Die B2B-Marktplatzlandschaft ist gespalten: Sowohl bei den abgewickelten Transaktionen als auch bei den Teilnehmerzahlen lassen wenige große Handelsplattformen den Rest der Marktplätze hinter sich.
Knapp 90 % des gesamten B2B-Handels über Marktplätze und Internet-Auktionsplattformen entfällt auf ein Viertel der Akteure. Dies haben Untersuchungen des Berliner Wirtschaftsforschungsinstituts Berlecon Research ergeben. Im Durchschnitt wickeln demnach 25 % der Marktplätze monatliche Transaktionen in Höhe von jeweils knapp 30 Mio. DM ab, während die restlichen 75 % durchschnittlich nur Waren im Wert von jeweils gut 1 Mio. DM umschlagen.
Diese Größenunterschiede sind nicht zuletzt auf den anhaltenden Boom von Neugründungen bei B2B-Marktplätzen und Auktionsplattformen zurückzuführen. Wöchentlich gingen im ersten Halbjahr des laufenden Jahres in Deutschland im Durchschnitt zwei neue Marktplätze an den Start. Von noch 34 im Herbst 1999 schnellte die Anzahl der von den Berliner Wirtschaftsforschern gezählten deutschen Marktplätze auf derzeit 133. Nach Schätzungen von Berlecon Research wird der Umsatz im virtuellen B2B-Handel in Deutschland bis zum Jahr 2004 um mindestens das 10-fache auf bis zu 685 Mrd. DM ansteigen.
Die Pionierzeit der Internet-Marktplätze ist allerdings zu Ende. In fast allen Branchen existieren bereits virtuelle Handelsplattformen. Berlecon Research meldete kürzlich: Vor allem bei den horizontalen Marktplätzen ist die Sättigung bald erreicht. Chancen sieht das Wirtschftsforschungsinstitut in stark fragmentierten Märkten wie im Bereich Maschinenbau und Metallerzeugnisse. Aber auch die vertikalen Marktplätze versprechen ihrer Meinung nach weiterhin Erfolg. su
Teilen: