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„Nur die Kombination aller verfügbaren Techniken bringt Gewinn.“

Kurt Stirnemann: EDM- oder HSC-Insellösungen sind nicht mehr Stand der Technik
„Nur die Kombination aller verfügbaren Techniken bringt Gewinn.“

Hochgeschwindigkeits-Fräsen contra Senkerodieren? Wenn es nach der Schweizer Agie-Charmilles-Gruppe geht, macht weniger die Konkurrenz der beiden Verfahren Sinn, als vielmehr deren Verzahnung.

Das Interview führte Chefreporter Wolfgang Filì

?Herr Dr. Stirnemann: Agie Charmilles spricht kaum noch vom Wettbewerb sondern seit neuestem von wechselseitiger Ergänzung, wenn es um das Senkerodieren oder Highspeed-Fräsen geht. Dies wurde früher meist anders dargestellt. Fallen Ihnen als EDM-Anbieter die Statements leichter, seit auch die HSC-Maschinenbauer Bostomatic und Mikron zur Agie-Charmilles-Gruppe gehören?
! Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Elektroerosion und Fräsen sind Schlüsseltechniken sowohl in der Herstellung von Form- und Stanzwerkzeugen als auch in der direkten Bearbeitung komplexer Präzisionskomponenten. Dabei hat jedes Verfahren seine speziellen Vorteile, und die kann man in Mark und Mikrometer messen. Es geht hier also um relativ klare Kriterien.
?Wie lassen sich diese in knappen Worten auf den Nenner bringen?
! Bei ähnlicher Investition je Maschine ist das Senkerodieren mit derzeit 1 µm geometrischer Treue und spiegelglatten Oberflächen bis zu Ra 0,1 µm das präzisere Verfahren. Außerdem ist ein autonomer Betrieb rund um die Uhr möglich.
?Dem gegenüber steht bei HSC ein Zeitspanvolumen bis zu 70 cm³/min.
! Dies trifft zu – allerdings um den Preis einer auf Ra 0,8 µm beschränkten Oberflächengüte sowie 10 µm Geometrietreue.
?Wie sehen Sie das Entwicklungspotenzial beider Verfahren?
! Bei HSC-Maschinen wird die Automation in den nächsten Jahren um Faktor 2 verbessert. EDM-Systeme dagegen werden um den Faktor 1 bis 2 genauer. Insofern nähern sich die Verfahren an. Was bleibt, sind die grundsätzlichen Merkmale: Das Highspeed-Fräsen wird um den Faktor 3 bis 5 produktiver bleiben, der Automationsvorsprung beim Senkerodieren dürfte sich auf Faktor 1 bis 1,5 einpegeln.
? Bleibt damit nicht für jedes Verfahren ein ganz spezielles Anwendungsfeld, in dem es sich rechnet?
! Ich denke, der geldwerte Nutzen beider Techniken wird vor allem in ihrer sinnvollen Kombination liegen.
Fakten zur Agie-Charmilles-Gruppe
Agie Charmilles ist der Unternehmensbereich Fertigungstechnik des Schweizer Mischkonzerns und Mehrheitsaktionärs Georg Fischer AG, Schaffhausen. Sitz der Agie Charmilles Holding AG ist Zug. Deren Marken Agie, Charmilles und Actspark zählen zu den Marktführern bei Maschinen für die Draht- und Senkerosion (EDM). Bostomatic und Mikron – beide Hersteller von Bearbeitungszentren für das Fräsen mit Hochgeschwindigkeit – sind laut eigener Angabe global die Nummer Zwei. Außerdem zur Gruppe gehören die Zubehöranbieter Intech und Mecatool. Mit diesem Programm ist Agie Charmilles weltweit der führende Systemanbieter für den Werkzeug- und Formenbau. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe mit 3120 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,25 Mrd. sfr. 1999 waren es 901 Mio. sfr und 2560 Beschäftigte gewesen. Die Gruppe ist an 60 Standorten vertreten. www.agie-charmilles.com, www.georgfischer.ch
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