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Ohne Risk Management droht Prämien-Hammer

Beitragserhöhungen auf breiter Front
Ohne Risk Management droht Prämien-Hammer

Die Anbieter machen ernst: Erstmals seit 1994 mussten Industrieunternehmen für die Versicherung tiefer in die Tasche greifen.

So schlimm wie angekündigt kam es nicht für die Industriebetriebe: Um 20 bis 50 % sollten die Prämien für Industrieversicherungen angehoben werden, hieß es vergangenes Jahr aus Versicherungskreisen. Aber immerhin: Um 3,5 % stiegen 2001 die Einnahmen der Versicherer – erstmals seit 1994 gaben die Firmen unter dem Strich wieder mehr für ihre Risikoabsicherung aus. Auch Konditionen haben sich teilweise verschlechtert.

Durch die Liberalisierung des Versicherungsmarktes und durch Kämpfe um Marktanteile profitierte das Produzierende Gewerbe jahrelang von sinkende Beiträgen. Jetzt kommt die Trendwende, so der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.
Leo Zagel, Vorsitzender des Fachausschusses Industrielle Versicherungen im GDV: „Eine deutliche Preisanpassung ist notwendig. Schließlich hat die Industrieversicherung schon seit Mitte der 90-er-Jahre das Problem, dass weniger Beiträge eingenommen werden, als zur Deckung des jährlichen Schadenbedarfs erforderlich wären.“ Die Branche hat nach Angaben des Verbands von 1998 bis 2000 allein bei Feuer-, Industrie- und Feuer-Betriebsunterbrechungsversicherung jährlich rund 100 Mio. Euro versicherungstechnische Ver-luste geschrieben.
Die Assekuranzen tragen dabei selbst die Schuld, räumt der GDV ein. Zu den niedrigen Prämiensätzen kam eine teilweise erhebliche Deckungserweiterung. Vor allem bei den All-Risk-Versicherungen, also den Paketlösungen, mit denen die Anbieter die Industriebetriebe lockten, sei oftmals nicht versicherungstechnisch sauber kalkuliert worden.
Die Folgen: In Einzelfällen drohen den Industriebetrieben zukünfig höhere Selbstbehalte, Haftungslimitierungen oder Ausschlüsse von Gefahren. Auch die automatische Vertragsverlängerung wollen die Versicherer nicht mehr immer gewähren. Mancher wolle sich gar ganz vom Geschäft mit der Industrieversicherung trennen. Eine Monopolstellung einiger weniger Anbieter sei aber nicht zu befürchten. GDV-Präsident Dr. Bernd Michaels: „Dass sich einige Anbieter zurückziehen werden, ist ein ganz normaler Vorgang.“
Die Versicherer propagieren nun die Schadenverhütung, um aus den Roten Zahlen zu kommen. Unternehmer sollen in Zukunft verstärkt in Eigeninitiative Gefahrenquellen aufspüren und Vorsorge treffen. Auch kleine und mittlere Unternehmen kommen nicht umhin, ein Risk Management zu betreiben, wie der GDV in einem Positionspapier betont. Ein positiver Nebeneffekt: Die Risiko-Vorsorge verbessere auch das Kredit-Rating bei der Bank. tv
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