Mit Hydraulikachsen lassen sich die Bedingungen, denen ein Radlager während der Fahrt ausgesetzt ist, jetzt dreidimensional nachbilden. Die realitätsnahen Tests basieren auf einer servohydraulischen Lösung.
Wie Schlaglöcher, Kurven oder schlechte Straßenbeläge die Radlager belasten, lässt sich heute an einem Prüfstand mit moderner Steuerungstechnik sehr gut dreidimensional simulieren: Das hydraulische Antriebssystem dafür ist mit drei Belastungsachsen ausgestattet. Entwickelt hat es die Böblinger Moog GmbH zusammen mit der Augsburger Renk Test System GmbH. Den bisherigen Testsystemen sei es überlegen, da diese lediglich mit zwei Belastungsachsen arbeiteten.
Kraft und Position aller drei Belastungsachsen im neuen System lassen sich nach Angaben der Hydraulikexperten präzise im Raum regeln. Das Antriebskonzept basiert darauf, dass digitale Servoregler und dynamische Servoventile zusammenspielen, die speziell für die Anwendung entwickelt wurden. Zur Regelungstechnik gehören der Controller MSC, die Axis Control Software MACS sowie ein Servoventil mit elektronischer Rückführung.
Als Besonderheit des Systems nennen die Entwickler, dass sich mit einer zusätzlichen Bremsachse selbst extreme Lagerbelastungen simulieren lassen, wie sie bei heftigem Abbremsen oder Beschleunigen des Fahrzeugs im Alltag auftreten. Ein digitales Auswertesystem im Prüfstand erlaubt es, die Lebensdauer der Lager anhand dieser Daten zu beurteilen. Anders als bei analogen Prüfständen, sollen sich auch die Straßenverhältnisse hier flexibler simulieren lassen. Für Moog sei diese Entwicklung ein Schritt vom Komponenten- zum Systemlieferanten, heißt es aus Böblingen. op
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