Verbindungstechnik-Hersteller Ribe präsentiert Neuheiten: Dornbruchblindniete und Halbhohlstanzniete für hochfeste Bleche gehören ebenso dazu wie die Weiterentwicklung der erfolgreichen Schrauben-Hülsen-Kombinationen Rifixx.
Robert Ruthenberg ist Fachjournalist in Nürnberg
Um bis zu 80 % kann eine verliersicher vormontierte Schrauben-Hülsen-Kombination die Fügekosten senken. Sie erspart das Hantieren mit einzelnen Fügeelementen. Mit diesen so genannten Rifixx-Elementen hat die Ribe – Richard Bergner Verbindungstechnik GmbH & Co. KG, Schwabach, bereits manchem Anwender zu Einsparungen in Millionenhöhe verholfen: Zum einen werden die Montage-, Logistik- und Lagerkosten gesenkt, zum anderen das Auftreten von „vagabundierenden Schrauben“ verhindert.
Vor allem die Automobil- und Zulieferindustrie ist an solchen pfiffigen Verbindungssystemen interessiert. So werden bei einem namhaften deutschen Automobilhersteller die Zylinderkopfhauben aller Dieselmotoren durch Rifixx-Elemente mit dem Zylinderkopf verschraubt. Zur Schallentkoppelung sind die Fügeelemente zusätzlich mit einem Elastomerkörper bestückt (Rifixx-Plus). Für den Werker am Band reduziert sich die Montage auf das Aufsetzen der Zylinderkopfhaube auf den Zylinderkopf, auf ein leichtes Schütteln und das Aufsetzen und Betätigen des Schraubers. Der Automobilhersteller spart damit über 50 % der Kosten ein.
Wie dieses Beispiel zeigt, werden die Verbindungssysteme stetig weiterentwickelt. Jüngste Neuheit ist die Kombination der von Ribe entwickelten Aluminium-Schraube Aluform mit Rifixx, die als Aluform-Rifixx bezeichnet wird. Damit werden die Vorteile beider Systeme vereint. Die Anwendung von Alu-Schrauben in Leichtbauteilen aus Aluminium, Magnesium oder Kunststoff sorgt nämlich dafür, dass die Verbindung sicherer ist als mit Stahlschrauben. Denn bei einer Alu-Alu-Paarung fallen die Vorspannkraftverluste aufgrund ähnlicher thermischer Ausdehnungskoeffizienten sehr viel geringer aus. Nicht zuletzt lässt sich die gefürchtete Kontaktkorrosion vermeiden. Und der Anwender spart nebenbei Gewicht ein. Bei der neuesten Motorengeneration eines bayerischen Automobilherstellers gelangen sowohl Rifixx-Elemente als auch Aluform-Schrauben in zahlreichen Ausführungen zum Einsatz.
Achtet der Anwender besonders auf die Kosten, so kann er inzwischen auch auf Rifixx-Elemente mit gewickelter Hülse zurückgreifen. Bei der Herstellung wird die Hülse nicht tiefgezogen sondern gewickelt – vergleichbar mit dem Biegen von Blech. Hierbei handelt es sich um einen kostengünstigeren Fertigungsprozess, dessen Einsparpotential an die Kunden weitergegeben wird.
Höherfeste und hochfeste Stahlfeinbleche haben sich bei Fahrzeugaufbauten sowie der Tür- und Torherstellung vielfach durchgesetzt. Sie gewährleisten die erforderliche Belastbarkeit trotz geringeren Gewichts und nehmen die hohen Kräfte bei einem Crash sicher auf. Nun wird im Karosserierohbau und bei Anbauteilen das Punktschweißen aus Qualitäts- und Kostengründen immer mehr durch mechanische Verbindungsverfahren verdrängt. Einige neue Materialien lassen sich sogar gar nicht mehr schweißen, beispielsweise Aluminiumschäume oder Magnesium. Aus diesem Grund haben die Ribe-Ingenieure eine Reihe neuer Verbindungselemente für extrem belastete Teile entwickelt:
So gewährleistet die Baureihe der hochfesten Dornbruchblindniete Ribulb hohe Verbindungsfestigkeiten und weist zum anderen eine hohe Klemmdifferenz auf. Ein weiteres Kennzeichen ist das sichere Setzverhalten. Der Grund liegt in der exakten Sollbruchstellenlage. Sie gewährleistet, dass der Nietstift erst dann abreißt, wenn die erforderliche Setzkraft aufgebracht wurde. Selbst ungelernte Mitarbeiter können eine solche Blindnietverbindung problemlos und doch qualitativ hochwertig durchführen. Die Klemmdifferenz der Dornbruchblindniete liegt bei 3 mm. Für den Setzvorgang mit Zugkräften über 19 kN liefern die Franken auch die dazugehörigen Geräte.
Vor allem die Automobilindustrie schätzt die neuen Verbindungselemente Ribulb aufgrund ihrer hohen statischen wie dynamischen Festigkeitseigenschaften – selbst bei Überlast. So wird die Crashbox eines renommierten schwäbischen Automobilherstellers mit den hochfesten Dornbruchblindnieten gefügt. Bei einem Unfall haben die Crashboxen die Aufgabe, die Stoßenergie aufzunehmen. Gleichzeitig dienen sie zum Befestigen des Querträgers unterhalb der Stoßstange.
Speziell zum Fügen hochfester und stark kaltverfestigter Stahlfeinbleche wie CP 900 oder H400 Nirosta wurde der Halbhohlstanzniet Rifit HF entwickelt. Der Stanzniet vermag durch seine hohe Belastbarkeit selbst schlecht umformbare Bauteile wie Leichtmetall-Gusswerkstoffe matrizenseitig gut zu fügen. Dabei entsteht ein sicherer Hinterschnitt. Die Verbindungen sind zudem gas- und flüssigkeitsdicht.
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