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Nürnberger fördern halbe Paletten und den Nachwuchs

Klinkhammer: In 30 Jahren vom Kellerbetrieb zum Systemintegrator
Nürnberger fördern halbe Paletten und den Nachwuchs

Mit einem Satellitenförderer für halbe Euro-Paletten wartet Klinkhammer zum 30. Geburtstag auf. Das Unternehmen sieht sich als Systemintegrator in der Lagerlogistik.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß – thomas.preuss@konradin.de

Vor 30 Jahren hat Adolf Klinkhammer seine Söhne in Boxen gesetzt und im Keller über Rollenbahnen fahren lassen. Der Spaß für die Buben diente dem Vater als Test für die Neigung der Fördertechnik. Der Unternehmer, der sich 1972 selbstständig machte, hat bis 2002 einen Betrieb mit 140 Mitarbeitern geschaffen, der sich mittlerweile als Systemanbieter der Lagerlogistik versteht. 1999 wandelte Adolf Klinkhammer sein Einzelunternehmen in die Klinkhammer Fördertechnik GmbH um, weil er „dem Nachwuchs gerecht werden“ wollte, wie er sagt: Die Söhne Frank und Detlef gehören heute ebenfalls der Geschäftsleitung an.
Ideen werden gemeinsam entwickelt. Zum 30. Geburtstag des Unternehmens schenkt man sich den Prototypen eines neuen Satellitenförderers, den man zum Patent angemeldet hat, „aber nicht unbedingt selbst herstellen muss“, wie Adolf Klinkhammer sagt. „Wichtig ist nur: So etwas fehlt bislang am Markt, also haben wir es entwickelt.“
Kulan 500 heißt das Satellitenfahrzeug, das in Regalen Paletten von 800 mm x 600 mm bewegt. „Das Problem“, erklärt Klinkhammer, „ist doch, dass die Artikelanzahl in allen Branchen zunimmt, die Bestände aber sinken sollen und die Fläche teurer wird.“ Und, speziell in der Lebensmittelbranche, Discounter wie Aldi oder Lidl die großen Europaletten, die 1200 mm x 800 mm messen, nicht mehr akzeptieren. Sie wollen mehr Artikel im Lager unterbringen, sie bestimmen die Verpackungsgrößen. Die Lieferanten stellen also zunehmend auf die Düsseldorfer Palette um, die genau halb so groß ist wie die Europalette.
Wenn neue Lagergassen mit dem System ausgestattet werden, müssen etwas breitere Fächer angelegt werden, die mit zwei zusätzlichen Führungsschienen in der Mitte ausgestattet sind. So bleibt das System flexibel auch für den Einsatz von Europaletten. Die liegen auf den Seiten etwas kürzer auf, werden aber durch die mittleren Profile stabilisiert. Per Synchronfahrt können zwei Kulan-Förderer auch große Paletten ein- und auslagern. 500 kg Ladung trägt ein Satellit, zusammen schaffen sie 1 t.
Vom Ziel getrieben, dem Kunden sein Leben zu erleichtern, ist das Unternehmen auch im Bereich der Software. Vor dreieinhalb Jahren hat Klinkhammer das Tochterunternehmen LS+ Logistikplanung Softwareintegration GmbH in Nürnberg gegründet. „Wir wollten dem Betreiber nicht nur den mechanischen Teil einer Anlage liefern, sondern auch die dazu passenden Computerprogramme für die Steuerungstechnik und Lagerverwaltung“, sagt Geschäftsführer Jürgen Lischka.
Wichtigstes Produkt ist das PC-basierte Lagerverwaltungssystem DC 21 – das sämtliche Auskunfts- und Verwaltungsfunktionen auch als Internet-Anwendung ermöglicht. Autorisierte Benutzer können also aus dem fernen Urlaub den Auftragsfortschritt im Heimatland überwachen. Diese Funktion ist zum guten Teil reiner Eigennutz: „In der Automobilindustrie kostet eine Stunde Bandstillstand über eine Million Euro“, sagt Adolf Klinkhammer, „und die sollen natürlich auf die Lieferanten umgelegt werden.“ Also bieten die Nürnberger einen 24-h-Service mit Fernwartung – und legen alle kritischen Anlagenteile redundant aus. Gerade mit diesen Dienstleistungen ist Klinkhammer am Markt erfolgreich, die Nachfrage steigt stetig.
Das Kernmodul der Software DC 21 beherrscht laut Lischka alle Aufgaben, die im Lager anfallen. Schnittstellen stehen für automatische Lager ebenso zur Verfügung wie für manuelle, für Pick to Light und Pick by Voice, für Palettierroboter, Paternoster- oder Shuttle-Systeme. Und es sind bereits alle Strategien hinterlegt, die der Anwender möglicherweise einmal fahren möchte. „Wenn der Betreiber von First-in-first-out beispielsweise auf Last-in-first-out umstellen möchte, so soll er das tun können, ohne uns zu Rate ziehen zu müssen“, betont Jürgen Lischka.
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