Startseite » Allgemein »

„Ohne Service geht’s halt nicht“

Aesculap-Produktionschef Jürgen Schulz attestiert Werkzeugmaschinenbau verbesserte Dienstleistung
„Ohne Service geht’s halt nicht“

„Ohne Service geht’s halt nicht“
„Was zu Total Productive Maintenance erforderlich ist, müssen wir den Herstellern von Werkzeugmaschinen leider oft erst erklären.“
Werkzeugmaschinen sind bei Aesculap nicht bloß Mittel zum Zweck, sondern Alleinstellungsmerkmal: Was da in der Tuttlinger Benchmark-Factory Späne macht, gehört meist zum Feinsten der Branche. Dennoch ist Produktionschef Jürgen Schulz mit dem Stand der Fertigungstechnik nur eingeschränkt glücklich.

Herr Schulz, 2005 – wie jetzt im Vorfeld der Fertigungstechnikmesse EMO – hatten Sie bisweilen mangelnde Wartung und Kinderkrankheiten neuer Werkzeugmaschinen reklamiert. Bleibt es dabei?

Ich habe den Eindruck, dass der Service bei vielen Anbietern heute einen höheren Stellenwert in der Organisation und auch als Produkt hat. In Problembereichen hat Aesculap Wartungsvereinbarungen abgeschlossen, die zu Verbesserungen geführt haben. Dabei gab es auch von unserer Seite einen Beitrag in Form der Einführung von Total Productive Maintenance.
Wo traf die damalige Kritik am ehesten zu, und bei welchen Technologien haben die Hersteller erkennbar nachgelegt?
Die Stellungnahme galt seinerzeit CNC-Bearbeitungszentren, speziellen Verfahren etwa aus dem Umformbereich sowie dem Profilschleifen. Nachgebessert wurde vor allem bei den Bearbeitungszentren.
Gibt es nationale Besonderheiten?
Nein, aber die meisten unserer Werkzeugmaschinen stammen nun einmal aus dem deutschsprachigen Raum. Meine Aussagen treffen insoweit hauptsächlich diese Herkunftsländer. Einige unserer Maschinen stammen aus Japan. Sie weisen sehr ausgereifte Konstruktionen vor und bringen auch eine gute Service-Organisation mit.
Der Anteil der Benchmark-Factory an der Wertschöpfung der Implantate ist ausgesprochen hoch. Ist das typisch für Aesculap?
Ja, wir fangen schon beim Halbzeug an. So ist oft die Drehbearbeitung von der Stange zu sehen. Ansteigend ist das kombinierte Dreh-Fräsen auf Fräsmaschinen mit Drehfutter oder umgekehrt auf Drehmaschinen mit Fräsbearbeitung. Hinzu kommen Technologien wie das Profilschleifen und diverse Oberflächenverfahren. Es gibt kaum ein Metallbearbeitungsverfahren, das wir nicht nutzen – also vom Spanen über das Stanzen und Nibbeln bis hin zum 3D-Laserschweißen. Dazu zählt auch das jeweilige Umfeld: Aesculap setzt hier Anlagen zum Auswaschen, Beizen und Reinigen ein.
Unter welchen Voraussetzungen könnte die Wertschöpfung weiter erhöht werden?
Hier sehe ich den Einstieg in neue Technologien bei überschaubaren Investitionen und sicheren, flexiblen Prozessen als interessant für uns an. Beispiel hierzu wären verschleißfeste Beschichtungen, das Metal Injection Moulding und die Keramikbearbeitung.
Welche Verfahren gehören in Ihrer Fertigung zu den Gewinnern?
Die Zerspanungs- und Spritzgießtechnik, Laserbearbeitung sowie die Handhabungstechnik.
Und zu den Verlierern?
Das Umformen.
Wenn Sie drei verbindlich zu erfüllende Wünsche an die Hersteller herkömmlicher und generativer Fertigungstechnologien hätten, welche wären dies?
Erstens Prozesse zu liefern, die ausgereift, sicher und bereits validiert, beziehungsweise einfach zu validieren sind, zweitens kürzere Lieferzeiten sowie drittens TPM-Standards bereits in ihre Produkte einzubauen. Oder anders gesagt: die Systeme TPM-freundlicher zu gestalten. Wir müssen den Herstellern bis heute leider oft erst erklären, was dazu nötig ist.
Wolfgang Filì Journalist in Köln

Fakten zur Aesculap Benchmark-Factory
2001 eröffnet, zählt die Tuttlinger Implantate-Fertigung der Aesculap+Co. KG zu den modernsten Europas. 250 Menschen stellen hier auf 13 000 m² Fläche und mit 200 Maschinen rund 4500 Medizintechnikprodukte im Jahreswert von 26 Mio. Euro her. Der Name Benchmark-Factory ist dabei Programm: Aesculap und der Melsunger Mutterkonzern B. Braun suchen mit der HighTech-Fabrik den Vergleich mit den Besten.
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de