Der Markt für Akku-Werkzeuge wächst. Profi-Anwender können durch die Lithium-Ionen-Technologie häufig auf das Netzkabel verzichten. Bosch präsentiert Weiterentwicklungen, die auf der cleveren Technologie basieren.
Kleiner, leichter und trotzdem so kräftig wie ein netzbetriebenes Elektrowerkzeug: Das versprechen die großen Hersteller der neuen Akku-Geräte. Im Jahr 2006 waren knapp ein Drittel aller verkauften Elektrowerkzeuge kabellose Geräte – im Jahr 2000 waren es noch weniger als ein Viertel. „Grund ist die der Lithium-Ionen-Technologie“, sagt Dr. Egbert Schneider, Entwicklungs-Leiter im Geschäftsbereich Power Tools bei Robert Bosch in Leinfelden-Echterdingen. Die neuen Kraftpakete haben viele Vorteile: hohe Energiedichte, kleines Volumen und wenig Gewicht bei großer Leistung. Der Nachteil ist der im Vergleich zu Nickel-Akkus hohe Preis.
Die Li-Ion-Akkus verfügen über eine geringe Selbstentladung, was wichtig ist, wenn ein Werkzeug selten in Gebrauch ist. Auch der berüchtigte Memory-Effekt soll der Vergangenheit angehören. Der Ladevorgang kann jederzeit ohne negatve Folgen für die Lebensdauer des Geräts unterbrochen werden.
Dahinter steckt eine Menge Know-how, wie Entwicklungs-Chef Schneider versichert. Das Geheimnis steckt in der Akku-Chemie und in der ausgeklügelten Steuerung des Ladevorganges, verrät der Bosch-Manager. Die Technologie setzt sich auf breiter Front durch. Im Sommer 2005 präsentierte Bosch seinen ersten Li-Ion-Akku-Schrauber, der inzwischen 380 000 mal verkauft wurde.
Der schwäbische Hersteller – nach eigener Aussage Marktführer in Deutschland – ist mit zwei Akku-Klassen auf den Markt: 10,8 V und 36 V. Ein neuer Schrauber soll beispielsweise in der kleinen Klasse Maßstäbe setzen: GDR 10,8 V-LI Professional, der laut Bosch „kompakteste Akku-Drehschlagschrauber der Welt“. Das Modell verspricht hohe Leistung, obwohl es mit seinen kleinen Abmessungen in jede Hosentasche passt. Es wiegt 1 kg, schafft ein Drehmoment von 100 Nm, verfügt über eine Leerlaufdrehzahl von 1 800 min-1 und eine Schlagzahl von 3000 pro Minute. „Trotz seiner geringen Größe übernimmt das Gerät rund 80 Prozent aller Schraubfälle“, verspricht Chef-Entwickler Schneider. Dahinter steckt ein Hightech-Schlagwerk, das aufwändig per Computersimulation entwickelt wurde.
In der 36-V-Gerätefamilie gibt es Akku-Bohrschrauber, Akku-Schlagbohrmaschinen und vor allem Akku-Bohrhämmer. Für alle gilt: Sie sind so stark wie ein Netzgerät. Die Lithium-Ionen-Technik erlaubt es den Schwaben, in einer Spannungsklasse zwei unterschiedliche Systeme anzubieten. Der Akku 36 V Compact soll der Akku für alle Standard-Anwendungen sein. Er ist leicht und bringt aufgrund der hohen Spannung die gewünschte Kraft. Für lange Arbeitsdauer und extrem harte Anwendungen ist der Akku 36 V-LI konzipiert. Der Clou: Beide Akkus sind zu allen 36-V-Maschinen kompatibel. tv
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