Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Hinter der Nachricht des ZEW steckt mehr Brisanz, als man auf den ersten Blick vermutet. Der Mittelstand ist dabei, so scheint es, den Anschluss zu verlieren was Innovationen angeht. Die größeren Unternehmen hingegen sind wieder erfinderischer, seitdem es mit der Konjunktur aufwärts geht.
Sicher: Ein Teil des Dilemmas geht auf das Konto der schlechten Standortbedingungen, unter denen kleinere Firmen naturgemäß mehr leiden als große.
Man kann den Trend zugegebenermaßen auch als Teil eines natürlichen Prozesses sehen: In einer globalisierten Welt machen die Multis den Innovationswettbewerb unter sich aus. Dem Mittelstand bleibt nur die Nische.
Doch einfach hinnehmen darf man dies nicht. Gerade in Deutschland nimmt der innovative industrielle Mittelstand eine Schlüsselrolle für den ganzen Standort ein. Die kleineren Betriebe – traditionell nicht hochinnovativ – haben ihre Stärken in der Modifikation und in der Anwendung. Dort sind sie unverzichtbare Partner der Großen.
Es bleibt also zu hoffen, dass die Politik so schnell wie möglich die Standortbedingungen für KMU verbessert. Und es bleibt zu hoffen, dass die großen Unternehmen ihre kleinen Partner nicht vergessen. Denn ohne pfiffige, schnell umgesetzte Ideen geht es nicht.
Teilen: