Optimierungswege für den Mittelstand

Von unserem Redaktionsmitglied Dietmar Kieser dietmar.kieser@konradin.de

Weniger Zukunftstechnik denn praktikable Lösungen für den mittelständischen IT-Anwender ist Sache der Messen Midvision und Midrange Welt, die für zwei Tage am 13. Mai ihre Tore öffnen. Der im Vorjahr von Frankfurt/M. nach Karlsruhe umgezogene Messedoppelpack bietet mit mehr als 110 Ausstellern auf den Mittelstand zugeschnittene, praxisorientierte Lösungskonzepte. Eine Sonderrolle spielt die Midrange Welt, die in diesem Jahr zum 16. Mal veranstaltet wird. Der Treffpunkt der deutschen AS/400-Szene widmet sich den Weiterentwicklungen des IBM-Lösungsspektrums rund um die Rechnersysteme AS/400 und iSeries.

Vom Umzug auf das neue Messegelände im Süden der Stadt profitieren die Messen schon durch den Flächenzuwachs. Jede der vier freitragenden Hallen bietet ein Ausstellungsterrain von je 12 500 m². Dadurch verfügen die in Halle 1 ausgeflaggten IT-Messen gegenüber der Erstveranstaltung im Vorjahr über 20 % mehr Fläche.

Damit die Karlsruher Lösungsschau für den Besucher keine Reise ins Ungewisse ist, hat sie der Veranstalter nicht nur „konzeptionell lupenrein ausgerichtet“, wie Messechef Claus Hähnel mit Blick auf die mittelständische Lösungswelt versichert. Der Unternehmer finde auch Themeninseln vor, die konkrete Fragestellungen aufgreifen würden, um ihn in seiner Investitionsentscheidung zu unterstützen. Anwender könnten einen intensiven Dialog erwarten, hebt Hähnel auf den Nutzwert ab. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch einen zweitägigen Kongress, der neben IT-relevanten Themen auch Wissenswertes über Unternehmensführung oder Finanzierung vermitteln wird.

Mit IT-Sicherheit und Kundenbeziehungspflege (CRM) hat der Veranstalter thematische Schwerpunkte gebildet, die den aktuellen Markterfordernissen entsprechen. Denn erst mit dem wirkungsvollen Schutz gegen Systemattacken von innen wie auch aus dem Internet stehen Anwender auf der sicheren Seite. Und die Lösungen rund um das Customer Relationship Management erschließen neue Möglichkeiten, um Kunden individuell betreuen zu können.

Auf den entsprechenden Bedarf an Lösungen reagieren die Aussteller dieser Messen mit Produkten und praktischen Referenzbeispielen, die präzise auf die Zielgruppe der kleineren und mittleren Unternehmen zugeschnitten sind. Der Karlsruher Business-Software-Anbieter Abas AG zeigt auf Stand D12 Wege auf, wie Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können. Dies ermöglichen beispielsweise Web-Anwendungen, wenn sie ins ERP-System integriert sind. Mit Abas-ERP kann der Anwender via Internet auf die Software zugreifen. Dadurch sind Niederlassungen und Außendienst, aber auch Lieferanten stets bestens informiert. Das Unternehmen selbst wird transparenter.

Auch einer der größten Abas-System-Implementierer ist vor Ort: Auf Stand E18 informieren Experten der Steinhilber Schwehr AG, warum sie im Prinzip „kein Produkt, sondern konkreten Nutzwert verkaufen“, wie der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Eberle unterstreicht. Dies gelinge, „wenn alle Unternehmensbereiche intelligent verknüpft sind“. Das System- und Beratungshaus mit Stammsitz in Rottweil und zahlreichen Niederlassungen im südwestdeutschen Raum führt IT-Komplettlösungen anhand eines Konzeptes ein, das in drei Schritten zum Ziel führt. Flagge zeigt der Komplettanbieter auch deshalb, weil laut Eberle „im Einzugsgebiet der Midvision viele Kunden ansässig sind“.

Für Uwe Kutschenreiter, Vorstand der Ettlinger Command AG, ist die Veranstaltung denn auch eine der wichtigsten IT-Messen mit regionalem Bezug. Command präsentiert auf Stand D15 zusammen mit dem Partner Summit IT Consult die iSeries-Komplettlösung Oxaion. Gute Vorzeichen für die beiden Messen sieht er darin, dass „die Bereitschaft des Mittelstands, wieder in IT zu investieren, sich spürbar verbessert hat“. So ist sich Kutschenreiter denn auch sicher, dass sich dies „auf der Midrange in Form entsprechender Fachbesucher widerspiegelt“. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stehen die Themen Oxaion Portal auf Basis von IBM Websphere sowie Oxaion IRM, ein Modul, um Relationsship Management integriert zu betreiben.

War der Midrange-Messepart früher OS/400-eigenes Territorium, erstreckt sich das Angebot heute auch auf Lösungen, die unter den Betriebssystemen Linux und Windows laufen. Doch bei diesem Dreiklang will System-Lieferant IBM (Stand D21/22) es nicht belassen. Noch in diesem Jahr sollen die Server des AS/400-Nachfolgers iSeries auch Unix-fähig werden. Sollte das IBM-eigene Derivat AIX in Karlsruhe Premiere feiern, hätte die Karlsruher Mittelstandsmesse ihre kleine Sensation. Petra Laißle, bei IBM Deutschland in Stuttgart für iSeries zuständige Direktorin, hält die Midvision jedoch für eine gute Gelegenheit, „Anwenderwünsche und Praxisbedürfnisse im direkten Dialog zu diskutieren“. Mit zahlreichen Partnern zeigt IBM mittelstandsgerechte Lösungen, die Hardware/Server (iSeries), Hardware/Clients und Software kombinieren.

