Die Jetter AG hat ihre Steuerungstechnik um einen Motion-Control-Ansatz ergänzt. Dadurch werden Bahnsteuerungsfunktionen genauso komfortabel programmiert wie digitale Ein- und Ausgänge.
Es gibt viele Applikationen, bei denen die Antriebsfunktionalität einer SPS nicht ausreicht und eine CNC zu speziell und zu teuer ist. Bis dato blieb dem Anwender nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und zusätzlich zu seiner Steuerung noch ein Subsystem einzusetzen. Der Nachteil dabei liegt in den zusätzlichen Soft- und Hardwareschnittstellen und der unterschiedlichen Programmierweise der beiden Systeme. Mit der Jet-Web Motion Control bietet die Ludwigsburger Jetter AG jetzt eine Steuerung mit integrierter Motion Control, die in die Programmiersprache integriert ist.
Dies bedeutet in der Praxis, dass für das Programmieren und Inbetriebnehmen einer Bahnsteuerung nur noch ein System mit einer einzigen Programmiersprache benötigt wird. Die Achsen werden dabei direkt in die Steuerung integriert. Mit derselben Oberfläche und derselben Sprache programmiert der Anwender jetzt auch die Bahnsteuerungsfunktionalitäten.
Das Konfigurieren der einzelnen Antriebe als auch des jeweiligen Achsverbundes mittels der Programmieroberfläche von Jet-Sym ST ist einfach und übersichtlich. Aus einer Motordatenbank lassen sich Antriebe auswählen, was zu einer automatischen Grundkonfiguration der Antriebsregler führt. Die Inbetriebnahme-Oberfläche beinhaltet verschiedenste Masken für den Antrieb, die jeweiligen Regler und auch für die übergeordnete Koordination, sprich für die Bahnsteuerung. Der Anwender wird, wie auf einer gut gemachten Website, durch ein übersichtliches Menü geführt, bei der die Seiten miteinander verlinkt sind. Mit Hilfe dieser Oberfläche lassen sich Achsen bei der Inbetriebnahme oder Wartung durch eine einfache Parametereingabe auch direkt verfahren.
Programmiert wird mit der auf „Strukturierten Text“ basierenden Programmiersprache, die über leistungsfähige Befehle im Bereich Achsen und Bahnsteuerung verfügt. Dies erfolgt ablauforientiert. Das Programm für die gesamte Anlage lässt sich in bis zu 100 Parallelprogramme strukturieren.
Die Befehle für die Bahnsteuerung werden einfach in das Programm integriert. Das sind Ablaufbefehle oder Befehle für Abfrage und Bearbeiten von Steuerungsfunktionen. So gibt es beispielsweise Befehle wie „Motion-Home“ für die Referenzfahrt, oder „Motion-Move-Ptp“ für eine einfache Punkt-zu-Punkt Positionierung oder auch „Motion-Move-Spline“ für die Realisierung einer Spline-Funktionalität. Dies sind nur einige Beispiele aus dem vielfältigen Motion-Befehlssatz. In der Programmierumgebung unterstützen komfortable Motion-Wizards den Anwender.
Das neue System bietet eine breite Palette unterschiedlichster Funktionen und ist sehr flexibel für Erweiterungen und Anpassungen:
- Punkt-zu-Punkt,
- Linear- und Kreisinterpolation,
- Spline-Interpolation zum Bearbeiten von komplexen Konturen oder zur zeitoptimalen Bahngenerierung im Handlingbereich,
- Gantry-Funktion für Portalbewegungen ohne Verkanten,
- geometrisches Überschleifen und Look-Ahead für optimalen Geschwindigkeitsverlauf,
- Ruckbegrenzung zur Verringerung von Maschinenschwingungen
- Schnittstelle für kinematische Transformationen sowie
- Interpolation der Raumorientierung für Maschinen mit Orientierungsachsen.
Neben diesen Funktionen der Einzelachs- und Bahnsteuerung ist weiterhin möglich:
- Elektrisches Getriebe,
- Tabelleninterpolation (elektronische Kurvenscheibe),
- Druckmarke zur hochpräzisen Positionskorrektur,
- dynamisches Aus- und Einkoppeln von Achsen auf eine Leitachse,
- Interpolation von anwenderdefinierten mathematischen Funktionen,
- Querschneider und
- fliegende Säge.
Diese Funktionen können teilweise auch miteinander kombiniert werden, was die Flexibilität erhöht. Im Bereich der Verpackungstechnik werden zum Beispiel die Funktionen Druckmarke und Querschneider verwendet und mit Online-Schneideprofilen ergänzt. Jet-Web MC verfügt auch über eine Schnittstelle für die kinematische Transformation. Dadurch ist eine von der Mechanik unabhängige Programmierung möglich. Mögliche Beispiele sind die Ansteuerung von Scara- oder Knickarm-Robotersystemen. wm
Eine Software fürs Steuern, Bedienen und Antreiben
Teilen:
