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Order per WWW statt über den Vertriebsmann

Katalogverkauf im Netz wächst, Sachkompetenz bleibt persönlich
Order per WWW statt über den Vertriebsmann

Order per WWW statt über den Vertriebsmann
Wo die CAD-Konstruktion von Formen, Werkzeugen und Vorrichtungen zum Standard wird, ist das elektronische Suchen, Bestellen und Einarbeiten standardisierter Bauteile die logische Konsequenz (Bild: Siebenwurst)
Dem Suchen, Finden und Bestellen von Normalien im Netz gehört die Zukunft. Aktueller als jedes andere Medium und als Auftragsanstoß punktgenau, kürzen Hersteller-übergreifende CAD-Bibliotheken im World-Wide-Web Zeiten und Wege ab.

Standardisierte Bauteile zu entwickeln und herzustellen, sie zu vertreiben oder all dies nebeneinander zu tun, ist ein Geschäft für Menschen mit offenem Blick. Denn wie ihre Kundschaft aus dem Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau, muss sich auch die Normalienbranche mehr denn je um die elektronische Komponente ihres Jobs kümmern. Wurden ihre Bauteile vor wenigen Jahren meist noch per Katalog, via Fax oder persönlich beim Vertreter geordert, so bieten heute CAD-Bibliotheken und Handelsplattformen auf Internet-Basis die Chance zu wesentlich schnellerer Recherche und Order – so etwa mit dem derzeitigen Standardtool der Branche: Die Webseite www.cadenas.de arbeitet Hersteller-übergreifend, offeriert dabei jedoch die Möglichkeit, Doppeltangebote unter verschiedenen Händlern auszufiltern und so zielgenau zu ordern. Zwar stellen auch große Anbieter wie die belgische D-M-E N.V. in Mechelen, die Gebr. Eberhard GmbH in Nordheim oder die Lüdenscheider Hasco GmbH das Gros ihrer Normalien per Bibliothek zur Verfügung. Jedoch dienen diese nicht immer zum echtzeitigen Abruf der Komponenten. Vielmehr werden Listen generiert, die zur Dokumentation sowie in Folge zum Anstoßen des Bestellvorgangs gebraucht werden.

Jeder dieser Hersteller arbeitet unabhängig hiervon aber weiter an den eigenen Standards. Dabei werden Lösungen entwickelt, deren Nutzwert oft das Potenzial zu weiteren und völlig neuen – wenn auch aufwändig elektronisch einzustellenden – Normteilen hat. Verbesserung im Detail können beispielsweise Spreizkerne sein für das Formen hinterschnittener Außenprofile. Wo sie eingesetzt werden, fallen ganze Arbeitsgänge weg. Aber auch Hilfen wie Führungsbuchsen mit abschließendem Schrägbolzen helfen zu rationalisieren: Sparen sie dem Werkzeugbauer doch das Setzen schräger Löcher. Eine Senkrechtbohrung, die sich in kürzerer Zeit einbringen lässt, reicht jetzt vollkommen aus. Häufig sind Sonderwünsche der Ausgangspunkt für solche Innovationen, die ihrerseits das Zeug zum Standard haben und letztlich in einer CAD-Bibliothek landen.
Parallel hierzu verwischt die Trennlinie zwischen beiden weiter: Bauteile, die bislang kaum normierungsfähig waren, gelten mittlerweile als Normalien-nah. Dadurch wird das ohnehin Tausende Stücke umfassende Sortiment der Anbieter weiter gebläht. Standards wie Auswerferstifte, Formrahmen, Feder- oder Schneidelemente sind oft derart weit individualisiert, dass der Werkzeugbauer seinen Lieferanten von Auftragsbeginn an als verlängerte Werkbank einplanen kann. Nicht wenige Betriebe geben so ihren Termindruck an den Normteile-Hersteller oder -Händler weiter. Letztere sind mit sinkender Fertigungstiefe der Special Tooler flexibler geworden. Und ganz wie im allgemeinen Maschinenbau, geht der Trend auch hier in Richtung vernetztes Arbeiten.
Was sich jedoch unter dem Schlagwort „Outsourcing“ als Verlagerung von Wertschöpfung in Richtung Lieferanten bewährt hat, ist zurzeit wieder rückläufig. Unbefriedigender Auftragseingang und Ertrag zwingen die Werkzeug-, Gesenk- und Vorrichtungsbauer, Arbeit zurück ins eigene Haus zu holen und Ressourcen besser auszulasten. Dies gilt vor allem für Kleinbetriebe, die mit viel eigenem Know-how anspruchsvolle Projekte abwickeln. Denn unabhängig von konjunkturellen Schwankungen steigt die Komplexität der Aufgaben weiter. Projektiert wird daher überwiegend – und mit wachsender Verbreitung – rechnergestützt. CAD-Bibliotheken für Werkzeug- und Formenbauteile sind Stand der Technik. Anbieter, die ihr Sortiment ohne typische E-Procurement-Funktionen wie Online-Bestandsführung und Budgetkontrolle vertreiben, werden es schwerer haben. Freilich gilt auch hier, dass man nicht das eine tun sollte, um das andere zu lassen. Persönlicher, kompetenter Rat zählt weiterhin. fi
Sonderlösungen haben nicht selten das Zeug zum neuen Standard
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