Startseite » Allgemein »

Polyamid versus Magnesium

Werkstoff-News
Polyamid versus Magnesium

Vorteile bieten Kunststoffe nicht nur durch ihre Formgebung und Verarbeitung. Die stofflichen Eigenschaften lassen sich so maßschneidern, dass industrielle Anforderungsprofile optimal erfüllt werden. Hier eröffnet sich ein interessanter Wettbewerb rund um die Materialsubstitution.

Compounds mit etwa zehnmal höherer Wärmeleitfähigkeit als die konventioneller technischer Kunststoffe bringt die LATI Industria Termoplastici Deutschland GmbH, Wiesbaden, auf den Markt. Erforderte das Fertigen metallischer Kühlkörper bisher mehrere Arbeitsgänge, so genügt nun ein einziger Spritzgießprozess. Die Produktionskosten sinken. Spulenkörper, Wärmetauscher und Klimaanlagen, Kühlkörper für Elektromotoren, Leuchtmittel und Prozessoren sind nur einige mögliche Applikationen. Die auf Kunststoffen wie PP, PA und PPS basierenden Compounds sind sowohl elektrisch leitfähig wie auch isolierend erhältlich.

Was geschieht, wenn man einen Luftballon auf über 1 m Durchmesser aufblasen will? Richtig, er würde zerplatzen. Prof. Roland Weidisch und sein Team am Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie (IMT) der Friedrich-Schiller-Universität in Jena arbeiten nun an Kunststoffen, die sich bis weit über das Zehnfache ihrer ursprünglichen Größe ausdehnen lassen und dennoch wieder komplett in ihren Ursprungszustand zurückgehen. Sie bieten Innovationsimpulse beispielsweise in der Medizintechnik, im Fahrzeugbau, der Akustik und in der Membrantechnologie.
Das Beifahrerairbag-Gehäuse des neuen Audi Q7 besteht nicht mehr aus Magnesium, sondern aus Ultramid B3ZG8 – einer speziell für diese Anwendung entwickelten Polyamid-6-Variante der BASF AG, die 40 % Glasfasern enthält und zäh modifiziert ist. Der Kunststoff ist in der Kälte ausreichend elastisch und bei hohen Temperaturen ausreichend steif. Er lässt sich einfacher verarbeiten als Magnesium und bietet ein günstiges Flammschutzverhalten.
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts (MPI) für Metallforschung in Stuttgart entwickeln mit der Gottlieb Binder GmbH, Holzgerlingen, ein Haftmaterial, das sich an Insektenfußsohlen orientiert. Die stark haftenden Oberflächen sehen wie Mikrohärchen mit Pilzköpfen aus. Mögliche Anwendungen liegen in neuartigen Verschlussmechanismen oder Schutzfolien, in reversiblen Verklebungen oder innovativen Rutschhemmungen.
Dr.-Ing. Christoph Konetschny www.materialsgate.de
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de