Die Kaeser Kompressoren GmbH, Coburg, betreibt ein Modell, bei dem Kunden ihre Kompressoren-Stationen nicht kaufen, sondern nur für die verbrauchte Druckluft bezahlen. Dazu stellt der Kompressorenhersteller einen Maschinenpark zur Verfügung, der im eigenen Besitz bleibt. Auch der komplette Service liegt in den Händen von Kaeser.
„Unsere Kunden müssen sich um nichts mehr kümmern, sondern können sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren“, beschreibt Junior-Chef Thomas Kaeser den Vorteil des Konzepts. Unternehmen, die nicht auf ein solches Modell zurückgreifen würden, müssten immer einen eigenen Mann vor Ort haben, der sich um die Anlagen kümmert. Durch das so genannte Contracting könnten Personalkosten gespart werden; außerdem entfielen die Kosten in die technischen Anlagen.
Um die Kompressoren effizienter überwachen zu können, wurde jetzt die webfähige Steuerung Sigma Air Manager entwickelt: Ein PC im Kompressor, die Sigma-Control, sendet die Druckluft-Daten per Profibus DP an die übergeordnete Steuerung, die diese an das Service-Zentrum von Kaeser weiterleitet. Auf diese Weise kann der Mitarbeiter bei Kaeser online auf die Kompressoren-Stationen zugreifen und grafisch aufgearbeitet Energieverbrauch, Laufeigenschaften und Wartungszustand der Stationen kontrollieren. „Und am Wochenende sendet die Steuerung sogar Wartungshinweise und Notsignale per SMS auf das Handy des Mitarbeiters, der in Bereitschaft ist“, so der Junior-Chef. 70 Kunden nehmen derzeit weltweit das Contracting-Modell in Anspruch, 20 davon in Deutschland. Das Modell hält derzeit einen Umsatzanteil von 10 %. Zu wenig, meint Thomas Kaeser. Zu viele Unternehmen würden beim Outsourcing noch abwartend reagieren. Unsicherheiten wären oft im Spiel. Trotzdem wurde bisher jeder der Fünf-Jahres-Verträge verlängert. sr
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