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Personalkosten beim Stanzen um 25 % gesenkt

Fertigungszellen: Software-Lösung optimiert Maschinenauslastung
Personalkosten beim Stanzen um 25 % gesenkt

Lager- und Bearbeitungseinheiten lassen sich mit der Software-Lösung Pro FMS von Remmert rationell verbinden. Die Durchlaufzeiten in der Produktion sinken deutlich.

Trendsetter in der metallverarbeitenden Industrie haben eine Möglichkeit ausfindig gemacht, ihre Fertigung wirtschaftlicher zu gestalten: die optimierte Verknüpfung von Bearbeitungsmaschinen und Lager durch den Einsatz zuverlässiger, leistungsstarker Software.

Ein Beispiel für ein innovatives Bindeglied zwischen Lager und Maschinen ist das Softwarepaket Pro FMS der Friedrich Remmert Datentechnik GmbH, Löhne. Es steuert alle Lager- und Bearbeitungsprozesse des Fertigungssystems und optimiert so die Prozessabläufe. Die Software verwaltet alle Kenndaten von Maschinen, Materialien und Stücklisten. Anhand rechnerverwalteter Kundenaufträge und Fertigungsstücklisten versorgt sie die angeschlossenen Produktionseinrichtungen mit Rohmaterial. Dabei berücksichtigt sie neben Auslastung und Verfügbarkeit der Maschinen auch die Terminsituation, die Lagerbelegung sowie weitere Optimierungskriterien.
Der Einsatz einer solchen Software-Lösung bietet in unterschiedlichen Bereichen ein erhebliches Verbesserungspotenzial. Als wichtigster Faktor ist hier die optimierte Auslastung der an das Lager angeschlossenen Maschinen zu nennen. Die Software verbessert die lagerlogistische Leistung des Unternehmens und ermöglicht darüber hinaus einen bedienerarmen oder -losen Betrieb. Außerdem schafft sie als Bindeglied zwischen allen EDV-Systemen ein durchgängiges Informationssystem und ermöglicht eine hohe Transparenz in den Fertigungsabschnitten.
Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen nutzen entsprechende Software-Lösungen in verschiedenen Einsatzfeldern. Bei der Lingener Heinrich Kampmann GmbH, einem Systemlieferanten für Heizung, Kühlung und Lüftung, wurde die Pro-FMS-Software in ein neues Blechlager integriert. Sie sichert heute die optimale Auslastung von vier CNC-Stanzmaschinen, die pro Tag über 20 t Rohmaterial verarbeiten.
Da die vorhandenen Kapazitäten des alten Lagers nicht mehr ausbaufähig waren, entschieden sich die Lingener für die Einrichtung eines neuen Blechzentrums. Dessen Kernelement ist das genannte Lager, an das die umliegenden Bearbeitungssysteme durch die Software angebunden sind. Oberstes Ziel waren eine lückenlose Material- und Informationssteuerung sowie verringerte Produktionsdurchlaufzeiten.
Der Informations- und Materialfluss bei Kampmann ist wie folgt: Im vorgelagerten NC-Büro wird die verschnittoptimierte Tafelbelegung erarbeitet. Dann gehen die Daten zum Lagerleitstand, in dem die Aufträge zum Bearbeiten bereitstehen. Hier kann der Produktionsleiter den Online-Status der Maschinen sowie das anstehende und realisierte Arbeitsvolumen überprüfen und die Produktionsreihenfolge planen und umsetzen.
Nach Auftragsfreigabe ruft die Software Rohmaterial aus dem Lager ab und stellt es den Stanzmaschinen bereit. Außerdem versorgt es sie mit dem jeweiligen NC-Stanzprogramm sowie entsprechenden Parametern und führt den Fertigungsauftrag durch. Durch Pro FMS sind neben zwei älteren Stanzmaschinen des Typs Trumatic 260 Rotation von Trumpf, Ditzingen, auch zwei moderne, vollautomatische Trumpf-Stanzmaschinen des Typs Trumatic 5000 Rotation an das Lager angeschlossen. Darüber hinaus wurden über Ausgabestationen sechs Gesenkbiegemaschinen unterschiedlicher Kapazität angebunden.
Durch den Einsatz der Software konnte Kampmann die Produktionsdurchlaufzeiten deutlich reduzieren und einen bedienerarmen 24-h-Betrieb umsetzen. Die Personalkosten im Stanzbereich wurden um 25 % gesenkt. Der neue Informationsfluss zwischen Pro FMS und den übergeordneten Host-Systemen bietet hohe Transparenz in allen Fertigungsschritten und sichert eine lückenlose Auftragsverfolgung. Das Blechzentrum lässt sich künftig sowohl bearbeitungs- als auch informationstechnisch problemlos ausbauen.
Die Software kann auch in den Bereichen Laser- und Plasmaschneiden sowie Sägen eingesetzt werden, um bestehende Lager zu modernisieren. Die Beumer Maschinenfabrik mit Sitz in Beckum, beispielsweise, integrierte sie in ein Blech- und ein Langgutlager, die beide bereits in den 80er-Jahren errichtet wurden. Das Unternehmen fertigt am deutschen Standort Beckum mit 280 Mitarbeitern Fördertechnik.
Vor der Integration von Pro FMS entnahmen Mitarbeiter die Blechtafeln und Langgüter manuell mit Kränen an den Auslagerstationen und legten sie zur weiteren Verarbeitung auf den Arbeitstisch der benachbarten Säge- und Plasmaschneidanlagen. Weder Langgut- noch Blechlager verfügten über Schnittstellen zwischen Steuerungstechnik (SPS) und Lagerverwaltung. Nach der Modernisierung bilden beide Lager zusammen mit den Bearbeitungsmaschinen effiziente Fertigungszellen.
Im vorgelagerten NC-Büro legt Beumer alle Parameter hinsichtlich der Bearbeitungsdaten fest. Sobald computergesteuert ein verschnitt- und wegeoptimierter Schachtelplan erstellt ist, gehen die Daten über das Netzwerk an den Leitstand im Fertigungsbereich, wo die Aufträge zur Bearbeitung bereitstehen. Die Software ruft Material aus dem Lager ab und stellt es an der entsprechenden Bearbeitungseinheit bereit. Zudem versorgt sie die Maschinen mit dem jeweiligen Schnittplan und führt den Fertigungsauftrag durch.
Pro FMS erlaubt aber auch den manuellen Betrieb, der speziell beim Verwerten von Restmaterial sinnvoll ist. Dank der Software konnte Beumer die Produktionsprozesse spürbar verbessern: Im Bereich Sägen stieg die Maschinenauslastung dauerhaft um 60 %, im Bereich Laserschneiden sogar um bis zu 80 %. Die Laserschneidanlagen können nun über 2600 h/Jahr bedienerlos betrieben werden. re
Lager und zugehörige Bearbeitungssysteme bilden effiziente Fertigungszellen
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