Um 10 Uhr morgens ist die Nacht rum. Statt eines gemütlichen Frühstücks gibt es nur Kaffee und ein Brötchen mit Quark (Rahmstufe). Ich will nicht auf die Demo! Bahnhof Kirchheim am Neckar, eine Hitze wie im Juni. 8000 Menschen, darunter Susanne und ich, setzen sich in Bewegung. Alle sind da: Rentner im Nordic-Walking-Look, plärrende Kleinkinder, Alt-Hippies, Mountainbiker in Edel-Funktionsklamotten, Paare mit Kinderwagen und jede Menge Hunde. Ich wollte eigentlich wirklich nicht auf die Demo! Es geht den Hügel hoch. Oben angekommen öffnet sich der Blick auf das ganze, grüne Volk und Neckarwestheim 1 und 2. Vor den Toren des Atomkraftwerks gibt es flammende Reden, unterbrochen von enthusiastischen Zwischenrufen: Abschalten! Sofort! Oben bleiben! Lügenpack! Es gibt eine Schweigeminute, viele Infostände, wenig Schatten und keine Würstchenbude. Um 18 Uhr kommen wir erschöpft mit einem Sonnenbrand heim. Aber um 20 Uhr sind wir wieder fit und der Held richtet sich in uns auf: In der Tagesschau kommt ein Bericht über die Oster-Demos. Und wir waren nicht nur dabei, sondern mitten drin! ub
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