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Per Fluid-Service-Paket zum Instandhaltungs-Millionär

Kunststoffverarbeiter deckt Einsparpotenzial in der Hydraulik auf
Per Fluid-Service-Paket zum Instandhaltungs-Millionär

Mit August Hane präsentiert die Gesellschaft für Instandhaltung jemanden, der es zum Millionär geschafft hat – ohne Lotto. Dem Instandhaltungsleiter gelang es, durch konsequente Optimierung in der Hydraulik die Aus-gaben um 1Mio.DM zu senken.

Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Schröer ist Landesgeschäftsführer Saarland der Gesellschaft für Instandhaltung (GFIN) in Sulzbach an der Saar

Als August Hane vor rund vier Jahren die Stelle des Instandhaltungsleiters des Kunststoffverarbeiters Riesselmann & Sohn GmbH im oldenburgischen Lohne übernahm, waren die Ziele der Geschäftsleitung klar gesteckt: Verfügbarkeit rauf, Kosten runter!
Keine leichte Aufgabe, dachte sich der Abteilungschef. Immerhin stand ihm nur eine Mannschaft von fünf Instandhaltern für einen Dreischichtbetrieb mit rund 100 Kunststoffspritzgießmaschinen zur Verfügung. Vor allem die alten Maschinen machten ihm Probleme. Seine Mitarbeiter mussten zu 100 % Feuerwehr spielen, damit die Produktion lief.
Trotz der zum Teil immensen Überstunden lag die Produktivität im Schnitt nur bei 85 %, und allein für Hydraulikersatzteile mussten pro Jahr 400 000 DM investiert werden. Doch statt vor den Problemen zu resignieren, trat der neue Instandhaltungsleiter die Flucht nach vorne an.
Bei den Personalkosten war die Schmerzgrenze erreicht, also galt es, die Stoffkosten zu reduzieren. Und mit einer Verfügbarkeit von 85 % konnte sich kein Instandhalter zufrieden geben, auch wenn manche Maschinen noch so viele Jahre auf dem Buckel hatten. In Gesprächen mit seinen Kollegen stellte sich heraus, dass vor allem die Hydraulik Sorgen bereitete.
Hane begann zu rechnen und kam dabei zu folgendem Ergebnis: Zusätzlich zu den Ersatzteilkosten in Höhe von 400 000 DM verursachten die Probleme mit der Hydraulik Produktionsausfälle, die sich auf jährlich 488 000 DM beliefen. Pro Jahr gingen zudem durch Leckagen 30 000 l an Hydraulikflüssigkeiten verloren.
Die Entscheidung war schnell getroffen, die Hydraulik zu optimieren. Aber wo anfangen? Da die Mannschaft bis zur Grenze ausgelastet war, war für eine Schwachstellenanalyse keine Kapazität vorhanden. Also machte sich Instandhaltungsleiter Hane auf die Suche nach einem seriösen Lieferanten für die Inspektion und Optimierung der Anlagen. Doch das stellte sich als schwierig heraus. So war Hane zunächst sehr skeptisch, als die Bremer Franz Gottwald GmbH & Co., ein regionaler Dienstleistungspartner der Hydac Filtertechnik GmbH, deren Konzept „Fluidservice mit Kompetenz“ vorstellte. Nach einiger Überlegung orderte er jedoch das Inspektionspaket für alle Maschinen.
Das Ergebnis hat ihn restlos überzeugt. Neben der expliziten Untersuchung des Ölzustandes jeder Anlage, erfassten Gottwald-Mitarbeiter vor Ort die Leckagequellen sowie alle nötigen Ersatzteile. Die Dokumentation wies neben den Analysedaten schon gleich die Ursachenermittlung der Ausfälle und Vorschläge zur Schwachstellenbeseitigung sowie Optimierung der Anlagen auf.
Auch die Riesselmann-Geschäftsleitung ließ sich von dem Kosten-Nutzen-Vergleich überzeugen und genehmigte ihrer Instandhaltungsabteilung ein Budget, welches den Umbau der Anlagen innerhalb der nächsten Jahre sichert. Für die Instandhalter stand jedoch zuerst ein Berg neuer Aufgaben an:
Sie mussten
– an verschiedenen Maschinen Ölwechsel inklusive einer Tankreinigung durchführen,
– alle Anlagen mit Messanschlüssen, Befülladaptern und Vorrüstungen zum Anschluss von Nebenstromfilteranlagen ausrüsten,
– Schläuche und Verschraubungen zur Leckagebeseitigung austauschen,
– Nebenstromfilter installieren sowie
– Leitungs- und Belüftungsfilter umbauen und standardisieren.
Natürlich hätte auch der Dienstleister Gottwald diese Arbeiten ausführen können. Dagegen stand jedoch der Lerneffekt und die Integration der eigenen Mitarbeiter.
