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Nippons heimliche Hauptstadt am Rhein

Toyota: Soziales Umfeld spricht für Düsseldorf
Nippons heimliche Hauptstadt am Rhein

Jeder vierte Japaner in Deutschland lebt im Großraum Düsseldorf. Wegen des sozialen Umfelds, der japanischen Gemeinde, zog auch Gabelstapler-Hersteller Toyota in die Region.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß – thomas.preuss@konradin.de

Nippons Hauptstadt am Rhein nennt sich Düsseldorf gelegentlich, schließlich leben mehr als 7000 Japaner in der Stadt und ihrem Umland – über ein Viertel aller Japaner in Deutschland. Dieses soziale Umfeld war für die Toyota Gabelstapler Deutschland GmbH Mitte der 1990er Jahre der Grund, sich im Großraum Düsseldorf nach einem geeigneten Gelände umzuschauen, von dem aus das Unternehmen europaweit agieren konnte. Ohnehin hatte der Flurförderzeuge-Hersteller bereits 1972 im nahen Ratingen seine Bleibe. Doch das Gebäude brannte ab, man zog nach Erkrath. „Schließlich fiel die Entscheidung, sich in Europa festzusetzen“, sagt Marketing-Chef Franz Josef Tolle. „Daraufhin wollten wir ein eigenes Gebäude kaufen, und zwar im Umkreis von maximal 30 bis 40 Kilometern um Düsseldorf.“ Fündig wurde man nach Anfragen in Wuppertal, Mönchengladbach und Leverkusen schließlich in Duisburg, dem heutigen Standort.
Zwar waren schon damals nur noch drei Japaner unter den Mitarbeitern, aber Tolle versichert, das habe den Ausschlag gegeben. Heute ist Hiroyuki Toyobe, Präsident und Geschäftsführer, der einzige Vertreter Nippons bei dem Stapler-Hersteller. „Die Philosophie ist, dass die Niederlassungen auch durch Mitarbeiter aus dem jeweiligen Land vertreten werden“, begründet Tolle. Deshalb gibt es neben Toyobe noch einen deutschen Geschäftsführer, Volker Schüssler.
Toyota ist eines von rund 450 japanischen Unternehmen in der Region: Nach dem zweiten Weltkrieg herrschte in Japan eine große Nachfrage nach deutschen Maschinen und Produkten der Schwerindustrie – und Düsseldorf erwies sich damals als guter Standort in der Nähe wichtiger Stahl- und Maschinenbauunternehmen. Kaufleute waren die ersten, die an den Rhein kamen, und ihnen folgten ihre Familien. Nach und nach bildete sich eine Infrastruktur mit Einzelhandel, Banken, Ärzten, Versicherungen, Industrie- und Handelskammer und dem Generalkonsulat. Eine japanische Schule besteht seit 1971, ein erster Kindergarten wurde 1983 gegründet.
Heute sind japanische Firmen aller Branchen in der Region tätig, darunter Industrieunternehmen aus den Bereichen Elektrotechnik, Chemie, Stahl und Maschinenbau. Dazu kommen Niederlassungen der Fahrzeugbauer, Speditionen sowie Dienstleister von Finanzen über Immobilien bis zur Werbung. Wer viel Fläche braucht, siedelt sich im Umland an. Auf rund 10 Mrd. Euro beläuft sich der Jahresumsatz japanischer Unternehmen im Großraum.
Der Markt fordert flexible Finanzierungsmodelle
Diesen Betrag weiter zu erhöhen, ist auch Toyotas Ziel. Und weil Hersteller von Flurförderzeugen heute flexible Finanzierungsmodelle anbieten müssen, um am Markt optimal reagieren zu können, bieten die Japaner aus Duisburg ihren Kunden viele Möglichkeiten – von der Kurzzeit- über die Langzeitmiete bis zum Leasing. Seit 1996 arbeitet Toyota Gabelstapler deshalb eng mit den Schwesterunternehmen Toyota Kreditbank GmbH und Toyota Leasing GmbH zusammen. Die beiden sitzen in Köln. Auch maximal 40 km von Düsseldorf. Nur in die andere Richtung.
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