Um Wahlfreiheit zwischen den Rechnerplattformen geht es auch Anbieter Soft M AG. Auf Stand D21/D22 demonstrieren die Münchner, wie universell sich ihr ERP-System Soft M Suite einsetzen lässt. Die im ersten Schritt für die Serverplattform iSeries mit OS/400 entwickelte Standardsoftware, bewies im Vorjahr ihre Lauffähigkeit auch unter Windows. Jetzt steht die Linux-Version an. Mit Oracle als Datenbanksystem, soll sie im dritten Quartal für alle Anwendungsbereiche zum Vertrieb freigegeben werden. Indem sich Soft M Suite universell einsetzen lasse, betont Vertriebschef Ralf Gärtner, „bedeutet dies für den Anwender, dass er bei der Gestaltung seiner IT-Infrastruktur frei ist, was wiederum einen wichtigen Investitionsschutz darstellt“. Weitere Highlights sind die Option auf dezentrale Stammdatenverwaltung, Offline-Funktionalität im E-Business und die integrierte Workflow-Lösung zur Rechnungsbearbeitung.

Wer seine iSeries-Plattform auf B2B-Fähigkeit trimmen will, sollte die Seeburger AG auf Stand C27 besuchen. Dort werden neue Lösungsansätze vorgestellt und verborgene Potenziale aufgezeigt, die im Business Integration Server/400 als Plattform für alle gängigen B2B- Geschäftsprozesse schlummern. Da die Brettener laut Firmenchef Heinz Seeburger „im Mittelstand groß geworden“ sind, spiele dieser Markt für das Unternehmen nach wie vor eine wichtige Rolle. Bei der Midvision setzt er auf den Heimvorteil. Diese Messe biete den idealen Rahmen, um Neukunden zu gewinnen.

Das kann Marco Manusco bestätigen: Nicht umsonst ist sein Haus im fünften Jahr in Folge auf der Midrange/Midvision vertreten, so der kaufmännische Geschäftsführer der Schwetzinger Sou Systemhaus GmbH & Co. KG. „Die Messe ist für uns eine wichtige Plattform für interessante Gespräche mit einem Fachpublikum und für einen anregenden Meinungsaustausch mit anderen Marktteilnehmern“, begründet er die Präsenz. Auf dem Stand B22 erläutert der ERP-Anbieter die Besonderheiten seines 0%-Projektfinanzierungs-Angebots der ERP-Software Sou-Matrixx bis Ende Juni, die genau die aktuellen Bedürfnisse des Mittelstands treffe.

Für Aussteller der Karlsruher AP AG (Stand 42) ist der lokale Charakter der Midvision/ Midrange Welt kein Hindernis. Zwar stehen für den Vorstandsvorsitzenden Harald Witte „regionale Fachausstellungen eigentlich nicht im Fokus, auch wenn sie direkt vor unserer Haustür stattfinden. Die Midvision adressiert jedoch einen Interessentenkreis in unserer Kernzielgruppe, und das macht sie für uns wertvoll“. Zahlreichen Gesprächen mit Interessenten entnehme man bei AP, dass viele Anwender der iSeries über Zukunfts- und Ablösestrategien nachdenken würden, sieht Witte Potenzial. „Unser mittelstandsgerechtes ERP-Lösungsangebot mit P2 plus, basierend auf Microsoft Dotnet mit XML und Web Services, bietet hier eine klare Alternative für eine Neuausrichtung“, betont der AP-Chef.

Mittelstands- gerechtes Angebot: 0%-Finanzierung

ERP-Zugriff via Internet versorgt Außendienst rasch mit wichtigen Infos

Weiteres Gewicht erhalten die Messen Midvision und Midrange Welt durch ein vielfältiges Zusatzangebot. Ein umfangreicher Kongress samt Mittelstandstag und mitten im Messegeschehen platzierte Foren sollen das Messeereignis attraktiver machen.

CRM-Forum: Fachlich unterstützt durch die auf CRM spezialisierte Schwetz Consulting, stehen Fachvorträge, Diskussionsrunden sowie Produktpräsentationen der CRM-Anbieter auf dem Programm. Weitere Infos zu aktuellen Lösungen erhalten Besucher auf dem CRM-Gemeinschaftsstand.

IT-Sicherheits-Pavillon: Anbieter von Sicherheitslösungen gruppieren sich um ein Forum, dessen Vorträge und Präsentationen über effektive und kostengünstige Schutzmaßnahmen informieren. Live-Hacking zeigt, wie einfach sich Systeme knacken lassen und wie sich Firmen davor schützen können.

Kongress: Parallel zur Messe veranstaltet die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, unter anderem mit den Partnern IBM und Ebigo.de, der Mittelstandsinitiative des Wirtschaftsministeriums Baden-Württembergs, einen Kongress: Während der IT-Part Schulungen rund um den Mittelstands-Server von iSeries anbietet, reicht der Mittelstandstag inhaltlich über die IT-spezifischen Themen hinaus. Die Referenten informieren über Finanzierung und Fördermittel ebenso wie über Firmennachfolge oder wie IT-Projekte erfolgreich gemanagt werden.

www. midvision.de