Letztendlich schaffte es Instandhaltungsleiter Hane sogar, seine Maschinenlieferanten von dem Konzept zu überzeugen. Jetzt führen sie neue Maschinen für das Lohner Unternehmen bereits nach der Riesselmann-Spezifikation aus.
Das Ergebnis lässt sich sehen: Bis Ende Mai 2000 wurden rund 30 % der Maschinen umgerüstet. Ihre Verfügbarkeit liegt seitdem bei 95 %. Seit dem Umbau haben die Mitarbeiter dort keine Ersatzteile mehr einbauen müssen, und die Zahl der Leckagen hat sich um 70 % verringert. Ölwechsel werden nur noch bei Bedarf nach vorheriger Analyse durchgeführt.
Die Maßnahmen sparen dem Unternehmen jedes Jahr Kosten in Millionenhöhe. „Dies alles wäre nie ohne eine motivierte Instandhaltungsmannschaft umgesetzt worden“, lobt Hane seine Mitarbeiter. Auch die Forderungen der QS 9000 und der VDA 6.1, nach denen der Kunststoffverarbeiter zertifiziert ist, fallen ihm nun einfacher. Nicht zuletzt dadurch, dass die Dokumentation des Betriebszustandes der Anlagen konsequent weitergeführt wird.
Neben den immer noch zu erledigenden Instandsetzungs-Arbeiten kann Hanes Mannschaft heute 35 % der Zeit für Inspektions- und Optimierungs-Arbeiten einsetzen. Ziel ist, nach der Verbesserung aller Maschinen, ein Instandsetzungsanteil von nur noch 20 %.
Berechnungsbeispiel
Das allgemeine Berechnungsbeispiel zeigt anhand von Kunststoffmaschinen, was ein Unternehmen durch vorbeugenden Service sparen kann. Die Zahlen basieren auf Erfahrungswerten der Hydac Filtertechnik GmbH:
Zahl der Maschinen 50
Betriebsstunden je Maschine/Jahr 5000
Maschinenkosten/Stunde 51 Euro
Verfügbarkeit vor Beginn der Maßnahmen 90 %
Summe Ausfallzeiten/Jahr 25 000 h
35 % beruhen auf hydraulischen Fehlern 8750 h
– davon sind 70 % mediumsbedingt 6125 h
– mediumsbedingte Stillstände kosten 312 375 Euro
– Lohnkosten für deren Behebung 249 900 Euro
Summe 562 275 Euro
Hydac garantiert, dass 90 % der mediumsbedingten Kosten
durch vorbeugende Instandhaltung vermeidbar sind
Kosteneinsparung 506 000 Euro
Verfügbarkeit nach Ende der Maßnahmen 92,2 %
Hydraulik-Dienstleistungspaket: Gereinigtes Öl erhöht Standzeiten
Mit dem Dienstleistungs-Programm „Fluid-Service mit Kompetenz“ will die Hydac Filtertechnik GmbH, Sulzbach/Saar, ihre Kunden dabei unterstützen, die Standzeiten ihrer Hydraulikanlagen deutlich zu erhöhen. Das Paket umfasst daher Module für deren sachgerechte Wartung und Instandhaltung sowie entsprechende Leistungen für Schmiersysteme, elektrohydraulische Steuerungen und Regelungen. Jeder Kunde kann für sich entscheiden, welche Bausteine des Service-Programms er für sich in Anspruch nehmen will.
Der Anbieter oder seine örtlichen Kooperationspartner beheben nicht nur auf Abruf Störfälle, sondern beseitigen auch deren Ursachen. Zudem erhält der Kunde von ihnen die nötigen Geräte.
Zu den wichtigsten Aufgaben des Dienstleisters im Rahmen einer vorbeugenden Instandhaltung gehört die Analyse des Ölzustandes. Enthält das Medium beispielsweise grobe Partikel über 15 µm Größe, kann es zum sofortigen Ausfall von Hydraulikkomponenten kommen. Partikel zwischen 5 und 15 µm tragen vor allem zum Verschleiß von Komponenten, zu inneren Leckagen, Regelungenauigkeiten und dem Blockieren von Ventilen bei. Noch kleinere verschlammen die Ölfüllung und beschleunigen das Altern des Öls. Viele dieser Partikel gelangen etwa in das System, wenn bei der Inbetriebnahme keine Spülung vorgenommen wird. Durch Schädigungen von Oberflächen kommen später weitere hinzu. Nicht zu unterschätzen sind auch die negativen Effekte, die durch Wasser im Öl verursacht werden.
Es lohnt sich daher, die Verschmutzung des Systems stetig zu überwachen und seinen Zustand über Filteranlagen auf einem betriebswirtschaftlich sinnvollen Niveau zu halten. Mobile Filtersysteme
Sie eignen sich laut Hydac beispielsweise für
– die Befüllfiltration,
– die Inbetriebnahmespülung,
– die kontinuierliche Nebenstromfiltration und
– das Entwässern.
Stationäre Systeme
Sie eignen sich für die
– kontinuierliche Nebenstrom-Filtration und
– Entwässerung.
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