zu können.
Einig sind sich die Messeveranstalter beim Thema Internet. Das Web sehen sie als eine gute und sinnvolle Bereicherung ihres Angebots. Vor allem Serviceleistungen für Aussteller und Besucher lassen sich so gut präsentieren. Gerade die Messevorbereitung kann durch das Internet wesentlich vereinfachen werden: Das Buchen von Standflächen, Hotelzimmern oder des Catering-Service, die Auswahl des Standbauers oder die Vermittlung anderer Dienstleistungen ist per Mausklick möglich. Online-Hilfe können Aussteller bald in Anspruch nehmen, wenn der Messeauftritt nachbereitet werden soll. Die Gefahr, Messen könnten in Zukunft durch virtuelle Auftritte im Internet abgelöst werden, sehen die Veranstalter nicht. Die Messe als Ort des Fühlens, Riechens, Schmeckens und Anfassens, als Gelegenheit, Geschäftspartner von Angesicht zu Angesicht zu treffen, bleibe wichtig. „Gerade im Bereich technischer Fachmessen ist das persönliche Gespräch aufgrund der erklärungsbedürftigen Produkte nicht zu ersetzen“, ist der Messeveranstalter Paul E. Schall überzeugt.
Aussteller, die einen Auftritt im Ausland planen, können sich auf der Internetseite des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e. V. (Auma), Köln, informieren. Checklisten für die Vorbereitung und Durchführung von Messebeteiligungen im Ausland sowie Angaben zu Fördermitteln von Bund und Ländern sind unter www.auma.de abgelegt.
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